Hallo, Souplex,
Ihr solltet auf das Gespräch mit dem Neurochirurgen warten.
Eure Angst ist nicht ganz unbegründet.
Meningeome nehmen immer Kontrastmittel (KM) auf, also ist es vermutlich kein Meningeom.
Astrozytome und Oligodendrogliome nehmen dann, wenn sie von den WHO-Graden I (benigne = "gutartig") oder II (atypisch = noch "gutartig") sind, fast nie KM auf, aber wenn sie zu anaplastischen (WHO-Grad III) Tumoren werden, dann nehmen sie KM auf.
Falls es nicht einer der anderen hirneigenen Tumoren oder etwas anderes ist, ist es möglich, dass sich der "Hirntumor" Deiner Frau in Richtung "bösartig" entwickelt haben könnte.
Vermutlich wird nicht mehr lange gewartet, bis eine Therapie beginnt. Je nach der Lage im Gehirn kann es eine Biopsie oder auch eine erweiterte Biopsie bis hin zur Entfernung aller sichtbaren Tumoranteile sein.
Die folgende Untersuchung der Tumorzellen ist heutzutage sehr viel genauer möglich als vor 20 Jahren.
Aus der genetischen Zusammensetzung kann man recht genau feststellen, um welche Art des Tumors es sich handelt.
Die Tumorkonferenz würde dann festlegen bzw. empfehlen, ob (vermutlich ja) Folgetherapien erforderlich sein werden und ob sie gleichzeitig oder zeitlich versetzt erfolgen sollten.
Wenn die Tumorart genauer bekannt ist, kann auch die Art der Chemotherapie gewählt werden, die den (statistisch) besten Erfolg erzielt.
Schreibt Euch am besten bereits jetzt alle Fragen zu diesen möglichen Therapien, aber auch zu ergänzenden Mitteln auf.
Einen Ordner für alle Befunde habt Ihr sicher schon.
Ich denke, es ist besser, mehr vorbereitet zu sein als zu wenig, auch wenn meine Worte Euch sicher erschrecken werden. Ich würde Euch wirklich wünschen, dass es nicht so dramatisch ist, aber das kann Euch nur der Neurochirurg sagen.
Alles Gute für Deine Frau und Dich!
KaSy