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Thema: MRT mit roten Punkten markiert?

MRT mit roten Punkten markiert?
Hans-Peter[a]
12.06.2006 14:44:58
Meine Frau hatte vor wenigen Jahren eine Hirntumor-OP, bei der der Tumor
vollständig entfernt werden konnte. Als Folgen sind lediglich eine starke
Schwerhörigkeit am linken Ohr geblieben.

Nun muss meine Frau alljährlich zu einer Kontrolluntersuchung, sie besteht
darauf, dass sie das alleine mache, sie wolle stark sein. Die letzte
Untersuchung vom März diees Jahres kommentierte sie mit einem Lächeln und dem Satz "Da ist nichts Neues". Sonst keine weitere Freude, nichts, mir
kam es etwas seltsam vor. Sie macht allerdings in der letzten Zeit mich nachdenklich oder ängstlich stimmende Äußerungen von einem Hirntumor, inoperabel wahrscheinlich, da am Stammhirn, etc.

Zunächst hätte dies irgendein Bekannter irgendeines ihrer Arbeitskollegen dieses Problem. Vor wenigen Tagen schockierte sie mich mit
der Aussage, sollte wieder etwas sein, sei sie schnell weg, dass dürfe ich
ihr glauben, dass seien keine leeren Phrasen.

Meine "bösen" Gedanken, die ich seit ihrer letzten Untersuchung immer
verscheucht habe, habe ich nun zugelassen und sozusagen ihr Vertrauen
missbraucht, da ich mir nun die Aufnahmen der letzten Untersuchung
angesehen habe.

Auf den insgesamt 6 Bögen mit je 20 Einzelaufnahmen fand ich nun zwei
Aufnahmen, die mit einem aufgeklebten roten Punkt markiert sind.
Ich gehe nun davon aus, dass dies ein neuer Tumor ist, denn nach dieser
Entdeckung ist mir ihr in der letzten Zeit recht gespaltenes Verhalten mir
gegenüber vollkommen klar und nachvollziehbar.

Wie kann ich meiner Frau am besten helfen?
Hans-Peter[a]
Jutta[a]
13.06.2006 00:58:02
Hallo Hans-Peter,
wie war euer Verhältnis nach der ersten OP? Hast du ihr gut beigestanden?
Ich kann es dir nur aus meiner Sicht schildern. ich hatte vor 7 Jahren eine Hirntumor-OP und wurde von meiner familie im Stich gelassen, mache auch alle Nachuntersuchungen alleine und würde mich niemandem anvertrauen, wenn wieder was wäre, da ich nie Verständnis hatte nach meiner OP. Ich wäre ja nun wieder gesund meinten alle und nach meiner seelischen verfassung fragte niemand. Ich würde mich einer aussenstehenden Person anvertrauen, vielleicht kannst du jemanden im Freundeskreis einweihen, der mit deiner Frau spricht. Wie gesagt, es kommt wahrscheinlich darauf an wie euer Verhältnis die ganze Zeit war. Wenn du in den Foren liest, stellst du fest, dass alle ehemaligen Hirntumorpatienten seelische Probleme haben und oft nicht das richtige Verständnis von Angehörigen erfahren.
Aber vielleicht ist es bei euch nicht so, das wünsche ich dir. Auf jeden Fall würde ich es mit jemanden aus dem Freundeskreis probieren, da kann man sich vielleicht besser anvertrauen.
Alles Gute Jutta
Jutta[a]
Sylke
14.06.2006 11:56:17
Hallo,

zuerst einmal zu der konkreten Frage... auf unseren MRT Bögen sind rote Punkte an Stellen die beobachtet werden müssen, aber auch nicht durchgehend. Auf Bögen die die Tumore wirklich zeigen sind öfters Kreuzchen und Linien und Längenangaben, die die Tumorabmessungen zeigen.
Ich denke die Punkte sind nicht ganz ohne Grund da, aber es kann auch z.B. sowas bedeuten wie unsere UBOs (unknown bright objects). Uns wirde erklärt das sind Stellen die nicht Standardmässog aussehen, sich aber auch nicht als Tumor identifizieren lassen.

Den Vorschlag aus dem parallelen Eintrag, eine befreundete Person einzubeziehen sehe ich gespalten, dieser Freund muß wirklich ein sehr guter sein, da er wie ein Detektiv eingesetzt wird, was das Verhältnis zu diesem auf Dauer schon belasten kann. Ich würde mich ganz präzise nach solchen Dubiosen Bemerkungen erkundigen, z.B. auch nach dem vermeindlichen Fall des Kollegen, wie es geht, sich weiterentwickelt hat usw. Und auch nach dem nächsten geplanten MRT Termin Deiner Frau. Solch eine ´UBO´ Situation z.B. könnte ja auch große Ängste hervorrufen, die keine vorzeigbare ´Untermauerung´ haben, sprich zu der Angst noch die Angst nicht ernst genommen zu werden.
Ich schreibe auch als Partner und nicht als betroffener, und meine Erfahrung ist, daß es manchmal recht viel Zeit und Geduld bedarf um den Patienten dazuzubringen sich darzulegen, denn der versucht manchmal auch die Situation durch Ignorieren unter Kontrolle zu bringen. Was aber offensichlich nicht gelingt wenn immer wieder Äußerungen zu den Thema fallen.

Sylke
Sylke
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