Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

Andrea

Hallo,
bei meiner letzten Verlaufskontrolle vor einem halben Jahr hat mein Neurologe ein MRT ohne Kontrastmittel gemacht, er meinte, er wolle meine Nieren nicht so belasten. Der Neurologe meinte bei der Auswertung, dass er keinen neuen Tumor sehe, aber da er ja kein KM verwendet hat, würde er, wenn da ein paar Tumorzellen wäre, das auch nicht sehen. Er würde es beim nächsten MRT, das er wieder mit KM machen will, dann sehen. Das hat mich total verwirrt. Was nützt das MRT ohne KM denn dann? Nützt das überhaupt etwas, denn es ist doch so gar nicht aussagekräftig, oder?

(piloz.Astro Resektion 2007)

Andrea

Prof. Mursch

Wenn der Tumor jemals KM aufgenommen hat, wäre ein MRT mit KM schon besser und aussagekräftiger.
Normalerweise würde man aber Veränderungen zum Schlechteren auch ohne KM im Vergleich zu Voraufnahmen sehen.

Wenn Sie nierengesund sind (d.h. normale Kreatinin- und GFR Werte), sollte das KM, das man im MRT gibt, wirklich kein Problem sein.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Tomjog

Hallo Andrea,

mit einem MRT ohne Kontrastmittelgabe kann man eine Aussage über
eine Größenzunahme machen bzw. ob überhaupt eine Tumor vorliegt. Insofern nützt ein MRT ohne KM auch etwas.

Das Kontrastmittel dient dazu Störungen der normalen Barriere zwischen Blutgefäßen und dem Gehirn (Bluthirnschranke) zu erkennen.
Mit dem Nachweis und mit dem Ausmaß einer KM-Aufnahme im Tumor
kann ein Aussage über die Art des Tumors getroffen werden.

Wünsche Dir alles Gute für das nächste MRT. Wir müssen übrigens auch wieder nächsten Mittwoch nach Heidelberg zur Verlaufskontrolle.

Dir noch einen schönen Sonntag.

Liebe Grüße

Tom

Tomjog

Herr Prof Mursch erklärt es medizinisch richtig, nicht so laienhaft wie ich. Vielen Dank !

Geko100

Hallo Andrea ! Bei mir wird immer erst ohne und anschließend mit Kontrastmittel das MRT durchgeführt . Muß aber vorher die Kreatinin-Bestimmung durchführen lassen und nach den MRT viel trinken , damit alles wieder rausgespühlt wird . Wünsche die alles Gute!! LG! Jürgen

Andrea

Vielen Dank für die Antworten!
@Herr Prof. Mursch: Der Tumor hatte damals Kontrastmittel aufgenommen, ja. Ich werde nach der SIOP LGG 2004 Therapieoptimierungsstudie behandelt und dort stand eben, dass die MRTs mit KM gemacht werden sollen und die Kontrollen in der Unikinderklinik wurden auch bisher immer mit KM gemacht, bis ich dann mit 18 zu einem heimatnahen Neurologen für die Kontrollen gewechselt habe. Dieser wollte das letzte MRT ohne KM machen. Sehr gute Nierenwerte habe ich aber immer gehabt, deshalb war mir sein Vorgehen nicht so verständlich.
@Tomjog: Ich drücke euch ganz fest die Daumen für die Kontrolle morgen!
@Geko100: Genau so, wie du es beschreibst, wurden die Verlaufskontrollen in der Uniklinik bei mir auch gemacht. Dort wurde ich auch immer noch neurologisch untersucht, sprich die ganzen Reflexe etc. ausgetestet, was mein jetziger Erwachsenenneurologe auch nicht mehr macht. Ich glaube, dass ich an der Uniklinik besser aufgehoben war.

Liebe Grüße
Andrea

Andrea 1

Hallo liebe Andrea,
zum Thema KM wurde dir ja schon alles Nötige mitgeteilt, ich würde es auch nur wiederholen können.
Aber, zu dem Problem, dass Du dich bei deinem Neurologen nicht so gut aufgehoben fühlst sei von mir gesagt, dass ich auch das Problem hatte.
Bei einem Gespräch in der Uni sagte ich meiner dortigen Ärztin, dass ich zu dem Neurologen nicht mehr gehe, weil er eh immer nur die Reflexe testet und ich ihm jeds einzelne Wort aus der Nase ziehen muss, wenn ich Fragen habe. Außer hin und wieder ein EEG machte er nichts weiter. Meine Ärztin in der Uni meinte, dass man ein EEG auch in der Uni machen lassen könne, wenn es nötig wäre.
Vielleicht fragst Du einfach auch mal in der Uni bei dir nach?
Ich muss sowieso alle viertel Jahre hin, um meine MRT-Bilder auszuwerten.
Ich wünsche dir max. Erfolge dabei, dass es für dich künftig leichter geht und Du auf offene Ohren stößt.
LG Andrea ;-)

enie_ledam

Hallo,

also heut zu tage benutzt man andere KM - die alten mit Jod hätten Auswirkungen auf die Niere. Heute wird Kontrastmittel mit Gadolinium benutzt. Also sowas in der Art. Das Wissen viele Radiologen aber nicht. Weil ich gestillt habe war es für mich wichtig zu wissen ;)
Wenn die Klinik die Kreatinin Werte möchten, dann könnte es auf Jod hindeuten. Aber meine Klinik sagte mir auch 48h nicht stillen aber Nieren Werte waren den egal. Da hat mich der Radiologe nochmal zu sich rein gerufen. mit Neurologen habe ich auch nie Glük. Oh da muss ich auch noch hin.

Amnatou

Hallo Enie
Ich glaube du verwechselst die Kontrastmittel. Jodhaltige KM werden heute immer noch täglichverwendet, einfach in der Röntgendiagnostik wie z.B. im Computertomogramm. Es wird deshalb auch Röntgenkontrastmittel genannt. Jodhaltige Kontrastmittel sind nicht paramagnetisch und haben physikalisch keinen Einfluss auf das MRT. Das sind 2 verschiedene Paar Schuhe!
MRT Kontrastmittel bestehen in der normalen Diagnostik aus einer stabilen Gadolinium-Verbindung. Insgesamt sind sie 'angenehmer' bei der Injektion, allg. besser verträglich und weniger belastend für die Niere.
Trotzdem ist man in der Praxis vorsichtig und reduziert die Dosis bei bekannten Nierenproblemen.
Bei Jod-KM ist man bei einem GFR unter 50 schon äusserst vorsichtig, bei Gado-KM erst bei einem GFR-Wert unter 30. Bei einem Dialysepatient kann man ohne weiteres das KM spritzen sofern in den nächsten 24h eine Dialyse erfolgt. Die Grenzwerte varieren je nach Institut und Radiologe.
Beim stillen ist es so ein Diskussion beim Gado-KM, die Weisungen ändern fast stündlich. Bei Schwangeren geht wenig ins Fruchtwasser, bei stillenden Mütter etwas in die Milch, Gadolinium ist aber bei der oralen Einnahme giftig. Bis jetzt ist in beiden Fällen bei den geringen Mengen keine Gefährung für das Kind bekannt, trotzdem da es keine Studien gibt bleibt man vorsichtig. In der Praxis gibt man schwangeren nur im Notfall KM und bei Stillenden empfielt man die Milch 24h zu verwerfen.
In der Neuroradiologie wird ausser bei KM Allergie immer KM verwendet. In der Regel ist das die Entscheidung des Radiologen und nicht die des Neurologen.
Ich bim mir ziemlich sicher dass jeder Radiologe den Unterschied zwischen den KM kennt, Gado-KM kann zur Not im CT verwendet werden, das habe ich aber selbst noch nie gesehen!

apropo CT-KM:
auf die Menge gesehen ist das Jodhaltige KM eines der bestverträglichsten und nierenverträglichsten Medikament überhaubt! wenn man bedenkt dass 1 ml KM in der Regel 300 mg Jod (=Wirkstoff) enthalten. Durchschnittlich wird pro CT 100 ml KM gespritzt d.h. 30'000 mg oder 30g Wirkstoff. Von welchem anderen Medikament kann man schon innerhalb von einigen Sekunden 30g nehmen ohne gleich an einer Vergiftung und Organversagen zu sterben?!

also keine Angst vor KM!
lg A

Stek

....................30 gr ......................................?
Danach hätte sogar ein Elefant größte gesundheitliche Probleme.
Jodhaltige KM sind durchaus in der Lage,selbst gesunde Nieren irreversibel zu schädigen.
Manchmal lässt es sich nicht vermeiden diese KM zu verwenden,z.B.
bei einer Angiographie oder Herzkatheder.
Wenn das geplant abläuft sollte man unbedingt auf genügende Flüssikkeitsaufnahme vor und nach(24h) der Untersuchung achten.
Oral oder i.V. ist eigentlich egal,haupsache ausreichend.

Amnatou

30 g sind korrekt! es ist ein Metall wo sehr dicht und schwer ist, d.h. es muss von Rx-Strahlen absorbiert werden, sonst siehst du es nicht. Es gibt sogar noch dickere KM mit 350 mg/ml oder 400mg/ml. Das KM hat eine Konsistenz wie Sirup oder sehr flüssiger Honig. Du müsstest mal eine Flasche KM hoch heben...
Der Radiologie ist bekannt, dass es eine hohe dunkelziffer gibt bezügl. Nierenschädigung bei KM. Leider tritt diese Schädigung erst einige Zeit später auf und dann kann nicht mehr mit Sicherheit auf das KM zurück geführt werden. Meistens sind die Pat. schon mit anderen Medikamenten belastet, welche alle auch nephrotoxiscj sein können....

Amnatou

@Stek
wenn du im google nach Xenetix oder Ultravist suchst findest du die Angaben bezüglich Wirkstoff pro ml KM

Stek

Ich möchte Dir da jetzt nicht weiter widersprechen,trotzdem kommt mir Dosierung etwas hoch vor.
Vor ca 2 Jahren wurde mir mal ein Herz-CT vorgeschlagen,das ich aber
dankend abgelehnt habe.
Bei einer MRCP hatte ich das Zeug mal getrunken,das könnten 30gr gewesen sein.
Ich bleibe dabei,das Zeug ist nicht ohne,obwohl ein Elefant sich bei 30gr wohl nur schütteln würde ;-)
Mit Gado-KM habe ich nach etlichen MR's bei reichlicher oraler Hydration keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Jod-KM wird m.E.nach in der MR-Verlaufskontrollenroutine nicht verwendet.(Wenn dem so sein sollte,lasst es mich gerne wissen.)
Hier sollte sich dann der Patient adäquat aufklären lassen.

LG

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.