Liebe Gimli4u,
Das Meningeom ist ja kein neuer Befund, wenn es bereits vor 5 Jahren (erstmals?) in einem CT (?) gesehen worden war.
Damals gab es sicher auch wie jetzt einen Anlass für eine CT.
Was war es damals?
Ist Deine Mutti 2016 von ihrem Hausarzt zum CT überwiesen worden?Bei welchem Facharzt war sie danach wegen des Menigeoms gewesen?
Üblich ist nach einem solchen Befund, der unbedingt mit dem überweisenden Arzt zu besprechen war, die Vorstellung bei einem Neurochirurgen, der damals (wenn ein solcher Termin stattgefunden hat) zum "wait and see", also zu einer jährlichen Kontrolle des Meningeoms auf seine mögliche Größenzunahme geraten hat. Das geschieht aber nicht in einem CT, sondern in einem MRT.
Beim CT werden Röntgenstrahlen genutzt, damit sollte man den Kopf nicht sehr häufig belasten. Ein MRT funktioniert mit Magnetfeldern und außerdem ist es günstiger für die Beurteilung des vermuteten Meningeoms.
Eigentlich müsste Deine Mutti vom Notarzt der Klinik nicht (überhaupt nicht!) den CT-Befund erhalten haben, sondern zusätzlich (verantwortungsvollerweise NUR!) eine Überweisung oder wenigstens eine schriftliche Information erhalten haben, wohin sie sich mit diesem Befund wenden soll.
Da sie seit 2016 weiß (wissen müsste), dass sie ein Meningeom hat, müsste sie auch wissen, dass sie sich unbedingt bei einem Neurochirurgen vorstellen sollte.
Das ist der Facharzt, der sich mit Meningeomen auskennt und ihr auch sagen kann, ob es für die Symptome, wegen derer sie in die Notaufnahme gebracht wurde, überhaupt verantwortlich sein kann.
Das hängt weniger von der relativ geringen Größe, als von seiner genauen Lage im Gehirn ab.
Ich nehme ab, dass Deiner Mutti außer dem Befund auch eine CD mit den Bildern mitgegeben wurde, die im CT entstanden sind. Diese braucht der Neurochirurg!
Dass es in den letzten 5 Jahren kaum größer geworden ist, zeugt davon, dass es äußerst langsam wächst, was mit dem hohen Alter Deiner Mutti zusammenhängen könnte.
Insofern ist Deine Frage sehr berechtigt, ob man überhaupt eine Operation in Betracht ziehen sollte.
Das kann aber nur der Neurochirurg beurteilen!
Ich würde Deiner Mutti (und Dir) vorschlagen, zu Ihrem Hausarzt zu gehen und ihm über die Symptome zu berichten, die sie zum Notfall werden ließen. Einiges kann der Hausarzt vielleicht sofort klären und behandeln.
Er sollte ihr unbedingt Überweisungen zum Neurochirurgen und zum Augenarzt geben.
Wenn der Hausarzt den Schwindel und die Sensibilitätsstörungen nicht selbst behandeln kann, dann kann das der Neurochirurg möglicherweise erklären, aber eine Überweisung zu einem Neurologen wäre dann auch sinnvoll.
Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie fit Deine Mutti ist, wie sie lebt, ob sie ihren Alltag selbstständig gut bewältigt.
Wenn alle diese Ärzte aufgesucht werden, könnte es bei einer weniger guten Konstitution zu einer Belastung werden.
Würde sie alles verstehen, was ihr die Ärzte raten?
Was möchte sie selbst?
Im Prinzip kann jeder Mensch jeden Alters jede Therapie bekommen, auch operiert werden, aber die Risiken dürfen nicht größer sein als der zu erwartende und erhoffte Nutzen.
Deswegen ist es wirklich wichtig, dass gute Gespräche mit den Ärzten stattfinden, in denen sie nicht "überrumpelt" wird, einer OP zuzustimmen, deren Risiken zu groß sind.
Das trifft für eine OP am Kopf zu.
Falls eine Augen-OP das Sehen verbessern kann, dann ist das auch in ihrem Alter sehr gut möglich.
Ganz wichtig ist, dass Ihre Lebensqualität so gut bleibt, wie sie jetzt ist und durch eine Therapie (!) bestenfalls für wenige Tage, aber nicht längere Zeit oder gar dauerhaft schlechter wird.
Alles Beste ihr und Dir!
KaSy