www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Muskelschmerzen 14 Tage nach Op

Muskelschmerzen 14 Tage nach Op
Lavendel
02.03.2014 07:34:24
Hallo ihr Lieben,
meinem Mann wurde vor 14 Tagen sein Hirntumor größtenteils operativ entfernt. Er hat sich danach recht gut und ohne Ausfallerscheinungen erholt und ist seit 3 Tagen zu Hause. Seit 2 Tagen hat er nun extrem starke Schmerzen (Muskelschmerzen?) beim Aufstehen und Hinsetzen/-legen. Aus dem Bett kommt er ohne meine Hilfe nicht hoch und auch dann brauchen wir mehrere Versuche, weil er solche Schmerzen besonders am Po und in der Rippengegend hat. Er sagt, es fühlt sich an, als ob sich alles verkrampft. Da er auch noch eine Reizblase hat und ungefähr 5 mal die nach raus muss, könnt ihr euch vorstellen, wie wir uns fühlen.
Kann mir einer sagen, was das zu bedeuten haben kann? Können es vielleicht Nebenwirkungen der Medikamente sein (Fortecortin u. Keppra seit 3 Wochen)? Und vor allem, was soll ich jetzt machen an einem Sonntag? Wenn ich ihn zum Notarzt bringe, muss er bestimmt wieder ins Krankenhaus, was er nicht will.
Lavendel
Harry Bo
02.03.2014 08:59:52
Hallo Lavendel,
das hört sich, wie schon öfter hier berichtet, nach den Nebenwirkungen von Cortison an.
Wie viel nimmt er davon in den letzten 3 Wochen?
Braucht er das noch wegen Ödem und Kopfschmerzen?

Hat er die Schmerzen immer oder gehen sie eher nach dem Aufstehen weg?
Ich hoffe die anderen geben Dir noch Tipps was Du jetzt akut dagegen machen kannst.
Ich hatte das Glück nach beiden OPs das Cortison sofort wieder ausschleichen zu können. Außerdem nehme ich seit fast einem Jahr Weihrauch, dem ich das gefühlsmäßig verdanke.

Gruß Harry
Harry Bo
wando
02.03.2014 11:28:16
Liebe Lavendel,

ich würde mich Harry Bo anschließen. Das, was Du beschreibst, klingt sehr nach Nebenwirkungen des Kortisons. Ich habe vor einem Jahr auch Kortison aufgrund eines akuten Vestibularisausfalls auf der rechten Seite erhalten. Im Krankenhaus eine Woche täglich 250 mg per Infusion und dann über ca. 6 Wochen zu Hause als Tabletten ausschleichend. Ich konnte mich kaum mehr bewegen, aufstehen war mit derartigen Schmerzen verbunden, wenn ich mich einmal bücken mußte, kam ich ohne fremde Hilfe nicht mehr hoch. Ins Auto ein- oder aussteigen ging auch nur mit Unterstützung. Bei mir waren alle großen Muskeln des ganzen Körpers betroffen und ich hatte überall Schmerzen. Mein Körper war und ist total aufgeschwemmt, bekomme seit fast einem Jahr zwei Mal in der Woche Lymphdrainage. Die Schmerzen haben bei mir mehrere Monate angehalten, manchmal habe ich auch heute noch damit zu kämpfen. Trotz der Schmerzen sollte er aber versuchen, sich etwas zu bewegen, wenn es geht. Man "rostet" wirklich sehr schnell ein. Ich bin am Anfang immer mal ein paar Schritte im Hausflur hin- und her gelaufen und hab immer mal Pause gemacht.

Ja, mit dem Kortison ist das so eine Sache, ohne wäre es nicht gegangen, es ist Fluch und Segen zugleich.

Und was die Reizblase Deines Mannes betrifft, könnt Ihr Euch da nicht für die Nacht mit einer Ente behelfen, das bringt schon Erleichterung, wenn er nicht aufstehen muß. Die gibt es in Sanitätshäusern. Habe ich bei meinem Schwiegervater auch so gemacht, als er nicht aufstehen konnte und er war dafür sehr dankbar. Vielleicht wäre es ja eine Option.

Ich wünsche Deinem Mann alles Liebe und gute Besserung sowie für Dich auch alles Gute.

Herzlichst.

Andrea
wando
Lavendel
02.03.2014 12:10:57
Hallo Harry und Andrea,
vielen Dank, dass ihr euch am Sonntagmorgen Zeit für mich genommen habt.
Mein Mann nimmt 2 x 2mg Fortecortin am Tag ein. Im Krankenhaus sagten sie “zum Abschwellen des Gehirns“. Kopfschmerzen hat er auch noch oft und von ausschleichen war bis jetzt noch nicht die Rede, vielleicht weil er noch Chemotherapie bekommen soll?
Unser Hausarzt war vorhin hier. Er sagt es sei Überanstrengung??? Er hat sich gar nicht angestrengt. Das Einzige war vielleicht die einstündige Autofahrt vom Krankenhaus nach Hause aber danach ging's ihm noch gut.
Na ja, er hat ihm jedenfalls Novalgin verordnet, ich hoffe das hilft ihm.
Die Idee mit der “Ente“ hatte ich übrigens auch schon und habe ihm schon eine besorgt, so wird die nächste Nacht hoffentlich nicht mehr ganz so anstrengend.
Es ist schön, dass man hier einfach mal was loswerden kann, bei uns ist es ja noch ziemlich frisch und ich bin noch ziemlich ahnungslos.
Apropos ahnungslos: Ich kenne Weihrauch nur aus der Kirche - wie “nimmt“ man den denn und wo bekommt man ihn her?
Erstmal Liebe Grüße und vielen Dank!
Lavendel
Lavendel
Felsquell
02.03.2014 13:17:53
liebe Lavendel
ich ergänze die Beiträge
wegen der Muskelkrämpfe
es kann eine starke Nebenwirkung von Keppra sein
eventuell ist es zu hoch dosiert oder aber
dein Mann verträgt das Mittel nicht
es gibt Alternativen

Weihrauch
3 x5 Kapseln pro Tag
afrikanischer Boswelia von Dr Fernando
(hat in UNI Heidelberg geforscht)
Adresse geb ich dir
bitte mit dem Arzt vor Ort absprechen
bei entsprechender Indikation kann es von der KK übernommen werden

alles Gute
übrigens besorgt euch reines Lavendelöl aus der Apotheke in der Sprühflasche
es sorgt für innere Ruhe und entspannt
aufs Kopfkissen sprühen
vor dem Schlafen

Felsquell
Felsquell
NACH OBEN