Hallo Anneliese,
die Ursachen, die ein Meningeom entstehen lassen, sind noch nicht ergründet. Es wird vermutet, dass Strahlung eine gewisse Rolle dabei spielen könnte. Daher kommt die Zurückhaltung Deiner Ärzte, sie wollen den Teufel nicht mit dem Belzebub austreiben. Hinzu kommt, dass Meningeome WHO I nur bedingt auf Bestrahlung reagieren. Die sich schneller teilenden Zellen von WHO II oder WHO III Meningeomen reagieren stärker auf eine Bestrahlung.
Meningeome wachsen im Normalfall sehr langsam und müssen erst dann behandelt werden, wenn der Patient durch die Meningeome beeinträchtigt wird. Ein Wachstum von 1mm ist ein relatives Maß. War das Meningeom vorher nur 1mm groß, ist dies ein starkes Wachstum. Ist es Dein Meningeom vorher schon mehrere Zentimeter groß gewesen, so ist das Wachstum eher gering.
Genauer lässt sich das Größenwachstums im Dreidimensionalem beurteilen, dein Kopf ist ja schließlich auch nicht zweidimensional. Hat sich das Volumen im mehrstelligen Prozentbereich vergrößert oder war das Wachstum doch nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich? Im letzten Fall, sollte man Deinen Tumor eher im Auge behalten. (Wait-and-See-Strategie)
Eine Zweitmeinung steht Dir zu und ist generell eine gute Idee, auch wenn Du Deinen Ärzten vertraust, es ist kein Vertrauensbruch. Ich nehme an, dass Du in der Uni-Hannover warst. In Hannover gibt es auch noch das INI, welches gerne von Privatpatienten frequentiert wird, aber auch die Uni-Klinik in Münster ist in Deiner Nähe. Beide Kliniken haben einen sehr guten Ruf im Bereich der Hirnchirurgie. Als Alternative bieten sowohl das INI in Hannover als auch die Uni Düsseldorf eine (reduzierte) Onlineberatung an.
Beste Grüße
Probastel