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Ilöni

hallo...mein Mann wurde am Mittwoch operiert. Glio im linken Frontallappen...2 Tage nach der Operation finde ich ihn sehr durcheinander.. Ich bin irritiert, da ich gehofft habe, dass es besser wird. Jedoch wurde mir gesagt, dass es auch erstmal schlechter sein kann. Wie sind eure Op-Erfahrungen...

asteri1

Nach der Operation kommt es erst mal zu einer Schwellungsphase im Op-Bereich. In der Zeit ging es mir auch nicht so gut. Ich litt plötzlich an Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Nach einigen Tagen klangen die Symptome wieder ab und ich fühlte mich zusehends besser. Ich war damals aber auch sehr irritiert.

Ilöni

Wo lag dein glio?

Forever

Meine Frau wurde 3x rechts frontal operiert. Jede Erholungsphase war unterschiedlich.

Da die OP erst zwei Tage her ist, halte ich das für durchaus üblich. Das wird schon.

Alles Gute!

asteri1

Eigentlich im linken Kleinhirn, aber wenn ich mir die postoperativen Bilder ansehe- blicke ich nur auf einen Hydrocephalus, sonst ist da nicht viel zu sehen.

suace

Li frontal hatten wir auch. Das ist leider eine Stelle die Persönlichkeitsstörungen verursachen kann.
Bei der OP wird ja der betroffene Teil des Gehirns soweit wie möglich entfernt. Das bleibt nur selten ohne Folgen..... aber wir haben ja keine Wahl.
Das kann alles noch wieder besser werden.
Ist die OP nach Erstdiagnose gemacht worden?

Forever

Meine Kenntnis, bitte korrigieren wenn ich falsch liege:

In den meisten Fällen sitzen die Persönlichkeitsmerkmale im rechten Frontallappen. Das hat auch eine Kleinstudie von knapp 80 Teilnehmern in Amerika ergeben. Persönlichkeitsveränderungen fanden meist bei Schädigungen im rechten Bereich statt.

Bei der klassischen OP zur dortigen Glio-Entfernung wird kein Teil des Gehirnes entfernt, also kein vitales Gewebe. Das wäre fatal und bringt ja auch die Schwierigkeiten zur bestmöglichen Entfernung eines Glios mit sich. Es wird nur Tumorgewebe entfernt und deshalb hat man nach der OP (sofern sie wie gewünscht verlaufen ist) und einer notwendigen Erholungszeit zunächst auch regelmäßig keine Folgen oder Beeinträchtigungen. Diese ergeben sich meist aufgrund der weiteren Behandlung, z.B. der Bestrahlung oder haben ggfls. auch schon vorher bestanden durch den Tumor und seine Auswirkungen auf das Gehirn.

dropsi

Mein Freund war umgefähr 4 oder 5 Tage nach der OP ziemlich durcheinander. Er hatte fast alles vergessen in diesen Tagen. Die Ärztin sagte, dass es daran liegt, dass der Hirndruck weg ist und Alles wieder langsam seinen alten Platz einnimmt. Spätestens eine Woche danach war alles wieder in Ordnung.

suace

Glio infiltiert. Darum wird auch Hirngewebe entfernt.... natürlich sowenig wie möglich.
Dieser link ist bezüglich der Hirnfunktion ganz übersichtlich finde ich
http://www.ipn.at/ipn.asp?BRQ

Ironfighters

Bei uns lag der Tumor rechts temporal. Nach der OP hat es ca. 5 Tage gedauert, bis psychisch und kognitiv alles wieder halbwegs "normal" lief.
Nach der OP starke Affektlabilität, es gab optische Halluzinationen und Konzentrationsstörungen. Einiges war dem Kortison geschuldet, anderes kam von einem postoperativen Delir.
Auch ich hab mir große Sorgen gemacht, es ist nicht einfach den Partner in einem solchem Zustand zu erleben. Aber es regeneriert sich wieder - man muss es nur wissen und abwarten.

suace

Bei uns hat sich Einiges wieder gegeben..... Anderes nicht.
In der ersten Zeit war mein Liebster z.B. unglaublich geräuschempfindlich. Geschirrklappern so unerträglich, daß ich den Staubsauger anstellte um ganz vorsichtig den Geschirrspüler auszuräumen. Das ist jetzt deutlich besser.
Was geblieben ist: Berührungen können nicht mehr differenziert werden. Streicheln ist genauso unangenehm wie schlagen :(
Und er wird unfaßbar sauer - von jetzt auf gleich .... nicht immer nachvollziehbar. Geht aber auch schnell wieder weg
wenn ich ihn umarmen möchte, erträgt er das ca. 10 sec mir zuliebe. Ganz manchmal darf ich nachts für 5min seine Hand halten. Auch mir zuliebe.
Das schmerzt sehr. Nützt aber nix, muß ich akzeptieren
"unsere" Op war im Juli 2014

asteri1

Geräuschempfindlich bin ich bis heute geblieben. Heute war ich zB bei Nordsee essen, während der ganzen Zeit schrie ein Kleinkind- vor lauter Stress habe ich mich furchtbar verschluckt, war unfähig etwas zu schmecken und zum Schluss habe ich geweint, weil ich nervlich so angespannt war. Ganz schön bekloppt.

fourmi2016

Mein Mann wurde am Dienstag operiert - große Raumforderung rechts temporal VD Astro III.
Leider hat er nach der OP mit Komplikationen zu kämpfen. Er war in einem Dämmerzustand. Hat Mittwoch zwar reagiert, getrunken und gegessen doch es wurde leider jeden Tag schlechter und er blieb auf der Überwachungsstation. In der Nacht wurde ich angerufen dass er ein zweites Mal operiert werden musste, da Hirnwasser in die Wundhöhle gelaufen war und der Hirndruck reguliert werden musste, da das Gehirn durch Schwellung ja Platz braucht. So wurde ihm das Hirnwasser aus der Wundhöhle gesaugt und ein Stück aus der Schädeldecke entfernt. Er ist nun auf Intensiv aber heute Abend nach allmählicher Aufwachphase wieder wach und auch der Beatmungsschlauch konnte entfernt werden. Wir hoffen, dass es jetzt gut voran geht und warten dann auf den Befund nächste Woche.

styrianpanther

Interessant ->

Die Lage des Tumors bzw einer Hirnschädigung....
Aus http://www.ipn.at/ipn.asp?BRQ

Wenn Probleme entstehen

Neueste Forschungen haben bestätigt, dass eine der wichtigsten Aufgaben des linken Frontallappen darin besteht, als neutraler Schalter unangenehme Emotionen abzuschalten oder gegebenenfalls zu dämpfen. Wenn der linke, präfrontale Hirnlappen durch Unfall oder durch einen operativen Eingriff außer Funktion gesetzt wird, neigen Menschen wie auch Tiere bei kleinsten Reizen zu besonders heftigen Wutanfällen. Befindet sich die Hirnschädigung aber im rechten Präfrontallappen, bleiben Menschen und Tiere ruhig.

Es zeigte sich, dass im rechten Neokortex negative Emotionen wie Angst, Wut und Aggression gefördert werden, während der linke Neokortex die primitiven Emotionen weitgehend neutralisiert. Untersuchungen an Patienten mit Schädigung (z.B. Schlaganfall) des linken Präfrontallappen zeigten, dass diese Personengruppe zu Sorgen und Ängsten neigte. War hingegen der rechte Präfrontallappen beschädigt, so waren die betroffenen unangemessen fröhlich und voller Hoffnung für die Zukunft.

Mit freundlichen Grüßen
Styrianpanther

Ilöni

Ich danke euch allen und warte ab. Ich werde berichten..

fasulia

@suace
leicht lesbar, aber unseriös-
manches stimmt und manches nicht

Ilöni

@ styrianpanter
Hallo.. Was du schreibst finde ich sehr spannend.. Ich werde da mal ein wenig mich einlesen...
Es macht mir Mut was ihr so berichtet..

Forever

Liebe Ilöni,

du und dein Mann stehen ja noch ziemlich am Anfang der Krankheitsgeschichte. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie man sich vor allem in den ersten Tagen und Wochen fühlt, die Diagnose war ja identisch.

Ich empfehle dir, dich nicht in den Informationen zu verrennen und dabei den Blick auf das Wesentliche und Richtige zu verlieren. In Zeiten des Internets ist auch viel Müll dabei.

Meine Frau als Betroffene interessiert sich bis heute nicht für die Krankheit oder entsprechende Infos aus dem Internet. Und ich habe damals nur die Informationen geholt, die ich für unbedingt erforderlich hielt. Unsere Geschichte hat gezeigt, dass es für uns wohl der richtige Weg war.

Ihr solltet EINEN Arzt eures Vertrauens haben, der euch betreut und je nach gewünschtem Umfang informiert oder Kontakte herstellt. Wenn ihr einen solchen Arzt habt, dann seid ihr gut aufgehoben. Ansonsten reicht es, sich mit anderen auszutauschen (wie z.B. hier oder im persönlichen Umfeld).

Ist halt meine Empfehlung aus persönlicher Erfahrung, man muss nicht alles wissen und recherchieren. Man macht sich nur verrückt und dreht sich irgendwann im Kreis, weil es keine Standardlösung gibt.

Alles Gute.

Ilöni

Danke Forever für deine netten Worte...

Locke62

Ich bin nach der Rezidiv-Entfernung im Juli 2016 noch gar nicht so richtig wieder auf die Füße gekommen und langsam werde ich auch ungeduldig.Jeder sagt mir, das braucht Geduld,aber ich denke, nach 7 Monaten habe ich schon viel Geduld bewiesen, nun müßte sich bald mal eine Besserung zeigen.Mal sehen.was meine Onkologin am Montag dazu meint.Drückt mir die Daumen, dass es bald vorwärts geht. Ich danke Euch! LG locke

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