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Thema: MRT-Kontrastmittel-Allergie

MRT-Kontrastmittel-Allergie
Mirli
02.06.2020 17:47:00
Wie macht Ihr das bei allergischer Reaktion auf Gadolinium-Kontrastmittel?

Hatte heute mein planmäßiges MRT. Diesmal sollte es wieder m i t Kontrastmittel stattfinden, so der Wunsch meines NC, dem ich die Aufnahmen dann per Post zur Expertise zusende. Da ich unter allergischen Reaktionen wie starker Rötung, aufsteigender Hitze und Beulenbildung leide, sollten MRTs mit KM eingeschränkt werden. Wenn das MRT mit Kontrastmittel durchgeführt werden musste, bekam ich davor eine Portion FENISTIL und RANITIL i.v. verabreicht, danach erst das KM. Das klappte bisher.

Heute wäre also diese Prozedur wieder dran gewesen. Der diensthabende Radiologe weigerte sich aber, er lies durch die MTRA mir ausrichten, er sähe auch ohne KM alles. Basta!
Ich kann nicht glauben, dass ich die Einzige mit dieser Problematik bin. Wie mach Ihr Allergiker das?
Gruß Mirli
Mirli
Prof. Mursch
02.06.2020 20:12:57
Mittlerweile kann man mit sehr engen Schichten und hochauflösenden Bildsequenzen (SPACE, CISS) bei manchen Fragestellungen oft (nicht immer!) ohne KM auskommen.
Jedenfalls kann man einige Fragestellungen so beantworten, dass es reicht. Die Radiologin und ich sprechen uns am gleichen Tag vor der Untersuchung ab.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Meryem
02.06.2020 20:21:12
Lieber Herr Mursch , bei mir wurde einen MRT gemacht , man hat den Tumor auch so erkannt ,wieso musste ich am gleichen Tag nochmal ein MRT machen extra mit Kontrastmittel .
Weil ich gehört habe das Kontrastmittel nicht gut sein soll für das Gehirn, bei mehr als 4 x insgesamt .
Lg Meryem
Meryem
Prof. Mursch
02.06.2020 22:40:55
Einen Tumor erkennen ist eine Sache. Ihn besser charakterisieren, vom umgebenden Gewebe abgrenzen und besser vermuten zu können, worum es sich handelt, ist ein Unterschied.

Es gibt Tumoren, für deren Diagnostik KM wichtig ist, Gliome gehören oft dazu.

"Weil ich gehört habe das Kontrastmittel nicht gut sein soll für das Gehirn, bei mehr als 4 x insgesamt"

Wer hat denn das so explizit gesagt?

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Meryem
02.06.2020 23:18:03
Ja das habe ich oft gelesen das Kontrastmittel bei mehr als 4 x Verabreichung durch die Venen , sich Schwermetalle im Kopf / Körper ablagern können und somit gefährlich wäre .

Und zum MRT mit Kontrastmittel ,deswegen hat man danach auch gesagt das mein Tumor keinen KM aufgenommen hat und das er stark abgegrenzt ist oder sieht man das auch schon beim ersten MRT ?
Liebe Grüße
Meryem
KaSy
02.06.2020 23:19:48
Hallo, Meryem @all
ich habe mich gerade noch einmal belesen.
In den Jahren 2016/17 kamen Erkenntnisse auf, dass sich das Gadolinium aus den KM in der Leber, im Hirn und möglicherweise in weiteren Organen ablagern kann.
Mehr nicht.
Es wurde nicht nachgewiesen, dass die Ablagerungen im Hirn den MRT-Patienten schaden.
Dir Zahl "vier" habe ich nicht gefunden.

Nur vorsichtshalber (!) sollten die Radiologien bis zum 28.02.2018 dafür sorgen, dass die Verwendung einiger KM ruhen soll.
Das betrifft nur die "linearen" Gadoliniumhaltigen KM.
Die "makrozytischen" Gadoliniumhaltigen KM dürfen weiter verwendet werden, da bei ihrer Verwendung weniger Gadolinium im Hirn abgelagert wird.

Das Wort "ruhen" sehe ich so, dass viele Untersuchungen erforderlich sind, um den Nachweis zu erbringen, ob diese Ablagerungen für den Menschen schädlich sind oder nicht.
Möglicherweise werden die "linearen" KM später wieder genutzt.

Immerhin schadet ein nicht oder schlecht erkannter Hirntumor, den man ohne KM im MRT nicht oder nicht gut genug klassifizieren kann, dem Patienten deutlich mehr.

Ich selbst habe mehr als 50 MRT mit KM hinter mir und bin sehr davon überzeugt, dass eventuelle Ablagerungen von Gadolinium mir nicht geschadet haben.

Eine größere Auswahl an Kontrastmitteln ist auch für Mirlis Allergieproblem wichtig, da KM-Allergiker vielleicht unterschiedlich stark allergisch auf verschiedene KM reagieren.

Ich kann Mirli leider nicht helfen, da ich das KM stets gut vertrage. Die Hilfe mit dem Fenistil und Ranitil war sicher ganz gut.

Dem Krankenhaus, wo ich seit 25 Jahren behandelt werde, ist es seit 6 Jahren leider nicht mehr erlaubt, ambulante Patienten mit einem MRT zu kontrollieren. (Niedergelassene Radiologen hatten geklagt und sich leider generell für ausnahmslos alle Patienten durchgesetzt.)
Dadurch kann der Kontakt zwischen dem Neurochirurgen und dem Radiologen nicht mehr hergestellt werden, um zu erfahren, ob das KM erforderlich ist oder nicht.

KaSy
KaSy
Meryem
02.06.2020 23:47:40
KaSy ,das beruhigt mich dies zu lesen ,da gibt es wohl doch verschiedene Kontrastmittel.
Lieben Dank für deine Informationen
Meryem
Mirli
03.06.2020 18:29:57
Hallo,
gibt es hier wirklich niemanden der persönlich auch unter Kontrastmittelallergie leidet? Nicht eine einzige Erfahrung?

Habe heute die CD und den Befundbericht bekommen. Der Bericht hat insgesamt genau sieben Sätze (sechs unter Befund und e i n Satz unter Beurteilung)! Der Kürzeste, den ich je bekam.
Die MRT wird im MVZ gemacht, welches sich in unserem KH befindet und gemeinsam mit Klinikpatienten genutzt wird. Die "Abfertigung" läuft wie am Fließband. Einen Arzt bekommt man da nicht zu Gesicht.

Ich traue mich nicht, mir einfach das Kontrastmittel geben zu lassen, was ohne weiteres möglich wäre. Der ausgefüllte Aufklärungsbogen wird sowieso nicht gelesen, man unterschreibt nur, dass man vom Arzt(welcher?) aufgeklärt wurde. Ist das eigentlich alles normal heutzutage?

Im Übrigen danke ich für die bisherigen Antworten, obwohl ich weiß, dass das laut Nutzungsregel Nr.5 nicht zulässig ist?! Die erwähnte CISS-Sequenz ist mir bereits bekannt und vom x-ten Arzt empfohlen worden, sorry, nur bietet mir das die Radiologie, mangels entsprechendem Gerät (vermutlich?) mit Feldstärke 1,5 Tesla Symphony nicht an? Keine Ahnung, bin Laie. Wer weiß Rat?
Gruß Mirli
Mirli
TumorP
03.06.2020 21:32:38
Hallo Mirli,
ich kenne das bei den vielen MRT und CT IMMER folgendermaßen. Bogen ausfüllen im Warteraum. Dann in den Vorraum des CT / MRT. Dann kommt "irgendein" Radiologe fragt ob es noch Fragen zu der Untersuchung gibt. 2- 3 Sätze zu den Vorerkrankungen, dann geht es los. Also die Möglichkeit des Gesprächs besteht bei uns immer. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, das der gerade anwesende Arzt "schwierige" Fragen nicht so ad hoc beantworten kann.
Nach dem CT / MRT kommt der Oberarzt "meist" sagt 5 Sätze zu den Bildern. Oder er sagt in 30 Minuten haben sie ja das Gespräch beim Neurochirurgen. Er wird das mit Ihnen besprechen. Wir haben einige Wochen vorher die >>Termine so gelegt. 11:00 -12:00 CT / MRT. 14:00 Neurochirurg in derselben Klinik.
Viele Grüße
TumorP
Pomperipossa
04.06.2020 10:51:27
Hallo Mirli,

ggf. in radiologischen Praxen oder Abt. im KKH anrufen und fragen, ob ein Gerät mit der Feldstärke 3 Tesla vorhanden ist.

MRT Bilder vom Gehirn mit 3 Tesla sind wirklich deutlich schärfer. Lt. meines Radiologen reicht i.d. R. aber 1,5 Tesla aus.

Eine MRT Kontrolle hatte ich mit einem 3 Tesla Gerät, weil das 1,5, Tesla Gerät gerade gewartet wurde.

Wünsche Dir, dass Du schnell fündig wirst. Beste Grüße Pompi
Pomperipossa
KaSy
04.06.2020 11:24:57
Kleine Anmerkung:
Wenn Patienten Metallimplantate im Kopf haben, ist ein 3-Tesla-MRT nicht anzuraten, da um die Metalle Artefakte = Bildverzerrungen entstehen, die den Blick auf das, was man sehen will, erschweren.
KaSy
KaSy
Pomperipossa
04.06.2020 12:25:49
Hallo KaSy,
Dein Einwand ist berechtigt. Für meine Titankupplung im Schädel habe ich einen Sicherheitspass für das MRT - 3 Tesla ist das Höchste.
Mein Gefühl war auch zunächst etwas mulmig, aber alles hat ohne Probeme bei den Bildern und bei mir geklappt.
Beste Grüße Pompi
Pomperipossa
Mirli
04.06.2020 16:24:09
Lieben Dank Euch, werde in eine andere Radiologiepraxis wechseln. Habe gerade eine Praxis mit 3-Tesla-MRT im angrenzenden "Bundesland" Oberfranken gefunden, welches auch meine Platzangst besänftigen könnte (70cm-Öffnung).
Dorthin werde ich meine Fühler ausstrecken und abtasten, ob sich die halbjährliche "Reise" lohnt. Da ich keinerlei Schädelersatz habe und nur ein schönes Liquorkissen den "Dachschaden" füllt, dürfte das erspähte MRT-Gerät für mich infrage kommen.
Morgen, am 5.Juni, habe ich mein 5-Jähriges. Und dabei hatte ich, nach der Histologie, nur mit einem (Überlebens-) Jahr gerechnet. Das ist das Schöne am Pessimismus - man freut sich, wenn es anders kommt. Gruß Mirli

PS: Vorgestern habe ich erstmalig die Frage nach Tätowierungen im (neuen) Aufklärungsbogen gelesen? Was könnte eine Tätowierung bedeuten? Musste beim Ankreuzen schmunzeln, weil neben mir (1,5m!) ein Kerl voller Tattoos saß.
Mirli
KaSy
04.06.2020 18:43:13
Ich kenne diese Fragen schon lange und habe mich erkundigt:

Die Tätowierungen brennen sich stärker in die Haut ein. Vielleicht gefällt das den Tätowierten. Aber falls sie irgendwann diese Bilder auf der Haut wieder loswerden wollen, ist das sehr viel schwieriger. (Z.B. wenn man die Freundin wechselt und nun die "Maria"- Tätowierung loswerden will, weil die neue "Isabell" heißt.)

Auch auf das Schminken soll man vor dem MRT verzichten, da sich alles, was man auf die Haut "malt", in die Haut einbrennen wird und man dann ein möglicherweise ungewolltes Dauer-Makeup hat.

Es handelt sich bei der MRT nun mal um sehr starke Wechsel-Magnetfelder. Die Relais erzeugen die verschiedenen sehr lauten Geräusche. Je mehr Tesla, um so mehr Wirkungen gibt es auch auf die tätowierte und geschminkte Haut.

KaSy
KaSy
moodi
06.06.2020 19:20:50
Liebe Mirli,

gut, dass Du einen 3-Tesla gefunden hast. Fürs nächste mal.

Ich habe ca 20 MRT Untersuchungen mit Kontrastmittel hinter mir. Vertrage ich gut, aber man hat doch ein mulmiges Gefühl.

Hattest Du damals so ein histologisches Ergebnis, das man nur mit einer Überlebenszeit von einem Jahr gerechnet hat ? Ich bin ja froh, dass sich das nicht bewahrheitet hat !

Alles Gute
wünscht moodi
moodi
Mirli
06.06.2020 20:08:16
Hallo moodi,
ob ich wirklich in die fernliegende Radiologie wechsen werde oder woanders hin, weiß ich noch nicht. Habe heute meinem NC einen Brief geschrieben und mein Problem geschildert sowie die aktuelle CD beigelegt. Nun warte ich erstmal seine Reaktion ab.
Die Histologie des entnommenen ehemaligen Akustikusneurinom-Gewebes war nicht so prickelnd. Im Entlassungsbericht befindet sich ein Abschnitt mit der Histologie. Dort steht was von: Sarkom-ähnlich... Den Chemoarzt habe ich im Abschlußgespräch direkt nach einer Prognose gefragt. Seine Antwort war guut. Dieses Wort war einen Tick zulang gezogen, so dass in meinem Inneren die Alarmglöckchen bimmelten.
Der NC war in seiner ersten MRT-Expertise sehr zurückhaltend und machte es vom weiteren Verlauf abhängig. Letztes Mal schrieb er mir, er freue sich für mich. Finde ich lieb von ihm.
Gruß Mirli
Mirli
Mirli
07.06.2020 13:38:05
Zu jedem Kontrastmittel gibt es eine Packungsbeilage, welche sich direkt an den Patienten richtet, der darin aufgefordert wird, sie sorgfältig durchzulesen bevor er sich vom Arzt das Mittel verabreichen lässt. Es gibt sogar den Hinweis, diese Beilage aufzuheben für später. Dieser Text ist nochmal extra eingerahmt und befindet sich ganz am Anfang.

Die Frage ist: Warum bekommt man nicht automatisch diese Beilage ausgehändigt, so dass man auch später den Produktnamen noch weiß (bei Reaktionen) und auch weil sie sowieso für den "mündigen" Patienten angefertigt ist? Das ist, für meine Begriffe, eine grobe Nachlässigkeit der entsprechenden Praxis aber wohl üblich. Warum?
Ich habe bisher nur ein einziges Mal den Beipackzettel (von meiner Lieblings-MTRA) mitgegeben bekommen.
Wie sieht das bei Euch aus?

Gruß Mirli
Mirli
KaSy
07.06.2020 15:11:14
Ich habe (seit 1995) noch nie einen Beipackzettel für KM gesehen oder erhalten.

Ich wurde aber immer ein- bis zweimal gefragt, ob ich das KM vertragen habe.

Den MRT-Aufklärungsbogen (gibt es seit Anfang der 2000er Jahre) habe ich mir mitunter als Kopie geben lassen, da steht über KM etwas drin, aber sicher weniger als im KM-Beipackzettel.

Welches KM gegeben wurde, steht erst seit 2016 im Bericht der Radiologiepraxis, zuvor im Krankenhaus wurde es nicht erwähnt. (Immerhin könnte ich mich mit dem Namen des KM im Internet informieren.)

KaSy
KaSy
Mirli
07.06.2020 16:21:02
Liebe Kasy,

wenn du im Nachhinein nach deinem Befinden befragt wurdest, muß ja auch ein Fragender dagewesen sein, du Glückliche! Also dieses Glück hatte ich noch nicht. :-) Ich meine hier einen Arzt.
Besitze eine Kopie des Aufklärungsbogens vom MRT 2017. Dort steht nicht gerade viel über Risiken und Nebenwirkungen des zu verabreichenden Kontrastmittels drin. Im Übrigen auch noch nichts bzgl. Tätowierungen. Deshalb ist es mir, weil neu für mich, so aufgefallen.

Im Beipackzettel des Kontrastmittels aber ist eine Reihe von möglichen Nebenwirkungen aufgelistet. Und im letzten Abschnitt steht: "Das Abziehetikett zur Rückverfolgung auf den Durchstechflaschen/Spritzen ist auf die Patientenakte zu kleben, um eine genaue Dokumentation des verwendeten Gadolinium-haltigen Kontrastmittels sicherzustellen..."
Interessant.

Gruß Mirli
Mirli
Schneiderin
07.06.2020 17:03:57
Bezüglich der Tätowierungen hab ich vor dem MRT mal gefragt, was es damit auf sich hat -> ich habe einen kleinen Punkt auf dem Arm. Die Ärztin meinte dann, dass die Tattoofarben "metallische" Pigmente haben können, welche dann evtl reagieren... Mein Punkt war nicht der Rede wert ;-)

Meine Kontrollen mache ich auch in einem MVZ -> dort wo ich operiert wurde. Vor und nach jedem MRT werde ich gefragt, ob ich das KM gut vertragen habe, oder ob es Probleme gab. Gleich nach dem MRT hab ich die Besprechung mit dem NC. Bei mir gab es zum Glück nie Probleme
Schneiderin
KaSy
07.06.2020 17:08:27
Hallo, Mirli,
ich wurde nicht nachher, sondern vorher vom MRT-Personal immer gefragt und oft noch ein zweites Mal, ob ich das KM sonst immer vertragen hätte.

Einen Arztkontakt hatte ich während des Legens des Zugangs für das KM, weil das nur ein Arzt darf. (Meine langjährige Erfahrung) Da konnte ich vor der MRT ein paar Worte wechseln. Danach bestenfalls auf extra Anfrage. Die CD (und evtl. CD-Kopie) darf ich gleich mitnehmen, der Bericht geht an den überweisenden Arzt und evtl. auf Anfrage an weitere Ärzte.

Aber während und nach dem MRT kümmert sich das Personal wirklich sehr gut.

Das mit dem Beipackzettel und dem "Abziehetikett" ist wirklich "interessant".
Beste Grüße
KaSy
KaSy
Mirli
08.06.2020 16:09:34
Ja, KaSy, ein Radiologe muß zwingend das Kontrastmittel spritzen, da es als Diagnostikum ein Arzneimittel ist. Dabei ergibt sich die Gelegenheit etwas zu sprechen. Doch schneller als gedacht, hat man das Mittel intus und der Arzt ist wieder weg. Im Nachhinein bzw. ohne Kontrastmittelgabe kommt kein Arzt. Im Vorhinein hatte ich schon einmal im Flur und Umkleidekabine einen Wortwechsel mit dem dienthabenden Arzt. Das kann ich nicht als aufklärendes Arztgespräch betrachten.

Meiner Meinung nach ist jede Injektion ein Eingriff in den Körper und es gehört sich, über die Risiken Bescheid zu wissen. Aus Zeitgründen ist das nicht möglich, verstehe ich schon, aber deshalb nicht minder wichtig. Ich finde, dieses Thema ist zurzeit noch viel zu unterbelichtet, so wie auch das Thema Impfungen (dort gibt es immerhin einem Impfausweis). Bei jeder Tablette bekommt man den Beipackzettel dazu und SOLL ihn lesen!

KaSy, du schreibst hier oft lange erklärende Texte. Diese sollte man aufnehmen, zusammenfassen, medizinisch absegnen lassen und als Patienten-Leitfaden (im Stil der Heftchen der Rentenversicherung) herausgeben. Denn, ehrlich gesagt, verstehe ich das, was du schreibst, wesentlich besser, als durch Mediziner verfasste Infos.

Ich hätte mir gewünscht, in der Klinik spätestens nach der OP ein Heftchen als Orientierung für speziell meine Krankheit zu bekommen. Vielen Patienten stellen sich die meisten Fragen oft während und nach der Behandlung. Allein schon die spezifischen Begriffe, Abläufe, Behandlungsmethoden erläutert zu bekommen wäre schön. Neuerkrankte sind in Panik, überfordert, haben keinen Plan, wissen anfangs gar nicht, wonach sie fragen sollen. So eine Hilfe hätte mir gutgetan in meiner damaligen "Benebelung".

Warum wird das Abziehetikett nicht in einen patienteneigenen MRT-Pass geklebt und in der ausführenden Praxis digital festgehalten? In digitalen Zeiten könnte dem Patienten eine Art Quittung (kein Befund) ausgedruckt werden, mit wichtigen Angaben drauf, die er für sich selbst, als Nachweis und Erinnerung aufbewahren kann. Ansonsten gehört das verwendete Kontrastmittel und die verwendete Technik immer in den Befundbericht, damit man sich selbst belesen kann. Ich möchte immer den Befundbericht der Radiologie für meine Unterlagen haben.

Schließlich sind WIR die vergesslichen Patienten und es geht um uns.
Sorry, musste mal meine Gedanken sprudeln lassen, bin "übersäuert". Danke Euch allen!
Gruß Mirli
Mirli
KaSy
08.06.2020 18:07:31
Liebe Mirli,
Du hast völlig Recht!
Es gilt schon seit vielen Jahren als "Eingriff in der Körper, dem ein Patient nach der Aufklärung durch den Arzt zustimmen muss", wenn eine Spritze gegeben wird.
-Beim Impfen erhielt ich ein aufklärendes Gespräch und müsste unterschreiben.
- Bei Frauenproblemen wurde ich vom Gynäkologen untersucht und dann mit den Worten "Bitte eine Spritze" zur Schwester geschickt, ohne dass mir gesagt wurde, was die Spritze enthält. Erst viel später erfuhr ich, dass es Hormone waren, die das Wachstum meines Meningeom hätten begünstigen können.
- Meine Hausärztin erklärte mir vor vielen Jahren bereits, dass sie bei Rückenschmerzen keine Spritze mehr geben darf, weil es ein "Eingriff" ist.

Ob Radiologen wirklich zu wenig Zeit haben, um mit dem Patienten ein paar Worte zu wechseln, wage ich zu bezweifeln.
Einige sind ihren Patienten zugewandt, fragen nach dem Befinden und wechseln einige Worte, während sie den Zugang legen.
Andere sehen sich als (übrigens äußerst gut verdienende) "Götter in weiß", die "Dienst nach Vorschrift" machen und das ist lediglich die Begutachtung der MRT-Bilder.
Ich habe beides kennengelernt, allerdings bei aller Art von Ärzten. Und hier im Forum erfährt man auch, wie sehr unterschiedlich man gerade mit unserer seltenen und beeinträchtigenden Krankheit als Mensch oder als "Nummer" behandelt wird.


Ja, ich habe versucht, diese verständlichen Erklärungen mit meiner Geschichte zu verbinden und gut genug aufzuschreiben. Das sind erst Anfänge ...

Immerhin habe ich am Lektorat der Meningeombroschüre mitgewirkt und dort sehr viele Erklärungen angeboten, ob sie übernommen werden, weiß ich noch nicht.

Mit sehr vielen Erklärungen habe ich auch meine Informationen über die Vorträge von vielen Hirntumorinformationstagen ergänzt, die ich im Internet (www.hirntumor.de) veröffentlicht habe.

Beste Grüße
KaSy
KaSy
der Meister
24.09.2020 09:05:30
Es gibt verschiedene KM, leider kenne ich mich nicht aus.
Zum letzten MRT wurde Dotarem gespritzt ...
Ich habe im Internet gesucht, komme aber mit den Ergebnissen nicht klar.
Ist das Dotarem nun mit der Substanz "Gadolinium" oder ohne ?
Bin noch immer verunsichert ...

Gruß Klaus
der Meister
Mego13
24.09.2020 09:34:52
Ja, es ist mit der Substanz Gadolinium. Hier findest Du mehr zu diesem Präparat:
https://compendium.ch/product/4090/mpro?idType=monographienumber#MPro7200
Mego13
Lissie38
24.09.2020 10:17:17
Ich habe 24 Tattoos und es war nie ein Problem

Ich bekomme bei Rückenproblemen immer an 3 Tagen eine Schmerzspritze ohne Probleme, gott sei dank
Lissie38
Lissie38
24.09.2020 10:19:16
Das Kontrastmittel beim MRT spritzen immer die Arzthelferinnen, die auch den Zugang legen
Lissie38
KaSy
24.09.2020 10:51:10
Hallo, Klaus,
es gibt keinen Grund, verunsichert zu sein!

In den Links, die im anderen Thread ("Ist Kontrastmittel gefährlich?") veröffentlicht wurden, steht, wenn man die nicht so langen Texte bis zum Ende liest, dass bestimmte Arten von Kontrastmitteln nur deswegen "ruhen" sollen, weil man weitere Untersuchungen abwarten möchte und nicht (!), weil man bei irgendjemandem Schäden beobachtet hat.

Die Unruhe, Verunsicherung und sogar Angst wurde durch in den USA erfolgte Untersuchungen erzeugt, in denen lediglich festgestellt wurde, dass sich bestimmte Bestandteile der Kontrastmittel im Körper und auch im Gehirn ablagern können (!).

Selbst dieses "Ablagern" ist nicht für jeden nachgewiesen, auch nicht, wie viel es ist und wo.
Und es wurde gar nicht untersucht, ob Schäden dadurch bei irgendwem erzeugt wurden.

Das "Ruhen lassen" einiger Kontrastmittel erfolgte nur, um den Patienten die Verunsicherung und die Angst zu nehmen.

Leider werden immer wieder mit Falschaussagen die Ängste vor dem Einsatz von Kontrastmitteln geschürt.

Das findet sogar hier im Forum statt. Es ist kein Kontrastmittel "verboten" worden, weil es angeblich Schäden verursacht. Auch wenn Links angegeben werden, die zu Seiten führen, in denen das angeblich stehen soll. Es steht dort nicht!

Ich weiß nicht, welche Ziele mit der Veröffentlichung (!) dieser Ergebnisse weit über die wissende Fachwelt hinaus (!) aus den USA verfolgt werden, vermutlich ist es eine Information, die vor allem für die Radiologen gedacht ist.

Die Internet-Öffentlichkeit erfährt leider davon, verändert solche Aussagen, deutet "Schäden" hinein, dann werden diese veränderten und sogar verfälschten Aussagen von allen Seiten kommentiert, vor allem von überwiegend Menschen, die sich damit überhaupt nicht auskennen und nicht wissen, worum es geht.

Ich meine damit nicht (!) die hier im Forum schreibenden Patienten, die die letzten in dieser Reihe sind, weil es sie wirklich betrifft und sie dürfen sich Sorgen machen. Denn ihnen wird mit diesen Falschaussagen wirklich geschadet!

Entweder wird das Kontrastmittel abgelehnt und ein Tumor kann nicht erkannt, nicht identifiziert und nicht so zielgerichtet behandelt werden, wie es heutzutage bereits möglich ist. Das ist eine Folge, die für den Patienten ungeeignete Behandlungen, dadurch unnötige Nebenwirkungen und sogar den früheren Tod bedeuten kann.

Die andere böse Folge ist, dass für die Kontrastmittel-Allergiker (wie Mirli) weniger Arten von Kontrastmitteln zur Verfügung stehen und sie und die Radiologen eine viel geringere Auswahl haben, um ein Mittel zu finden, das vielleicht geringere Allergie-Symptome erzeugt. Das wiederum kann die Allergiker davon abhalten, sich diesen allergischen Wirkungen während und eine recht kurze Zeit nach der Kontrastmittelgabe auszusetzen. (Das sind aber keine "Schäden" durch "eventuelle Ablagerungen".)


Wir müssen das Internet lesen lernen!
Wer sich im letzten halben Jahr mit all den Aussagen über und gegen "Corona" befasst hat, der weiß, was gegen die Wissenschaft an Verschwörungstheorien in die Internetwelt gesetzt wird, und diese Leute machen vor Morddrohungen gegen Wissenschaftler nicht Halt!
Spätestens jetzt sollten wir hier lernen, nicht jeder Aussage zu trauen, die nicht aus allererster Hand kommt.
Und selbst diese sollte man lesen und verstehen lernen.

KaSy
KaSy
SpinEcho
24.09.2020 11:43:48
> Ich weiß nicht, welche Ziele mit der Veröffentlichung (!) dieser Ergebnisse weit über die wissende Fachwelt hinaus (!) aus den USA verfolgt werden,

Es geht vermutlich um Gerichtsverfahren. In Zivilprozessen muss man in den USA nur eine Jury überzeugen, und schon gibt es jede Menge Geld ... zumindest für die beteiligten Anwälte.

Fakten sind da eher nebensächlich, es geht um eine überzeugende Darstellung, die sich an Leutet richtet, die von der Materie eigentlich keine Ahnung haben.
SpinEcho
der Meister
24.09.2020 12:36:43
Hallo KaSy,
vielen Dank für Deine Zeilen, ich bin nun doch etwas beruhigter.

Gruß Klaus
der Meister
KaSy
24.09.2020 12:40:15
Danke, SpinEcho,
das wurde in beeindruckenden Romanen und Filmen gezeigt, mit welchen Methoden die Mitglieder dieser Jurys ausgesucht und ausgebootet wurden und wie wenig die klagenden Betroffenen von den Unsummen erhalten haben, die die verklagten Konzerne zu zahlen hatten.

Das sind unlautere finanzielle Interessen, die man mit dem Machtmittel "Geld" erklären kann, aber nicht verstehen muss..

Welche Ziele verfolgen aber die im Internet gegen alles und jeden "hetzenden" meist anonymen "Kommentatoren"? Ist ihnen überhaupt bewusst, welche (u.a. gesundheitlichen) Folgen die von ihnen heraufbeschworenen "Gefahren" haben können?

Ich sehe das als eine bedrohliche Entwicklung in einer Zeit, in der Wissenschaftler aus sehr vielen Ländern auf den verschiedensten Gebieten gemeinsam forschen und immer mehr erreichen, um den Menschen zu helfen.

KaSy
KaSy
SpinEcho
24.09.2020 13:30:14
> Welche Ziele verfolgen aber die im Internet gegen alles und jeden "hetzenden" meist anonymen "Kommentatoren"?

Kann sein, dass ein Teil von denen aus den Trollfabriken kommt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Troll-Armee

Die klemmen sich an jedes kontroverse Thema und verfolgen eigentlich nur das Ziel, möglichst viel Streit zu erzeugen. Interne Querelen schwächen andere Länder und sind daher gut für ihren Auftraggeber. Und je verquerer, abstruser und "uneinsichtiger" die sich gebärden, desto effektiver sind sie.
SpinEcho
der Meister
24.09.2020 13:45:59
Ich habe heute mit meinem Neurologen über das Thema Kontrastmittel gesprochen.
Das Meiste wird ausgeschwemmt und das wenige was im Körper verbleibt ist noch relativ unerforscht, alles im spekulativen Bereich und dazu wollte er sich nicht äußern.
Ich solle mir keine Sorgen machen.

Gruß Klaus
der Meister
Mirli
24.09.2020 14:22:24
Hallo Meister,

ich möchte dir auch Verunsicherung ersparen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat ihre Überprüfung der Gadolinium-Kontrastmittel abgeschlossen und Empfehlungen zur Einschränkung der Verwendung einiger linearer Gadolinium-Mittel für MRT-Körperscans und zur Aussetzung der Zulassungen anderer bestätigt.

Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Kontrastmittel
Gadovist, Prohance, Dotarem /macrozyklisch (iv) weiterhin ohne Beschränkung.
http://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RHB/2018/rhb-gadolinium.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Der Beipackzettel für Dotarem gibt weitere Infos für dich, auch in Bezug möglicher Beschwerden.
https://medikamio.com/de-at/medikamente/dotarem-injektionsloesung/pil

Welches dieser Mittel für mich nun verträglicher ist, muss ich noch selbst herausfinden.


PS: Ob der Neurologe kompetente Aussagen über Kontrastmittel machen kann? Ich, an deiner Stelle, würde einen Radiologen fragen.

Gruß Mirli
Mirli
Mego13
24.09.2020 19:58:56
Lieber Klaus,

hier ist ein differenzierter Artikel der Zeitung "Die Welt" zum Thema Kontrastmittel: https://www.google.com/amp/s/amp.welt.de/gesundheit/article174026249/Gadolinium-Kontrastmittel-fuer-MRT-Aufnahme-kann-giftig-sein.html

Darin wird noch einmal die Unabdingbarkeit für eine Fundierte Diagnose in manchen Fällen herausgestellt.

Hier ist noch ein weiterer Link zur Deutschen Röntgengesellschaft: https://www.drg.de/de-DE/3994/mrt-kt/

Auf dieser Seite sind Patienteninformationen abrufbar.

Wenn Du von einer Allergie gegen Kontrastmittel ausgehst, ist es wichtig, dies anzusprechen und tatsächlich aktuelle Nierenwerte und Dein Gewicht mitzunehmen, damit Dir die kleinstmögliche Dosis gegeben werden kann.

LG

Mego
Mego13
der Meister
24.09.2020 21:10:36
Hallo Mego,
Danke für die interessanten Infos.
Das Thema möchte ich nicht weiter verfolgen, hierzu fehlt mir die Kraft und Ausdauer / Konzentration.
Bei meinem nächsten Kontroll MRT werde ich das jedoch ansprechen und abwägen ob es wirklich notwendig ist ein KM zu spritzen.


Gruß Klaus
der Meister
Mego13
24.09.2020 21:20:55
Hallo Klaus,

sehr gerne. Pass gut auf Dich auf.

LG
Mego
Mego13
der Meister
24.09.2020 22:08:44
Danke mach ich,
und Du pass auch auf Dich auf ...
der Meister
Mego13
24.09.2020 22:12:50
Danke Dir. Ich versuche es auch. :-)
Mego13
KaSy
25.09.2020 00:59:16
Ich halte die Interpretation der Links sowie deren Veröffentlichung nicht nur für fragwürdig, sondern wegen der Reaktion der Betroffenen für gefährlich!

Alle Links sind älteren Datums.

Alle Links (außer der Link zur "Welt") schreiben sehr deutlich, dass es keine Schäden durch Kontrastmittel gab!

Ein Link verweist auf eine Zahlenangabe von 40 Millionen MRT - Untersuchungen mit Kontrastmittel, von denen bei 40 Untersuchungen Probleme mit den Nieren entstanden.
Nicht durch Metalle im Kopf!
1 von 1 Million!
Das sind 0,0001 %.
So etwas würde in überhaupt gar keinem Beipackzettel irgend eines Medikaments auch nur erwähnt werden!
Und dem wird (zumindest in der BRD) bei jeder MRT - Untersuchung durch die Kontrolle des Kreatininwertes vorgebeugt.

Nirgends steht etwas von einem Verbot irgendeines Kontrastmittels!
Es wird jedesmal sehr deutlich darüber aufgeklärt, dass es keine Schäden durch Kontrastmittel gab.
Ausschließlich wegen der Veröffentlichung (!) der möglichen Ablagerungen in verschiedenen Organen sollen die Radiologen einige der Kontrastmittel "ruhen lassen"!
"Ruhen lassen" ist kein Verbot und hat keinen medizinischen Grund!
Es gibt keinen medizinischen Grund, Kontrastmittel zu verbieten!

Die Röntgengesellschaft klärt in dem Link darüber detailliert auf, dass das Kontrastmittel in der nur unbedingt notwendigen Dosierung gegeben werden und beschreibt weitere Maßnahmen, die ganz klar im Interesse der Patienten durchgeführt werden.
Kein Radiologe und auch kein Neurochirurg, kein Onkologe und kein Radioonkologe werden irgendetwas tun, um ihren Patienten.zu schaden!

Wenn sie das täten, würden sie sich selbst am meisten schaden. Oder hat hier schon einmal jemand einen Arzt gesehen, det sich darüber freut, wenn es dessen Patienten schlechter geht?!?

Es gibt sehr wohl jede Menge Gründe, Kontrastmittel zu nutzen, um Tumoren zu erkennen, um passende Behandlungen zu beginnen, um das Leben lebenswert zu verlängern.

Wer ein MRT mit Kontrastmittel wegen der Erwartung der Schäden in den Nieren, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 : 1000000 eintreten, ablehnt, möchte nicht schulmedizinisch behandelt werden. Das ist die alleinige Entscheidung des Hirntumorbetroffenen.

Diese Personen dürfen das für sich entscheiden und für diese ist auch der Link zu dem Beitrag aus der "Welt" gedacht, in dem eine einzige (möglicherweise nicht existente) Person bereits nach vier Kontrastmittelgaben schwerste Probleme bekam.

Das ist für alle diejenigen, die die Schulmedizin ablehnen (!) und sich ausschließlich (!) von Nichtmedizinern (!) behandeln lassen wollen, genau die passende Verschwörungstheorie!

Ihr merkt, ich bin sehr wütend darüber, dass nun auch hier in diesem Forum der Deutschen Hirntumorhilfe e.V., ich betone "Hilfe", derartige Links in geballter Ladung von Betroffenen auf Betroffene losgelassen werden, die an Hirntumoren erkrankt sind. Das sind Menschen, die um ihr Leben und ihre Lebensqualität bangen und die nicht mehr immer in der Lage sind, die teilweise umfangreichen Texte vollständig zu lesen und zu verstehen(!) und sich in ihre Verunsicherung soweit hinein steigern, dass sie in jedem verlinkten Text eine Veröffentlichung von Verboten und Warnungen vor Kontrastmitteln sehen, obwohl das überhaupt nicht darin steht!

KaSy
KaSy
der Meister
25.09.2020 06:46:04
Hallo KaSy,
da stimme ich Dir im vollem Umfang zu,
jedoch, hat mir das Leben gelernt, dass eine gewisse Skepsis immer angebracht ist.

Auch Politiker erzählen viel (keiner wird keine Mauer bauen ...) und 2 Jahre später war die DDR mit einer Mauer vor dem "Westen" Geschütz.
Nur als Beispiel.
Natürlich habe auch ich großen Respekt vor den Menschen und deren Erkrankungen hier.
Euch alles Gute ...
der Meister
Mego13
25.09.2020 07:18:51
Hallo Kasy,

wie kommst Du auf die Idee, dass sich diese Links gegen Kontrastmittel richten?

Weder Mirli noch ich deuten dies in unseren Texten an. Die Links kommen alle aus den Jahren 2017 bis 2019. Weder "rote Hand Briefe" noch Empfehlungen der "Deutschen Röntgengesellschaft",
werden jährlich redaktionell überarbeitet. Gerade im Interesse der "Deutschen Röntgengesellschaft" liegt es wohl, dass die Patienten eben nicht verunsichert, sondern anständig aufgeklärt werden.

Auch das Bundesinstiut (!) für Arzneimittel und Medizinprodukte
überarbeitet Empfehlungen nur bei Notwendigkeit. Als in diesem Fall als Änderungen bezüglich der linearen Kontrastmittel eintraten. (So wie es sich zur Zeit mit der Gabe von Dexamethason bei Covid 19 Patienten beschäftigt)

Wie ordentliche Qualitätspresse arbeitet, nimmt die Welt auch die Veränstigten mit, um ganz klar herauszustellen, dass es Erkrankungen gibt, bei denen Kontrastmitteluntersuchungen ein "absolutes Muss" sind. Exemplarisch werden in dem besagten Artikel Brustkrebs- und Herzpatientengruppen herangezogen. Dass nicht alle Patientengruppen aufgeführt werden, liegt in der üblichen Länge von Zeitungsartikeln. Übrigens würde jemand, der Schulmedizin ablehnt, einen Sprecher der "Deutschen Röntgengesellschaft" - der zu wichtigen Fragen als Experte zitiert wird - wohl kaum als adäquaten Ansprechpartner anerkennen.

Ich glaube, die Nutzer des Hirntumorforums sind sehr wohl in der Lage sich zu informieren. Gerade wenn sie Links aus den Fachverbänden der Radiologen zur Verfügung haben und sich nicht wie in dem anderen Threadstrang auf den Seiten meinungsmachender Kontrastmittelgegner verirren.

Wenn jemand schwere Lebenskrisen psychisch meistern möchte, ist es essentiell, dass sich diese Person nicht ausgeliefert fühlt. Diese "Selbstwirksamkeit" entsteht unter anderem, wenn jemand differenziertes Wissen über die jeweilige "angstbehaftete Situation" sammeln kann.

LG
Mego
Mego13
KaSy
25.09.2020 13:04:04
Hallo, Mego13
Ich habe nicht geschrieben, dass die Beiträge, zu denen die Links führen, sich gegen Kontrastmittel richten.

Ich habe in meinem ersten Satz begründet, dass ich die Interpretation der Links sowie deren Veröffentlichung nicht nur für fragwürdig, sondern WEGEN DER REAKTION DER BETROFFENEN für gefährlich halte.

In diesem Forum lesen sehr viel mehr Betroffene. Die meisten schreiben nicht.

"Der Meister Klaus" äußert sich hier häufig. Seine Beiträge beschreiben in kurzem Wechsel Beruhigung, Verunsicherung, die Frage an den Neurologen und zuletzt sogar das vorgesehene Ansprechen bei der nächsten MRT-Kontrolle und das Abwägen, ob ein Kontrastmittel wirklich notwendig ist.
Diese Beiträge waren für mich ein Zeichen dafür, wie die vielen nicht schreibenden Betroffenen denken könnten.

So wie es "Der Meister Klaus" schreibt, dass er das Thema nicht weiter verfolgen möchte, weil ihm hierzu die Kraft und Ausdauer / Konzentration.
fehlt, so geht es vielen Hirntumorbetroffenen.

Viele, die hier lesen und viele die auch schreiben, sind in der gleichen Situation und demzufolge nicht in der Lage, umfangreiche Beipackzettel, Zeitungsartikel, Informationen vollständig zu lesen und zu verstehen.

Dem Meister Klaus nützt der Beipackzettel von Dotarem nicht viel, wenn er bereits schrieb, dass er mit den Ergebnissen aus dem Internet über das Kontrastmittel Dotarem nicht klarkam. Auch mich hat dieser Beipackzettel überfordert.

Außerdem leben wir in einer Zeit, in der wir ohnehin mit den verschiedensten und auch gegensätzlichen Informationen zu dem selben Thema "überfüttert" werden.
Nicht umsonst wird neuerdings im Internet angegeben, wie lange man (als gesunder Mensch) benötigt, um einen Beitrag zu lesen. Längere Beiträge werden auch von ausdauernden und konzentrationsstarken Menschen nicht gelesen oder sie lesen die Überschrift und die ersten Zeilen und bilden sich daraus ihre Meinung, die mit dem Inhalt des Beitrages kaum noch etwas zu tun hat.
Wenn sie diese Aussage (z.B. aus der "Welt": "Weil ich gehört habe das Kontrastmittel nicht gut sein soll für das Gehirn, bei mehr als 4 x insgesamt .", hier am 02.06.2020) aber für sich als wahr ansehen und sie auch noch verbreiten, dann kann es für sie selbst und für viele andere gefährlich werden.

Mir ging es darum, all diejenigen anzusprechen, die die Beiträge nicht gründlich lesen und verstehen und die Links entweder gar nicht aufrufen oder sie wegen ihres Umfangs nicht vollständig lesen (Das überfordert mich auch häufig.) und verstehen.
Sie fühlen sich dann eben durch die vielen und sie überfordernden Fakten und Meinungen nicht aufgeklärt und beruhigt, sondern haben weiterhin Angst, z.B. bis zum nächsten MRT.

KaSy
KaSy
Mego13
25.09.2020 13:58:40
Liebe Kasy,

ich glaube, wir schreiben häufig aus dem gleichen Beweggrund. Nämlich in der Hoffnung, dass Menschen nicht elementar wichtige Therapie- und Diagnostikmethoden verweigern, die ein Restrisiko bergen oder wo die Allergiegefahren im Promillebereich liegen.

Ja, es gibt viele Menschen, die Fachinfos nicht zu Ende lesen oder diese vielleicht auch zu weitschweifig oder überfordernd sind.

Andererseits wird es auch Menschen geben, die in Deiner Argumentation und Haltung das ganze klare "Ja" zur Schulmedizin erkennen und schon deswegen misstrauisch werden. Da hilft es einfach Ängste als emotionale Anliegen zu akzeptieren, um gerade diese Menschen nicht zu verlieren. Sonst wird sich hoffentlich nicht das Problem der "Kontrastmittel-Phobie" immer weiter verbreiten: https://m.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/gefahr-in-der-roehre-ein-kontrastmittel-ist-in-verruf-geraten-15534503.html?premium=0xe2ab9fc0110332141247d24b2953a57b

LG
Mego
Mego13
Mirli
25.09.2020 17:55:38
Liebe Kasy,
meine Lebenserfahrung sagt mir, dass man alles genau hinterfragen, abwägen und "durchleuchten";-) muss, ehe man sich entscheidet. Erst recht in medizinischen Dingen.
Und man soll nicht leichtgläubig vertrauen (Ärzte eingeschlossen). Ehrlich gesagt, verstehe ich momentan deine Verärgerung nicht. Ich gehe immer vom "mündigen" Patienten aus. Und ich vertraue vollumfänglich der Schulmedizin.

Dass vier (lineare) Kontrastmittel vom Markt genommen wurden, indem ihre Zulassung suspendiert wurde, steht im Ärzteblatt. Und es ist aufgrund des Nachweises von Gadolinium-Ablagerungen im Gehirn veranlasst worden. Ob man das als Verbot oder ruhend gestellt sieht ist für mich zweitrangig. Eins von linearer Struktur, Multihance, habe ich selbst mal verabreicht bekommen.
Dass die Einleitung iv. mit Elementen der Seltenen Erden in den Körper Selbigem nicht guttut, ist mir logisch. Es geht auch nicht nur um evtl. Ablagerungen im Gehirn, sondern auch im Bindegewebe. Ich selbst habe Fibrome. Welche Spätfolgen mal entstehen können, ist ungewiss. Der kleinste Verdacht muss im Auge behalten werden und ist keine Panikmache.
Fakt ist, das Kontrastmittel immer mit niedrigster Dosis zu verwenden und nur zu verabreichen ist, um wesentliche diagnostische Informationen zu erlangen. Bei einer blanken Verlaufskontrolle ist womöglich nicht immer KM-Gabe vonnöten.

Dann fällt mir bei solchem Diskurs immer der Contergan-Skandal ein. Heutzutage leiden Menschen immer noch. Dieser Skandal sollte nie vergessen werden, wenn auch die Historie anders gelagert ist. Er ist ein Beweis dafür, dass schon beim kleinsten Verdacht gehandelt werden muss. Immer!

Bezüglich der geringen Wahrscheinlichkeit kurz zu meinem Tumor:
"Maligne Tumoren, die von einem peripheren Nerven ausgehen oder eine Nervenscheidendifferenzierung erkennen lassen, werden definitionsgemäß als MPNST eingestuft. [...} Die synomym verwendeten Begriffe „neurogenes Sarkom“, „Neurofibrosarkom“ und „malignes Schwannom“ sollten vermieden werden, da MPNST nur in seltenen Fällen aus primär benignen Schwannomen entstehen und auch keine mesodermalen Anteile enthalten. Diese Tumoren sind im allgemeinen Patientenkollektiv mit einer Inzidenz von 0,001 Prozent sehr selten..."

So wie es aussieht, ist mein Tumor aus einem primär benignem Vestibularisschwannom entstanden.
Diese sind also sehr selten. Und genau diese "Seltenheit" habe gerade ich. Obwohl doch die Wahrscheinlichkeit so gering ist.

Zur Wahrscheinlichkeit habe ich inzwischen meine eigenes Motto, nämlich:
"Zur Wahrscheinlichkeit gehört auch, dass das Unwahrscheinliche eintritt."


Der Meister hat seine Frage ursprünglich im anderen Thema "MRT Konstrastmittel schädlich?" gestellt, wo es auch besser hingepasst hat. Er fand das Thema sehr interessant und wusste bereits von der möglichen Schädlichkeit, er hat Beeinträchtigungen verspürt und hat es mit KM in Verbindung gebracht. Leider bekam er den Link hierhin, obwohl es ihm um Beschwerden und nicht um Allergie bzgl. KM ging. Ich habe in dortigen Thread meinen Beitrag wieder gelöscht, weil ich eher das Thema verfehlt hatte und mein Anliegen bereits hier schon stand. Diese dortige Diskussion hat sich nun hierher verlagert, zu meiner ursprünglichen Frage passt es nicht.

Abschließend möchte ich auch noch eine Kritik loswerden:

Ich habe diesen Thread eröffnet unter dem Titel "MRT-Kontrastmittel-Allergie" und nicht, um die vermeintliche KM-Schädlichkeit zu erforschen. Schade, das hier in diesem Forum nicht bei der eigentlichen Sache geblieben wird.


Gruß Mirli
Mirli
KaSy
25.09.2020 22:47:32
Liebe Mirli
Ich weiche noch einmal vom Thema ab:
Dies ist nun mal ein relativ wenig übersichtliches Frage-Antwort-Forum, in dem schnell drauflos geschrieben wird und einige unbedarft Beiträge schreiben, die mit dem Ausgangsthema nichts zu tun haben. (Es geht auch anders.)
Mir war beim Thema "Ist das KM schädlich?" aufgefallen, dass ich vor relativ kurzer Zeit genau das aufwändig herausgesucht und erklärt habe, was dort als "neues Thema" aufgewärmt wurde. Deswegen habe ich den Link zum Thema "KM-Allergie" dort eingestellt. Das Thema war dort (also hier) eigentlich gut abgeschlossen.
Ich hatte wirklich nicht erwartet, dass nun hier die Diskussion plötzlich fortgesetzt wird.

Beste Grüße
KsSy
KaSy
Mirli
26.09.2020 12:30:17
@alle Interessierte

hier habe ich durch Zufall einen sehr interessanten Filmbeitrag (6 min) im NDR der Sendung Visite entdeckt. Ich denke, dass so eine renommierte Fernsehsendung die Richtigkeit der Inhalte geprüft hat, bevor es über das Fernsehen ausgestrahlt wird. Auch für diejenigen geeignet, die nicht "lange Texte" lesen möchten/können. Dafür schmeiße ich die Themaabweichung "meines" Threads selbst über den Haufen.
(Zum Filmbeitrag etwas runterscrollen.)

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Kontrastmittel-im-MRT-Wie-schaedlich-ist-Gadolinium,kontrastmittel106.html

Gruß Mirli
Mirli
Mego13
26.09.2020 13:16:15
Liebe Mirli,

danke Dir. Werde ich mir gleich einmal anschauen.

LG
Mego
Mego13
KaSy
26.09.2020 14:28:17
Liebe Mirli,
ich habe mir den Beitrag gerade angeschaut und auch die Texte dazu gelesen.

Nun muss ich sagen, dass ich an allem, was die "Medien" (TV, Radio, Zeitungen, Internet) in 5-15 Minuten berichten, aus Erfahrung generell zweifle.
Wenn ich derartige "Gesundheitssendungen" sehe, höre, lese, dann wird ein Problem stets extremer angekündigt als es dann dargestellt wird.
Das hat damit zu tun, dass jedes "Medium" um Einschaltquoten, Abonnentenzahlen kämpft, um seine Existenz und die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter zu sichern.


Im genannten Beitrag wird von seltenen Fällen, von einzelnen Patienten, von Einzelfällen mit nicht notwendiger KM-Gabe gesprochen.

Etwas ausführlicher wird auf Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion bzw. Dialyse-Patienten eingegangen. Konkret wird gesagt, dass letztere bei Notwendigkeit das KM unmittelbar vor der Dialyse erhalten, wodurch es sofort wieder ausgeschwämmt wird.
Ich wartete darauf, dass der Radiologe mitteilt, dass ein Nierenwert (Kreatinin) vor der Gabe eines KM vorliegen muss, das hat er aber gar nicht gesagt!


Die Überschrift der Sendung und der Texte heißt "Kontrastmittel im MRT: Gefahr durch Gadolinium".
Im Gespräch mit dem Radiologen wird aber (außer den Gefahren für Nierenpatienten, die seriöse Radiologen im Griff haben) keine weitere Gefahr genannt und auch nicht von der Moderatorin erfragt.


Im Text dagegen wird gleich am Anfang das Gadolinium als "ähnlich giftig wie Blei oder Quecksilber" bezeichnet und mitgeteilt, dass es "noch bis zu anderthalb Jahren nach Verabreichung im Körper nachgewiesen werden kann - in der Haut, in Knochen und auch im Gehirn".
Das wird in dem Gespräch aber überhaupt nicht thematisiert?


Im Text taucht das Thema "Radiologen: Extra- Profit mit Kontrastmitteln" auf.
Auch das wird von der Moderatorin überhaupt nicht erfragt.


Im Text steht, dass "Kontrastmittel keine harmlosen Mittel" sind, weil sie "den Giftstoff Gadolinium" enthalten. Es wird eine Facebook-Gruppe genannt, die "Gadolinium-Vergiftung durch MRT-Kontrastmittel" heißt und in der "mehrere tausend Betroffene das KM für verschiedenartigste Nebenwirkungen verantwortlich machen".
Warum ist das kein Thema im Gespräch?


Und Dein Thema "KM-Allergie" tauchte gar nicht auf.


Aber die Moderatorin sagte als "Aufmacher" gleich zu Beginn, dass es "in ihrer Familie" jemanden gibt, der unnötig KM gespritzt bekam.
Das klingt so, als wenn sehr viele jemanden kennen müssten, der auch unnötig KM bekam und der laut dem Titel der Sendung auch darunter leiden müsste. Diese Verbindung stellt die Moderatorin nicht her. Aber das Thema und der erste Satz erzeugen beim Zuschauer, Hörer, Leser diese Verbindung. ...

Und deswegen möchte ich so gern, dass auch diese Kurz-Infos (Visite mit 3-4 Themen, Apotheken-Zeitung, ...) kritisch gesehen, bewertet und mit der eigenen und möglichst objektiven Erfahrung verglichen werden.

Ein hochrangiger Experte in einer kurzen Sendung hat einfach viel zu wenig Zeit, um sein bzw. das Thema der Sendung "moderatorengeführt" gründlich zu erklären.


Deutlich wird das auch durch die NDR-Podcasts mit dem Virologen Drosten, wo jede Sendung mindestens 40 min dauert und jeweils nur ein kleiner Teil des Gesamtproblems erläutert werden kann.

KaSy

PS: Es geht mir nicht darum, die möglichen Schäden bei einzelnen Patienten zu leugnen.
KaSy
Mirli
26.09.2020 15:43:17
Liebe KaSy
auch ich bin der Meinung, dass bei Veröffentlichungen in Zeitungen/Zeitschriften, Funk und Fernsehen es immer die Meinung des Redakteurs widerspiegelt und alles mit Vorsicht zu genießen ist.

Allerdings sehe ich riesige Unterschiede in der Glaubwürdigkeit zwischen einer/ der Apotheken-Zeitung (voller versteckter und offensiver Werbung) und einer Visite-Sendung im TV (der Prof. der Charité hat mit "abgesegnet").

Und wer die genannte Visite-Sendung kennt, weiß, dass diese Kurzbeiträge nicht für sich allein stehen in der Sendung, sondern dass nachfolgend ein anerkannter Experte noch ausschweifend darüber spricht.

Gruß Mirli
Mirli
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