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Gimli4u

Liebe Forum-Mitglieder, meine Mama kam letzte Woche wegen Schwindel, hoher Blutdruck, Sehstörungen und Befindlichkeitsstörungen in den Beinen und Füßen in die Notaufnahme. Im CT egab sich folgendes Bild:
Beurteilung: Links zerebellär sowie im Bereich der Basalganglien bds. Meningeomverdächtige Läsion rechtsfrontal/parafalxial bis ca. 1 cm Kurzachsendurchmesser.
Diagnose: Ein vorgeschriebenes Meningeom rechts frontal zeigt sich im Vergleich zu 2016 leicht größenprogredient.
Ich bin ein absoluter Laie auf diesem Gebiet und weiß jetzt nicht, ob ich in Panik geraten soll oder nicht. Vorallem was mich irritiert ist, dass man zuerst von einem Verdacht spricht und dann wiederum nicht. Über einen Rat wie die nächsten Schritte aussehen sollten, wäre ich sehr dankbar. Zur weiteren Abklärung in eine Klinik Abteilung Neurologie oder Arztpraxis Neurologie?
Wird bei diesem Befund eine OP nötig sein, vor allem in diesem hohen Alter? Leider hat die Mama extrem an Sehkraft verloren. Weiterhin klagt sie oft über Schwindel und Sensibilitätsstörungen in den Beinen. Ich danke euch jetzt schon für euer Feedback. Liebe Grüße, eine betroffene Tochter

KaSy

Liebe Gimli4u,

Das Meningeom ist ja kein neuer Befund, wenn es bereits vor 5 Jahren (erstmals?) in einem CT (?) gesehen worden war.

Damals gab es sicher auch wie jetzt einen Anlass für eine CT.

Was war es damals?
Ist Deine Mutti 2016 von ihrem Hausarzt zum CT überwiesen worden?Bei welchem Facharzt war sie danach wegen des Menigeoms gewesen?

Üblich ist nach einem solchen Befund, der unbedingt mit dem überweisenden Arzt zu besprechen war, die Vorstellung bei einem Neurochirurgen, der damals (wenn ein solcher Termin stattgefunden hat) zum "wait and see", also zu einer jährlichen Kontrolle des Meningeoms auf seine mögliche Größenzunahme geraten hat. Das geschieht aber nicht in einem CT, sondern in einem MRT.

Beim CT werden Röntgenstrahlen genutzt, damit sollte man den Kopf nicht sehr häufig belasten. Ein MRT funktioniert mit Magnetfeldern und außerdem ist es günstiger für die Beurteilung des vermuteten Meningeoms.

Eigentlich müsste Deine Mutti vom Notarzt der Klinik nicht (überhaupt nicht!) den CT-Befund erhalten haben, sondern zusätzlich (verantwortungsvollerweise NUR!) eine Überweisung oder wenigstens eine schriftliche Information erhalten haben, wohin sie sich mit diesem Befund wenden soll.

Da sie seit 2016 weiß (wissen müsste), dass sie ein Meningeom hat, müsste sie auch wissen, dass sie sich unbedingt bei einem Neurochirurgen vorstellen sollte.

Das ist der Facharzt, der sich mit Meningeomen auskennt und ihr auch sagen kann, ob es für die Symptome, wegen derer sie in die Notaufnahme gebracht wurde, überhaupt verantwortlich sein kann.
Das hängt weniger von der relativ geringen Größe, als von seiner genauen Lage im Gehirn ab.
Ich nehme ab, dass Deiner Mutti außer dem Befund auch eine CD mit den Bildern mitgegeben wurde, die im CT entstanden sind. Diese braucht der Neurochirurg!

Dass es in den letzten 5 Jahren kaum größer geworden ist, zeugt davon, dass es äußerst langsam wächst, was mit dem hohen Alter Deiner Mutti zusammenhängen könnte.

Insofern ist Deine Frage sehr berechtigt, ob man überhaupt eine Operation in Betracht ziehen sollte.

Das kann aber nur der Neurochirurg beurteilen!

Ich würde Deiner Mutti (und Dir) vorschlagen, zu Ihrem Hausarzt zu gehen und ihm über die Symptome zu berichten, die sie zum Notfall werden ließen. Einiges kann der Hausarzt vielleicht sofort klären und behandeln.

Er sollte ihr unbedingt Überweisungen zum Neurochirurgen und zum Augenarzt geben.

Wenn der Hausarzt den Schwindel und die Sensibilitätsstörungen nicht selbst behandeln kann, dann kann das der Neurochirurg möglicherweise erklären, aber eine Überweisung zu einem Neurologen wäre dann auch sinnvoll.


Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie fit Deine Mutti ist, wie sie lebt, ob sie ihren Alltag selbstständig gut bewältigt.
Wenn alle diese Ärzte aufgesucht werden, könnte es bei einer weniger guten Konstitution zu einer Belastung werden.
Würde sie alles verstehen, was ihr die Ärzte raten?
Was möchte sie selbst?

Im Prinzip kann jeder Mensch jeden Alters jede Therapie bekommen, auch operiert werden, aber die Risiken dürfen nicht größer sein als der zu erwartende und erhoffte Nutzen.

Deswegen ist es wirklich wichtig, dass gute Gespräche mit den Ärzten stattfinden, in denen sie nicht "überrumpelt" wird, einer OP zuzustimmen, deren Risiken zu groß sind.
Das trifft für eine OP am Kopf zu.
Falls eine Augen-OP das Sehen verbessern kann, dann ist das auch in ihrem Alter sehr gut möglich.

Ganz wichtig ist, dass Ihre Lebensqualität so gut bleibt, wie sie jetzt ist und durch eine Therapie (!) bestenfalls für wenige Tage, aber nicht längere Zeit oder gar dauerhaft schlechter wird.

Alles Beste ihr und Dir!
KaSy

Gimli4u

Liebe KaSy, herzlichen Dank für das Feedback!
Der Vergleich mit 2016 war für uns alle neu. Meine Mutter kann es leider nicht nachvollziehen und ich war in 2016 leider nicht involviert. Ganz schrecklich und daher gab es auch keine Vorstellung bei einem Neurochirurgen. Wegen diversen Symptomen wurde in 2017 ein MRT vom Kopf germacht und da wurde ein Meningeom nicht erwähnt. Kann sowas sein? Wir waren auch bei einigen Neurologen gewesen, aber dann hatte sie in 2018 eine Ischämie und 6 Monate später einen epileptischen Anfall (in 2019 noch einen - aber auch der letzte Anfall!)) und ab da war die Diagnose Epilepsie gegeben. Ihre Konstitution ist leider nicht mehr die beste und ich müsste sie zu den Ärzten begleiten, da sie einiges nicht mehr so gut versteht. Du hast mir schon mal mit deinen Auslegungen sehr gut geholfen und dafür Danke ich Dir sehr!
Viele Grüße Gimli4u

der Meister

Hallo Gimli4u,
ein Meningeom ist in der Regel nicht gleich lebensbedrohlich,
ich rate aber, einen Fachmann in Form eines Neurochirurgen auf zu suchen.


Gruß Klaus

Efeu

Liebe Gimli4u,

deine Überlegung bezüglich Alter und eventueller OP finde ich berechtigt, es geht um Lebenswürde und Lebensqualität.

Panik: Nein, erstens hilft diese nie, und Meningeome wachsen i.d.R. langsam, speziell bei alten Menschen.

Um die Situation im Kopf deiner Mutter braucht es ein MRT mit Kontrastmittel. Der Ansprechpartner ist der Neurochirurg. Er kann auch beurteilen, welche Beschwerden durch die Meningeome verursacht werden.

Mir wäre wichtig, Klarheit zu bekommen. Wie ihr euch dann entscheidet, mit deiner Mutter zusammen und für sie, ist etwas ganz anderes. Aber erst mal wissen, was Sache ist.
Je nach dem dann weitere Schritte überlegen, immer im Gesamtkontext, z.B. Neurologe.

Bleib ruhig, damit hilfst du deiner Mutter am meisten.

LG
Efeu

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