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RamonaW

Hallo Ihr,

was habt Ihr für Erfahrungen mit Eueren Partner und Freunden gemacht?
Mit meinem Partner kann ich so überhaupt gar nicht über das Thema reden. Er meint dann nur er will darüber nix hören und ich soll ins KH gehen und es raus machen lassen.
Auch sonst möchte wirklich mir nahestehende Personen relativ wenig darüber erfahren. Das macht traurig!

LG

Harry1962

Hallo RamonaW,

mit meiner Partnerin konnte ich darüber reden, Ihre Angst war sehr groß aber Sie hat mir viel Halt gegeben.

Verwandete und Freunde intressierten sich kaum dafür.

Nach der OP hat mich meine Partnerin jedoch verlassen, es war zuviel für Sie.

Ich musste reden, gehen, essen lernen, das schlimmste für Sie waren die Besuche in der Intensivstation. Ich kann es verstehen das Sie nach der OP mich verlassen hat, waren nicht verheiratet und erst 1 Jahr zusammen.
Sie wollte auch Kinder und ich wurde damals durch meinen Tumor arbeitslos.


LG

Harry

Andrea 1

Oh je liebe RamonaW,
das ist sorry, wenn ich das so sagen... ein Hammer!
Okay, nach deiner Beschreibung hast Du den HT noch drin, also kannst Du eigentlich noch gar nicht sagen, um was für eine Art HT es sich handelt.
Nimm es deinem Mann nicht all zu übel, er wird selber völlig ratlos sein und sich nicht im geringsten bewusst darüber sein, WAS DAS real bedeutet.
Wenn ich dir den Tipp geben darf, dann rufe bitte bitte hier an:
Deutsche Hirntumorhilfe unter 0341/590 93 96 (wochentags von 9:00 bis 17:00 Uhr). Bitte scheue dich nicht davor, aber Du bekommst dort wirklich echte Unterstützung, Hilfe und Tipps, was Du künftig machen kannst. Es ist kostenlos. (Klar, Spenden sind immer Willkommen und werden auch dringend gebraucht) Aber in erster Linie bekommst Du deine dringend benötigte Hilfe. Halte dazu deine Unterlagen der bisherigen Untersuchungen parat - sie könnten hilfreich sein.
Ich wünsche dir, dass Du das schnell hinter dich bringen kannst, und Klarheit für dein Weiterkommen erhälst.
LG Andrea

RamonaW

Hallo Andrea,

ich habe keinen Tumor, sondern "nur" eine Zyste, jedoch ist eine OP nicht minder gefährlich und auch die Probleme die damit zusammen hängen. Ich fühle mich allein auf weiter Flur. Meine beste Freundin ist sauer weil ich mich für die OP entschieden habe und nicht noch abwarte, meine Eltern blocken komplett ab und mein Mann wird regelrecht sauer bei Ansprache darauf, er kann aber auch sonst nicht mit "kleinen" Krankheiten umgehen.

Stern77

Hallo RamonaW,

mit meinem Mann hätte ich damals über alles reden können, wenn ich es denn gekonnt hätte. Ich war in der kurzen Zeit zwischen Diagnose und OP nicht wirklich in der Lage, darüber zu reden, ich habe das alles mit mir allein ausgemacht. Mein Mann bekam die notwendigen "Instruktionen", ansonsten war ich sehr in mich zurückgezogen. Aber mein Mann war immer für mich da und hat mich nach Kräften unterstützt, besonders auch während des Krankenhausaufenthaltes und den Wochen und Monaten danach.

Was Freunde und Bekannte angeht, hat sich mit meiner Diagnose die Spreu vom Weizen getrennt, das ist auch heute noch so. Die wenigsten können und wollen sich mit so einem Thema auseinandersetzen, Hirntumor, igitt, sowas will man nicht haben! Ich habe sie ziehen lassen, dafür kamen neue Menschen in mein Leben. Wenn es nicht selbst "Hirnis" sind, überlege ich mir sehr genau, wem ich von meiner Erkrankung erzähle und wem nicht. So manches Verhalten hat mich auch sehr traurig gemacht, aber mittlerweile habe ich gelernt, etwas besser damit umzugehen.

Ich finde es trotzdem sehr wichtig, dass Du jemanden hast, mit dem Du Dich austauschen kannst, dem Du Deine Sorgen und Nöte und Ängste anvertrauen kannst. Notfalls findest Du hier immer jemandem mit einem offenen Ohr bzw. Auge. Mir hat "mein" Forum (es gibt ja noch ein zweites) damals unglaublich viel geholfen.

Alles Gute!

LG Stern77

Gspensterl

Ich bekam mehr Zuwendung als mir lieb war.
Mein Mann und meine Familie reden nie von sich aus über das Thema,
Aber wenn ich darüber reden möchte bekomme ich immer Gehör .
Beim Freundeskreis war mir die Zuwendung oftmals zuviel.
Ich hatte bei manchen den Eindruck, dass ich ich SIE trösten und aufbauen musste, weil ICH am Tumor erkrankt bin.
Das hört sich jetzt vielleicht undankbar an, ist ganz und gar nicht so gemeint.
Besonders die Zeit von Diagnose bis OP war schlimm .
Mein OP Termin wurde 3 mal verschoben. Mal kein Einzelzimmer frei, mal zuwenig Ärzte, mal Notfall.
Ich habe mir dabei nur gedacht, wenn jemand den Termin dringender braucht als ich, dann soll es so sein.
Freunde sind dagegen aus allen Wolken gefallen: das können Die doch nicht mit dir machen. Wetterten aufgebracht los.
Es hat mich schon öfters genervt , sie besänftigen zu müssen.
Ab und an bin ich schon gar nicht mehr ans Telefon gegangen.
Zum anderen zeigt sich in solchen Situationen aber auch, wem man wirklich wichtig ist und wem nicht.
Anita

RamonaW

Komischerweise sind es Freunde die mir nicht soooo nahestehen die jetzt da sind und fragen wie es mir geht und sich auch näher dafür interessieren.

Andrea 1

Eines möchte ich noch hinzufügen.. es ist schon mal ein superguter Schritt, dass Du dich hier im Forum angemeldet hast. Hier versteht man dich tatsächlich und kann dir u.U. helfen (zuhören,Erfahrungen austauschen), bzw. auch andere Sichtweisen, im Umgang mit deiner Erkrankung geben.
Ach ja, es muss nicht immer so sein, wie in Harry's Leben. Obwohl ich s etwas auch kenne - hab ich selber auch schon durch, dass man sich alleine gelassen fühlt und letztlich auch wird.
Ich war damals mit meinem rel. neuen Lebensgefährten erst knapp 3 Jahre zusammen, als ich mit "Trara" ins Kinikum gebracht werden musste. Zugegeben, es war eine SEHR schwere Zeit, gerade kurz nach der OP, trotzdem haben wir zusammen gehalten und letztes Jahr im Mai haben wir uns das Ja-Wort gegeben.
Es kann also auch andersherum gehen. Ich wünsche dir jede Menge Kraft, Mut und gute Beratung, wie auch Behandlungen und Freunde, die dich auffangen, fest zu dir halten!!! Gerade in der Not lernst Du deine wahren Freunde kennen...

Andrea 1

Liebe Gspensterl/Anita,
das mit der erdrückenen Liebe und Fürsorge kann ich 1 : 1 übernehmen, auch das Trösten und Stärkersein. ^^
LG Andrea

Harry1962

Wie schon Andrea geschrieben hat, ist es gut das Du ins Forum gekommen bist.

Man kann sich hier austauschen und man bekommt sehr viel Hilfe.

Gspensterl

Hallo Ramona,
Das war bei mir genau so.
Gerade die unter unseren Freunden, von denen man glaubte gar nicht so nah zu sein, zeigten die größte Bestürzung.
Meine Mama hat dich dagegen total zurückgezogen.
Hat mich in den 14Tagen Klinikaufenthalt nicht einmal angerufen.
Sonst ruft sie wegen jedem "Schmarrn" an.
Z.B. : Stell dir vor die Katze hat heut schon die 2. Maus gefangen.
Da verstehe einer diese Welt. ;-)
Anita

Supermama

Hallo Ramona,

mein Partner hat jetzt sogar den Abgang gemacht, nach 20 Jahren. Er fühlte sich nicht mehr geliebt genug. Ich hatte innerhalb eines Jahres zwei Bandscheibenvorfälle (1 x HWS, da bekam ich als Nebenbefund Knoten an der Schilddrüse; 1 x LWS, da gab's das Menignom als Beigabe gratis dazu). Gefühlschaos und der Mann spielt beleidigte Leberwurst ... Eine 1,8 cm messende Pinealiszyste habe ich auch (als häufige Nebendiagnose wie es so schön im Befund heißt). Bei mir trennte sich Spreu von Weizen bei den Freunden als unser Jüngster extreme gesundheitliche Probleme bekam. Bekannte müssen oft tatsächlich aufgebaut werden, wenn man Ihnen davon erzählt ...

Liebe Grüße
Maja

mouse

Hallo Ramona,mein Mann kommt auch nicht klar mit der Diagnose ,unser Sohn hat seit 11Jahren ein pilo.astro .Grad 1am Hirnstamm.Bis vor 3jahren dachte mein Mann das unser Sohn wieder Gesund ist ,bis die Chemo angefangen wurde,da hat er kapiert das er doch Krank ist.Freunde haben sich zurück gezogen konnten damit nicht umgehen ,scheisss drauf.Naja wollte nur sagen das es nicht nur bei dir so ist.Wünsche dir alles liebe u.gute.Mouse

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