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Dani Ela

Hallo zusammen,

ich habe morgen mein MRT nach nun einem Jahr post OP (Oligodendrogliom Grad 2/ keine Chemo und Bestrahlung).
Mein letztes MRT liegt ca. 4 Monate zurück (ohne KM). Es bestanden Unklarheiten seitens des Radiologen aufgrund einer zunehmenden Stelle an der Resektionshöhle (Rezidivverdacht).
Der NC meinte er kann ein Rezidiv zwar nicht hunderprozentig ausschließen, geht aber am ehesten von Narbengewebe oder einem Ödem aus.

Das KM vertrage ich meistens nicht. Mir wird übel und da ich meine Tochter betreuen muss (alleinerziehend) habe ich es die letzten Male abgelehnt.

Dennoch möchte ich natürlich größtmögliche Sicherheit.
Daher die Frage: Bringt das KM in meinem Fall zusätzliche Sicherheit bei der Diagnose? Was kann denn dann besser betrachtet werden?
Soweit ich weiß nimmt das Narbengewebe ja ohnehin KM auf; Rezidiv und Ödem vermutlich nicht, oder?

Danke für die Einschätzung

Prof. Mursch

Ohne Ihren konkreten Fall zu kennen, sind Antworten schwierig.
Bei meinen Patienten würde ich allerdings bei dieser Fragestellung KM befürworten, wenn die Gabe ausreichend sicher ist.



Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Dani Ela

Vielen Dank dennoch für die Einschätzung!

KaSy

Liebe DaniEla,
ich kann Dir auch keine sichere Antwort geben, aber einige Erfahrungen übermitteln.

Die 3-6-12-monatlichen MRT-Kontrollen nach der OP dienen, wie Du weißt, der Suche nach einem Rezidiv.

Der Radiologe gab mir trotz meiner Nachfrage einfach mal kein KM und meinte, es wäre nicht jedesmal nötig. Als der NC die MRT-Bilder sah, meinte er, "darauf könne er nichts erkennen", also sehr viel schlechter als mit KM.

Alle späteren MRTs wurden mit KM gemacht. Die NCs und Strahlenexperten schauten sich vor allem die KM-Bilder an. Dazu kam immer wieder die Bemerkung, dass man hier etwas besser sehen könne.

Ich hatte dreimal 6-Wochen-Bestrahlungen, zweimal nach "vollständiger" OP. Zuletzt wurde 2017 ein gewachsener Resttumor bestrahlt. Danach sah man in den MRT-Bildern, dass die KM-Aufnahme den "toten" Tumor sowie den so genannten Pseudoprogress betraf. Letzterer besteht aus den zerstrahlten Tumorzellen und dem "Drumherum". Dieses "Drumherum" können tote Tumorzellen, Ödem, Narbengewebe, ein Rezidiv oder sonstwas sein, was auch die Fachärzte nicht genau unterscheiden können.
(Im Verlauf nach der Bestrahlung nahm die KM-Aufnahme insgesamt langsam ab, der Tumor wurde kleiner.)

Ich habe nach etwa acht Operationen an mehreren Stellen im Kopf bestimmt einige Narben, die allerdings nie KM aufnahmen.

Es gab einmal eine MRT-Beurteilung eines Radiologen, der die KM-Aufnahme einer vorhandenen Narbe zuschrieb, der NC sah aber einen Tumor. Dieser wurde operiert und stellte sich als WHO-III-Meningeom-Rezidiv heraus. Es war also auch da nicht die Narbe, die das KM aufnahm.

Ich denke, ein MRT ohne und dann mit KM ist für die Beurteilung besser, weil es den Vergleich beider Bilder desselben Hirngewebes ermöglicht.

Wenn Dein NC vor 4 Monaten eine nicht ganz klare Veränderung gesehen hat, wäre es jetzt vielleicht doch angebracht, Dir das KM geben zu lassen.
(Hast Du für einige Stunden jemanden für Dein Kind?)

Hinzu kommt die allgemeine bzw. statistische Erkenntnis, dass WHO-II-Oligodendrogliome häufiger zu Rezidiven neigen.

Ich wünsche Dir, dass Du das KM verträgst und kein Rezidiv gefunden wird!
KaSy

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