Hallo,
ich habe nur was zu Essiac-Tee gefunden: Labor- und tierexperimentelle Untersuchungen zeigen eine Antitumor-Aktivität, aber klinische Studien dazu liegen nicht vor. Nach einer Untersuchung des National Cancer Instituts der USA ergab sich bei der Prüfung von 86 Fällen keine Wirksamkeit. (Quelle: K. Münstedt (Hg.), Ratgeber unkonventionelle Krebstherapien, Landsberg/Lech 2003)
An Chris:
Ich möchte mal bezweifeln, dass Servan-Schreiber einen so eindeutigen Zusammenhang von Mangel an Zuwendung und Liebe von seiner Frau und seiner Krebserkrankung herstellt. Wenn ja, bitte ich um Seitenangabe. Und selbst wenn, teile ich die Ansicht nicht. Wieviel Leute machen Krisen durch (auch schwere), ohne Krebs zu bekommen? Psychische Belastungen als Grund oder Auslöser hinzustellen, halte ich für problematisch. Da hat man dann auch noch die Last zu tragen, mit seiner Psyche nicht gut genug umgegangen zu sein (oder gar die Angehörigen bzw. das soziale Umfeld). Abgesehen davon ist das wissenschaftlich auch nicht erwiesen. Es wird dazu geforscht, doch bislang ohne gesicherte Ergebnisse. Seltsam, dass sich diese Annahme so hartnäckig hält. Wahrscheinlich, weil damit die Hoffnung verbunden ist, der Krankheit über die Psyche beikommen zu können.
Servan-Schreiber hat erst nach dem Rezidiv sein Leben umgestellt. Ernährung, Meditation, Bewegung. Nach der Erstdiagnose hatte er so weiter gemacht wie bisher. Ich weiß nicht, wie lange Zeit zwischen Rezidiv und Tod war - er sagt es nirgends. Jedenfalls hat er nicht wegen der Ernährung 20 Jahre mit dem Tumor gelebt, da er sich den geringeren Teil der Zeit so ernährt hat. Und als er dann ein Glioblastom hatte, war er mit seinen Möglichkeiten am Ende. Ebenso wie die schulmedizinische Behandlung, der er sich ausgesetzt hatte (Immuntherapie). Was bleibt: 20 Jahre mit der Erkrankung sind eine Menge, so oder so.
Ich bin überhaupt nicht gegen Ernährungsumstellung oder Meditation oder Psychotherapie. Aber das kann man nicht zur alleinigen Wahrheit erheben. Ich kenne eine Menge Leute mit Hirntumor, die keine Rücksicht auf die Krankheit nehmen und sich trotz statistisch schlechter Prognose gut halten. Es ist eben leider etwas komplizierter.
Alma.