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amsel23

Hallo,
seit einigen Wochen lese ich hier im Forum und habe schon viele hilfreiche Informationen und aufbauende Worte gefunden. Vielen Dank an alle, die hier so toll beitragen und unterstützen! Nun habe ich selber auch eine Frage:
Mein Vater (65) hat im März die Diagnose Glioblastom bekommen. Während der OP konnte alles Sichtbare entfernt werden. Die OP hatte er zunächst den Umständen entsprechend recht gut überstanden. Bestrahlung und Chemo hat er seit zwei Wochen hinter sich. In zwei Wochen geht es dann mit Temodal weiter. Die Blutwerte waren immer in Ordnung, der Blutdruck ist sehr niedrig. Etwa seit der dritten Bestrahlungswoche wurde er körperlich immer schwächer. Wir hatten gehofft, dass er sich während der Behandlungspause erholt und wieder auf die Beine kommt, bisher ist leider das Gegenteil der Fall. Laufen fällt ihm inzwischen sehr schwer und da auch das Gesichtsfeld stark eingeschränkt ist, fühlt er sich sehr unsicher.
Habt Ihr Erfahrungen, ob diese Schwäche eher durch die Bestrahlung oder durch die Chemo kommt? Können wir hoffen, dass sich sein Zustand noch bessert? Oder deutet dies bereits auf ein neues Tumorwachstum?
Herzliche Grüße
amsel23

Dr.z

Ich kann dir nur sagen, wie ich es ebenso als Angehörige bei meinem Mann wahrgenommen habe. Er hat die Bestrahlung in Kombination mit der Chemo sehr schlecht vertragen. Die Bestrahlung wirkt aber etliche Wochen nach. Nützt aber trotzdem die Therapiefreie Zeit zur Erholung. Entweder zuhause oder Reha. Einfach für schöne Dinge, zum regenerieren. Der Körper muss mit einer schweren Erkrankung und mit einer heftigen Therapie fertig werden. Versuchen viel frische Luft auch wenn er nicht gehen mag und ihn psychisch stabil zu halten, das ist das wichtigste. Gute, wohltuende Gespräche.
Die Gewissheit ,ob der Tumor wiederkommt hat man erst beim KontrollMRT 6 Wochen nach Bestrahlungsende.
Kopf hoch und nur positive Gedanken für dich und deinen Vater!

Irmhelm

Hallo amsel23,
Dr.z hat es schon genau beschrieben. Bei meinem Mann war es auch so, daß es ab der 3. Bestrahlungswoche immer schlechter wurde. Er konnte sich zuletzt nur noch mittels Rollator oder Rollstuhl fort bewegen. Aber es wird nach einiger Zeit wieder besser bis gut. Wie lange das dauert scheint wohl bei jedem anders zu sein. Wie oben schon beschrieben, versuchen viel an der frischen Luft zu sein. Evtl. auch Krankengymnastik machen. Hat meinem Mann sehr geholfen. Die Hoffnung nicht aufgeben, es wird besser. Euch alles Gute.
LG
Irmhelm

Iwana

Hallo amsel
Fällt die Zustandsverschlechterung mit einer Cortisonreduktion zusammen?
Bekommt er noch Cortison (Dexametason?)
Habt ihr das Problem mit dem Radiologen besprechen können?
Gruss Iwana

amsel23

Hallo,
vielen Dank für die Antworten. Das lässt uns hoffen, dass es wieder besser werden kann. Mein Vater bekommt seit drei Wochen Krankengymnastik. Das tut ihm insgesamt zwar gut, wenngleich seine körperliche Fitness sich dadurch (bisher) nicht verbessert hat.
Ja, das Cortison hat er tatsächlich seit Ende der Bestrahlung langsam reduziert und ist vor ein paar Tagen bei Null angekommen. Kann die Schwäche damit zusammen hängen? Mit dem Radiologen haben wir es nicht besprechen können, da es erst im Anschluss an die Bestrahlung so extrem geworden ist.
Das Kontroll MRT ist nächste Woche, also vier Wochen nach Ende der Bestrahlung. Wir hoffen auf ein nicht zweideutiges Ergebnis und sehen dann weiter. Ich denke, und habe das hier im Forum schon oft gelesen, dass wir Schritt für Schritt gehen, versuchen positiv zu bleiben und uns an den guten Zeiten erfreuen. Für meinen Vater ist das leider recht schwierig im Moment, ich hoffe, auch er schafft es, die schönen kleinen Dinge des Lebens wieder zu genießen.
Herzliche Grüße
amsel23

Iwana

Hallo Amsel
Wenn das Cortison auf 0 ist, braucht der Körper Zeit bis er wieder eigenes produziert und in dieser Zeit sitzt man quasi in einem Loch und sollte möglichst Stress meiden. (Stress kann schon sein einen Termin wahrzunehmen! Also immer genügend Zeit einplanen, im Moment ist der Körper auf Sparflamme und Turbotaste gibt es keine (habe ich jedenfalls so erlebt). Aber es wird wieder besser. Wenn es ganz schlimm wird mit Kopfschmerzen und so, kann es sein, dass man nochmals eine Zeit lang Cortison ansetzen muss. Das Hirn ist nach der Bestrahlung wie eine im Wasser gekochte Kartoffel (gschwellti sagt der Schweizer diesen Kartoffeln. Wasser im Gewebe, aufgequollen und geschwollen...)

Ich hoffe dass es ihm schnell besser geht und dass sein Körper wieder Cortison produziert (er wird es merken wenn er sich gut beobachtet an Reaktionsfähigkeit und Reaktion bei Stress. Mein Puls ging immer in die Höhe wenn ich nur an den Termin dachte... Geschweige 5 Min. bevor der Zug losfuhr...
Und wie schon erwähnt, bei Kopfschmerzen, Übelkeit, bitte zum Arzt!)
Gruss Iwana

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