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Hans Peter[a]

Hallo,

bei meiner Frau (33 Jahre) wurde vor zwei Wochen zum insgesamt zweiten mal innerhalb drei Jahren ein Tumor am Gehirn (rechts frontal) entfernt..IDie OP ist gut verlaufen, ihr Zustand ist gut. Nach der OP zeigte nun der histologische Befund dass sich Ihr Tumor- zuvor ein Astrozytom Typ III (schnell wachsend) nun in einen Astrozytom Typ IV ( sehr schnell wachsend ) verwandelt hat.
Die Ärzte wollen nun das meine Frau eine PCV-Chemo machen soll mit der Begründung diese hätte bereits nach der ersten OP gut gewirkt. Da diese Chemo jedoch sehr heftige Nebenwirkungen bei meiner Frau hatte (Übelkeit / erbrechen etc.) ist nun unsere Frage ob es nicht eine wirkungsvolle Chemo mit weniger Nebenwirkungen gibt.Bestrahlung kommt leider nicht in Frage, da dies bereits im letzten Jahr gemacht wurde (Gamma-Knife).
Wir wären für jede weitere Meinung dankbar.

H. Strik

Man sollte sicher drüber nachdenke, eher auf ein anderes Protokoll zurück zu greifen. Gut erprobt und wirksam sind ACNU/ VM26 oder Temodal. Temodal ist zwar nicht billig (auch das muß man als Arzt immer berücksichtigen), ist aber gut verträglich und in Tablettenform verfügbar, kann also komplett ambulant gegeben werden.

Gruß,
H. Strik
Neurologische Uniklinik
Göttingen

Roy

Das Temodal "gut verträglich" ist, find ich übertrieben. Man sollte die Nebenwirkungen nicht unterschätzen. Die Wirksamkeit von Temodal als Monotherapie ist beim Glioblastom eher milde. Der Test unserer Glioblastom-Zellen auf sieben verschiedene Chemotherapeutika hat ergeben, dass Temodal das Zellwachstum beschleunigen könnte.

H. Strik

Keine Angst - die Nebenwirkungen unterschätze ich nicht. Ich vergleiche auch nicht mit Aspirin (das übrigens auch nicht ohne ist!) sondern mit anderen Chemotherapie-Schemata. Und da schneidet Temodal definitiv gut ab.
Das mit der milden Wirkung ist halt relativ - nach einem hocheffektiven Mittel gegen Glioblastome sehnen wir Ärzte uns alle. Gegen die Studien mit PCV kann Temodal derzeit locker mithalten, gegen die bislang unveröffentlichten Ergebnisse mit ACNU/ VM26 bislang nicht. Harte Daten aus einer großen Studie gibts erst nächsten März, bis dahin müssen wir warten. Und andere, effektivere Schemata mit Daten aus großen Phase-III Studien kenne ich nicht (lasse mich aber gerne belehren).
Wo stammen die Sensitivitätstestungen her? Bislang ist mir noch keine Studie bekannt, die anhand von Sensitivitätstestungen das Ansprechen auf die Chemotherapien voraussagt. Zudem sagen individuelle Tests beim einem Patienten mit Sicherheit nichts über die Wirkung beim nächsten.

Gruß,
H. Strik

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