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Fischel

Seit langer Zeit fühle ich mich unheimlich müde, abgespannt und ohne Elan, obwohl ich ein fröhlicher, lebenslustiger und tatkräftiger Mensch bin.
Nach 2-3 Stunden Tätigkeit muss ich mich ausruhen und dann kommen so langsam meine "Lebensgeister" wieder.
Das Meningeom liegt auf der rechten Seite (fronto-lateral), aber ständige Kopfschmerzen habe ich links, auch das Auge ist betroffen.
Hat jemand die gleichen oder ähnliche Beschwerden gehabt oder hat sie?
Ich habe Ärzte konsultiert, aber so richtig soll das alles nicht mit dem Tumor zusammen passen.
Freundliche Grüße
Fischel

Lebenswille

Hallo Fischel,
ich habe ein Astro II und bin auch ständig und immer müde. Ich lege mich nach der Arbeit mehrmals hin, bin ohne Elan und das raubt einem die Kräfte. Die Ärzte meinen, dass seien die Nebenwirkungen von Leviteracetam (gegen Epilepsie), aber sie bemühen sich auch nicht ernsthaft weitere Ursachen zu erforschen.
Ich habe jetzt nach einer Blutuntersuchung zusammen mit einer Heilprakterin nach Lösungen gesucht, und nehme nun seit 14 Tagen ein pflanzliches Eisenpräparat. Es wird schon etwas besser.

Ich rate dir, dein Blut zu untersuchen und dir von dem Ergebnis einen Ausdruck geben zu lassen.

Liebe Grüße
Lebenswille

Majeb

Hallo Fischel
Erstmal ein herzliches Willkommen im Forum.
Mein Meningeom, das schon recht groß war, saß rechts frontobasal. Meine Antriebslosigkeit, die einer Depression sehr ähnlich war, zeigte sich so richtig erst so ca 1/2 Jahr vor Diagnosestellung und wurde zunehmend stärker. Ich wurde auch innerhalb von 4 Tagen nach Diagnose operiert, da ich zu dem Zeitpunkt dann noch Doppelbilder hatte und nicht länger gewartet werden konnte.
Nach der OP änderte sich relativ schnell mein Gemütszustand wieder. Klar, erst musste ich mich richtig erholen, was auch so seine Zeit brauchte. Aber ich schaffe meinen nicht kleinen Haushalt problemlos, der hatte doch vorher sehr gelitten, da ich irgendwann nur noch auf der Couch lag und mir echt alles egal war. Meine Emotionen waren sehr, sehr gedämpft. Ich war recht gleichgültig. Das ist auch zum Glück gar nicht mehr der Fall.
Vorne rechts ist der emotionale Bereich. Mich wundert, dass deine Beschwerden nichts damit zu tun haben sollen, aber ich bin natürlich kein Arzt.
Wie groß ist denn dein Meningeom und soll es operiert werden oder erst noch wait and see?
Mit den besten Wünschen für dich, liebe Grüße
Majeb

Fischel

Guten Abend
und herzlichen Dank für die Antworten. Die Diagnose war ein Zufallsbefund vor fast drei Jahren. Das Meningeom war vor knapp einem Jahr 16 x 16 x 10 mm. In 3 Monaten muss ich wieder zum MRT und danach werde ich mir eine Zweitmeinung in unserer Uniklinik einholen, weil ich merke, ich verliere immer mehr an Kraft und bin zeitweise sehr deprimiert und ebenfalls gleichgültig.
Ich dachte immer, ich muss mich mehr "zusammenreißen", aber wenn es Dir, liebe Majeb, auch so ergangen ist, muss ich nun was Ernsthaftes unternehmen.
Ganz herzlichen Dank für Eure Erfahrungen und Vorschläge.
Liebe Grüße sendet Euch
Fischel

Majeb

Liebe Fischel
Eine Zweitmeinung ist ganz sicher gut. Ich stelle mir das nicht einfach vor, mit dem Wissen um den Knubbel im Kopf einfach auf wait and see zu setzen.
Hier im Forum kam mal der Tipp über Bücher von Simonton, die auf positives Denken setzten. Ich finde sie gerade echt interessant. Vielleicht ist das auch was?
Ich wollte dich im übrigen nicht unnötig verunsichern. Meine Symptome traten so vehement bei einer Größe von 5 x 5 x 5 cm (!) auf.
Finde aber auch den ersten Vorschlag, das Blut untersuchen zu lassen, eine gute Idee.
Liebe Grüße Majeb

Fischel

Guten Tag,
ja es ist wirklich so: Mit dem Abwarten, mal sehen wie es sich entwickelt, ist es nicht so leicht! Es gibt auch Tage, da vergesse ich, was ich im Kopf habe. Zudem bin ich ein Mensch, der immer alles gleich anpacken will od. erledigen. Ich glaube, daran ist meine depressive Stimmung schuld, weil ich z. Zt. nichts unternehmen kann.
Also werde ich daran arbeiten, denn der Weg geht immer weiter...
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und werde mich wieder melden, wie das MRT ausgefallen ist.
Liebe Grüße Fischel

Xelya

Liebe Fischel,

eine Zweitmeinung ist immer gut.

Und was die Erschöpfung angeht... ja das kenne ich auch. Ich glaube aber, dass auch die Psyche viel mit der Erschöpfung zu tun haben kann (vor allem, wenn die Lage Deine Tumors diese Symptome nicht hergibt).

Das Wissen um einen Hirntumor zu verarbeiten ist harte emotionale Arbeit und die kann ebenfalls körperlich erschöpfen. Vor allem, wenn man daran gewöhnt alles immer anzupacken und zu denken "wird schon".

Wie alt bist Du? Vielleicht kommen ja auch hormonelle Schwankungen als Ursache in Frage...

Alles Liebe
Xelya

Fischel

Liebe Xelya,

danke für deine Antwort. Da ich schon 73 Jahre bin u. der Tumor in dem Areal liegt, das die Psyche beeinflusst, glaube ich nun auch selbst bald, ich muss weiter daran arbeiten, damit klar zu kommen.
Eine NC hatte mir ja vorgeschlagen, den (kleinen) Tumor zu entfernen wenn ich nicht damit leben kann. Aber ich denke, es ist immer noch das kleinere Übel, mit der OP zu warten.

Liebe Grüße
Fischel

Frido

Liebe Fischel!
Ich denke die Entscheidung OP oder Abwarten kann man nur gemeinsam mit seinem Chirurgen treffen. Ich war vor einem Jahr in derselben Situation, bin aber erst 43. Ich habe mir dann gleich zu Beginn eine Zweit und Drittmeinung eingeholt, was mir in der Entscheidung geholfen hat. Die Ärzte waren einhellig der Meinung es muss irgendwann operiert werden, da ich aufgrund meines Alters von einem Wachstum ausgehen muss. Die Aussage eines sehr erfahrenen Chirurgen war " Wenn Sie schon 75 wären, würde ich aufgrund des langsamen Wachstums zum Abwarten raten, aber in Ihrem Alter ist es sicher, dass der Tumor Probleme machen wird."
Mir hat man auch gesagt, dass ich nach der OP mit einer geringeren Belastbarkeit und Müdigkeit rechnen muss. Ich würde im Jänner operiert und kann das bis jetzt bestätigen. Normalerweise bin ich ein Anpacker, der Job, 3 Kinder, Haus und alles andere locker unter einen Hut gebracht hat. Jetzt lerne ich gerade, dass nicht alles im gleichen Tempo sein muss wie früher...
Egal welche Entscheidung du triffst, es wird die richtige für dich sein.
Zweifel tauchen aber immer wieder auf und ich denke das kennen alle in diesem Forum. Wenn man hier mitliest, erkennt man aber auch, dass wir es mit unseren Meningeomen ja eigentlich noch "gut" getroffen haben. Das war für mich immer hilfreich und hat mich ein bisschen heruntergeholt, wenn ich gehadert habe.

Alles Gute und ich drück die Daumen fürs MRT,

Fischel

Lieber Frido,
danke für deine Ermunterung, eigentlich sehe ich das auch so. Im Alter ist das Wachstum eines Meningeoms auch langsam oder es wächst nicht mehr.
Ich komme nur nicht damit klar, dass ich mit solch einer "Einschränkung" leben muss. Ich habe auch 4 Kinder ( davon 1 x Zwillinge), bin ständig nur für andere da gewesen, habe gearbeitet ohne meine Kräfte mal zu schonen (Haus, großes Grundstück usw.) habe meinen Mann 7 Jahre lang gepflegt und wenn ich jetzt, nach der Diagnose, meine "am - Boden- Tage" habe, kostet das mich viel körperliche Kraft. Aber ich ziehe ja auch immer in Betracht, nach einer OP wird das erst einmal nicht viel anders sein.
Ich werde mich nach dem MRT wieder melden und wünsche dir auch viel Kraft und alles Gute.

Fischel

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