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Thema: Muttermilch gegen Krebs

Muttermilch gegen Krebs
Ninja89
11.01.2019 20:08:00
Hallo ihr lieben,
Mein Mann (32) hat ein Astrozytom 3 bei dem die Wahrscheinlichkeit eines rezidivs sehr hoch ist. In einer Woche geht die Bestrahlung los und danach soll es 1 jahr chemo geben.
Jetzt wurde uns von einer Heilpraktikerin nahe gelegt es nach der chemo mit Muttermilch Tabletten zu probieren.
Nun meine Frage.... Habt ihr schon mal was davon gehört oder sogar Erfahrungen damit gemacht?
Würde mich sehr über Antworten freuen.
LG
Ninja89
Fabi
12.01.2019 23:12:55
Das ist mir völlig neu..
Welche Begründung hat sie dafür angeführt?


Lg
Fabi
Prof. Mursch
12.01.2019 23:39:19
Ein Heilpraktiker benötigt keine besondere Ausbildung und haftet auch nicht für Behandlungsfehler.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Ninja89
13.01.2019 10:38:00
Es wurde ein Bestandteil in muttermilch gefunden (hammlet) das krebszellen tötet... Kann man so googeln.
Das soll halt verhindern das sich nach der chemo neuer Krebs bildet.
Aber Nachteile kann das doch eig nicht haben oder? Ich meine muttermilch ist etwas ganz natürliches was so gut wie jedes Baby bekommt.
LG
Ninja89
Rieke30
13.01.2019 11:24:00
oh Gott wenn ich Heilpraktiker schon höre..sind doch Scharlatane..warum gebt ihr für sowas Geld aus?

Ein Wochenendseminar und man kann sich Heilpraktiker nennen.

Wie Prof. Mursch schon schreibt..er haftet nicht mal für Behandlungsfehler....warum gibt man für sowas Geld aus?
Rieke30
Murmel_1
13.01.2019 11:53:53
Weil man Angst hat!
Und nach Hilfe sucht.
Für mich ist das nachvollziehbar. Erst recht bei einem Astrozytom III.
Die Fragestellung an das Forum ist klar formuliert: Es wir um Informationen und Erfahrungswerte gebeten, um die Überlegung zu überprüfen und somit besser abwägen zu können, was man tut.
Wertungen und Pauschalierungen stellen keine Hilfe dar.

LG
Murmel_1
Logossos
13.01.2019 11:58:36
@Ninja89: Muttermilchtabletten enthalten keine Muttermilch.
Logossos
Rieke30
13.01.2019 12:17:07
Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Der gesunde Menschenverstand sagt einem doch schon dass dies Scharlatane sind.

Helfen können Heilpraktiker nicht wenn es kein studierter Arzt kann.
Rieke30
Chris Tine
13.01.2019 13:26:06
Logossos: kannst du das näher erläutern? Warum heißen die dann "Muttermilchtabletten"?
Chris Tine
Ninja89
13.01.2019 13:46:26
@Murmel_1
Vielen Dank für die Zustimmung. Ich weiß es klingt verrückt aber man greift einfach zu jedem Strohhalm.

@Rieke30
Die Heilpraktikerin ist auch Physiotherapeutin und somit konnten wir mit einer Überweisung dort hin... Hätte ich vielleicht erwähnen sollen.

@Logossos
Mit den genauen Inhaltsstoffen habe ich mich ehrlich gesagt noch nicht genau beschäftigt es war jetzt erstmal wichtig zu wissen das sie das krebs tötende Enzym enthält.

Ich danke euch trotzdem sehr für eure Kommentare und Antworten.
LG
Ninja89
suace
13.01.2019 15:01:10
Die meisten oral eingenommenen Substanzen passieren die BlutHirnschranke gar nicht. Und Kügelchen gegen Krebs sind leider teurer Bullshit.
suace
webs
13.01.2019 16:01:31
Ein interessanter link:

https://scilog.fwf.ac.at/biologie-medizin/5892/muttermilch-zur-abwehr-von-krebs
webs
Rieke30
13.01.2019 16:44:12
so ist es suace
Rieke30
Logossos
13.01.2019 17:12:47
Es gibt z.B. Kapseln mit Bockshornklee, die die Muttermilchbildung fördern sollen. Darin ist keine Muttermilch enthalten. Wenn man googelt, erhält man mehr Einzelheiten.
Logossos
Prof. Mursch
13.01.2019 17:34:20
Die im Artikel oben angegebene Wirkung von Muttermilchpeptiden bei Krebs hat leider wirklich nichts nit den Tabletten zu tun.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
webs
13.01.2019 20:12:28
Das sollte der Artikel auch vermitteln, wenn man ihn liest.
webs
webs
13.01.2019 20:48:00
@Ninja89

Lass Dich nicht davon abbringen alternative Behandlungsansätze zur schulmedizinischen Standard Behandlung in Anspruch zu nehmen. Auch die Schulmedizin kann diese Krankheit nicht heilen. Trotzdem gibt es immer wieder Spontanheilungen, die niemand, auch die Schulmedizin nicht erklären kann.
Es gibt viele Möglichkeiten zusätzlich zur Standardtherapie etwas zu tun. Das ist auch für die Psyche sehr wichtig.
Suche die einen Schuhmediziner, der die Grenzen der Schulmedizin kennt und auch anerkennt, dann hast du einen Arzt gefunden, der dich gerne und auch gut, über alternative Behandlungsansätze informiert.
webs
Ninja89
13.01.2019 21:08:16
@webs
Vielen lieben Dank für deine aufmunternden Worte, ich denke auch man sollte die Psyche nicht ausser Acht lassen denn wenn man kämpft kann man sagen man hat alles getan. Man muss positiv bleiben und darf nicht aufgeben und ich glaube einfach solange es keine Nachteile hat wieso nicht ausprobieren... Was nicht schadet hilft bestimmt....
So einen Arzt zu finden is natürlich echt schwer....
LG
Ninja89
webs
13.01.2019 21:23:05
@Ninja89

Eure Onkologen kennen selbst auch viele zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten, dürfen diese von sich aus aber nicht ansprechen.
Du könntest ja einmal ansprechen, ob es sinnvoll oder zumindest möglich wäre nach der Standarttherapie( Strahlentherapie) mit Vitamin C (hochdosiert über Infusionen) zu beginnen. Eventuell auch Selen.. und wie es mit Weihrauch aussieht, zusätzlich zum Cortison... Auch Cannabinoide
CBD ist vllt nicht ganz falsch...
Aber immer mit den Ärzten abstimmen!
LG
webs
Ninja89
14.01.2019 13:40:29
@webs
Cbd haben wir tatsächlich schon angesprochen aber der neurochirurg war alles andere als begeistert. Was ist den Selen?
LG
Ninja89
Fabi
14.01.2019 15:25:26
Selen ist ein sehr effektives Spurenelement mit antioxidativer Wirkung. Es muss zwingend über die Nahrung zugeführt werden. Menschen mit Krebs haben häufig einen zu niedrigen Selenspiegel. Diesen solltest du vorher überprüfen lassen. Was Selen alles so leisten kann hat die Gesellschaft für biologische Krebsabwehr mal zusammengefasst. Informiere dich dann auch über den Einsatz von anorganischem und organischem Selen. Grundsätzlich wäre die supplementierung mit Natriumselenit (anorganisches Selen)
Hier der Link:

https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Selen.pdf
Fabi
webs
14.01.2019 17:05:32
@Ninja89

Ich würde mich nicht dadurch entmutigen lassen, nur weil ein Neurochirurg nicht begeistert ist. Wir haben auch solche Erfahrungen gemacht. Ich bezweifle auch, dass ein Neurochirurg der richtige Ansprechpartner ist.
Die meisten Ärzte kennen sich bei Cannabis einfach nicht aus, deshalb verschreiben sie es auch nicht. Es gibt aber Ärzte, zumindest in Österreich,die schon sehr lange Cannabis mit sehr guten Erfolgen einsetzen. Wird es sehr wahrscheinlich auch in Deutschland geben.
Wir habe die besten Erfahrungen damit gemacht, sowohl in Begleitung zur Standardtherapie als Mittel gegen Übelkeit, als auch im Hinblick auf Appetitanregung und Schlafförderung. Meine Frau hatte Ängste, Schlafstörungen und mit Übelkeit zu kämpfen. Die üblichen Medikamente, Antidepressiva und vor allem Xanor, haben außer üble Nebenwirkungen nichts gebracht. Die Kombination von Dronabinol + CBD( Zäpfchen) haben diese Probleme alle beseitigt. Nebenwirkungen = 0. Im Vergleich zu einem Antidepressiva und den Benzos, die wie Mentos ohne Bedenken verschrieben werden, gleichsam der Kamillentee unter den Medikamenten So nebenbei wird auch noch über Antitumorale Wirkung berichtet....

Am Besten einen erfahrenen Onkologen fragen.
LG
webs
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