Am 1.7.14 hatte meine Frau einen epileptischen Anfall. Mit Notfalltransport in's Kantonsspital und erstes CT.
Der erste Schock war die Diagnose. Dann kamen während 3 die Untersuchungen, den man glaubte nicht an einen einsamen Tumor im Kopf.
Nach 3 Wochen und einer Biopsie war es klar: Glioblaston multiple WHO IV.
Am 17.8.14 kam ein Zusammenbruch. Der Tumor drückte vermutlich auf's Gleichgewichtszentrum. Wieder Notfalltransport Frühmorgens um 3:30 h und 3 Spitaltage.
Dann wollte man meine Frau in's Pflegeheim geben, wenigstens so lange, bis die Bestrahlungstherapie vorbei ist.
Dagegen wehrte ich mich, verlangte den Spitalexternen (SPITEX) Dienst und nahm meine Frau Nachhause.
Ihr Problem ist, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes "Sprachlos" war. Der Tumor drückte auf das Sprach/Schreibzentrum.
Nach Abschluss der Therapie konnte meine Frau wieder etwas sprechen, war allerdings zur Legasteniker (Buchstabenverwechslung) geworden.
Täglich übe ich mit ihr mit logopädischen Hilfsmitteln aus dem Internet.
So - nun zur Frage selbst: Ein Glioblaston ist unheilbar, wächst wild wieder nach und führt irgendwann zum Tot. Die durchschnittliche Lebensdauer bei einem behandelten Glio soll 15 Monate betragen.
Ich denke, dieses Wissen muss man in Akzeptanz wandeln. Akzeptieren, dass diese Krankheit unheilbar und tödlich ist.
Kann man da, kann man auch die verbleibende Zeit mit dem Erkrankten geniessen und sich auf den Abschied vorbereiten.
Meine Frau hat eine Wesensveränderung. Sie wurde sanfter, dankbarer, anschmiegsamer. Genau diese Eigenschaften sind es, die mich klein und leise werden lassen. Ich weiss, sie wird gehen, ich weiss nur nicht wann. So geniesse ich jeden Tag, den ich mit ihr zusammen bin, doppelt.