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Thema: multiokuläres Astrozytom WHO G II

multiokuläres Astrozytom WHO G II
Gerd[a]
30.01.2001 17:42:33
Meine Mutter wurde im November letzten Jahres mit Verdacht Schlaganfall in eine kleine Kreisklinik eingeliefert.
Nachdem sich ihr Zustand deutlich verschlechterte (Zunahme der Sprach- und Schluckstörungen, rechtsseitige
Anfänge von Lähmungserscheinungen) wurde sie in die stroke-unit einer Universitätsklinik eingewiesen. Die
angefertigten CT-Bilder wurden mitgegeben. Da man auf den CT-Bildern die Ursache der Ausfallserscheinungen nicht
erkennen konnte, wurden MRT-Aufnahmen angefertig. Der Arzt teilte uns mit, daß unsere Mutter an einem Hirn-
tumor erkrankt ist. Zur genaueren Diagnose soll in der Neurochirugie der Uni-Klinik eine stereotaktische Biopsie
durchgeführt werden. Noch vor der Biopsie kam es zu einer vollständigen rechtsseitigen Lähmung. Außerdem
konnte unsere Mutter nicht mehr sprechen. Die Diagnose nach Biopsie und MRT lautet:

multiokuläres Astrozytom WHO G II (Corpus callosum, Capsula interna, Pons)

Uns wurde mitgeteilt, daß eine Operation des Tumors nicht möglich sei. Bei der Biopsie sei schon so viel Tumor-
gewebe wie möglich entfernt worden. Wenige Tage nach der Biopsie erfolgte eine Strahlentherapie in der Strahlen-
klinik. Es erfolgte eine fraktionierte Bestrahlung (10 Bestrahlungen in 15 Tagen) mit einer Gesamtdosis von 50 Gy.
Die Bestrahlung erfolgte mit 6 MeV-Photonen.
Nach Abschluß der Strahlenbehandlung wurde unsere Mutter entlassen und kam als Pflegefall wieder nach Hause.
Seit Beginn der Strahlenbehandlung nimmt sie Dexamethason ein (jetzt 2x 4 mg) und Sostril. Ihr Zustand hatte sich
vorübergehend leicht gebessert. Sie konnte wieder kurze Sätze sprechen und die rechte Hand und den rechten
Fuß konnte sie mit Hilfe der Physiotherapeutin ganz leicht bewegen. Seit wenigen Tagen hat sich ihr Zustand jedoch
wieder deutlich verschlechtert. Sie kann kaum noch sprechen, nur einzelne Worte wie ja, nein, gut, und die
Lähmungserscheinungen verschlechtern sich wieder. Außerdem schläft sie fast den ganzen Tag.

Kann uns jemand Empfehlungen geben, was wir noch für Therapien möglich sind. Ein Chemotherapie scheidet wegen
extrem niedrigen Thrompozytenwerten aus (Thrompozytopenie). Wie seht ihr die Heilungschancen für unsere Mutter
(65 Jahre).

Vielen Dank
Gerd[a]
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