www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Nebenwirkungen Bestrahlung / Chemo nach der 1. Phase

Nebenwirkungen Bestrahlung / Chemo nach der 1. Phase
marph91
19.09.2017 23:35:55
Hallo zusammen

Meiner Mutter wurde am 17.07 ein Glioblastom zu 99% entfernt, leider konnte ein kleiner Teil nicht entfernt werden.

Anschliessend folgte nach einer kurzen Pause die sechswöchige Chemo (TMZ) kombiniert mit der Bestrahlung. (inklusive Methadon, gesteigert auf max. 2/35 Tropfen im Verlauf der Chemo)

In der letzten Woche der Bestrahlung fing der Schwindel an und hält nun seit einigen Tagen bei meiner Mutter an. Gegen den Abend wird es immer schlimmer und sie ist auch viel Müde.

Hat jemand solche Erfahrungen gemacht NACH der ersten Chemo? Sind das die Nebenwirkungen der Bestrahlung/Chemo da der Körper sich erholen muss?

Danke für eure Erfahrungsberichte. LG, Marvin
marph91
Schnupfel
20.09.2017 15:38:01
@marph91

Nebenwirkungen können immer unterschiedlich sein. Mein Mann hatte zwar keinen 'Schwindel' aber am Ende der 5. und dann wieder am Ende der 6. Bestrahlungswoche hatte er kurzzeitig eine 'diskret verwaschene Sprache' - die Ärztin der Strahlentherapie meinte, dass das ein Zeichen dafür wäre, dass das Gehirn "erschöpft" sei.

Grundsätzlich war zu beobachten, dass die 6-wöchige Therapie gut verlief aber im Nachgang dann auch Müdigkeit , Erschöpfung und eher eine schlechtere Stimmung auftrat.
3 Wochen nach Therapieende ist mein Mann jetzt zur Reha und fühlt sich wesentlich wohler ( obwohl die 2.Chemo mit der doppelten Dosis TMZ ihm schlechter bekommt) - das hat eventuell - zumindest aus meiner Sicht - eher damit zu tun, dass er sich etwas "in der Luft hängend" fühlte .

Von ärztlicher Seite wurde uns auch gesagt, dass es sehr oft so beobachtet wird, dass die Patienten sich nach der OP und auch noch während der Radiochemo ziemlich gut fühlen und dann zum Ende hin doch merken, wie 'schwer' diese Therapie für den Körper IST.
Schnupfel
Mariechen39
21.09.2017 10:43:09
Hallo Marvin,
ich kann mich Schnupferl anschließen, Nebenwirkungen können aus unterschiedlichen Gründen auftreten und auch bei meiner Mutter sind sie erst gegen Ende der Strahlentherapie aufgetreten.

Als Angehörige und Mitarbeiterin in der Radioonkologie kann ich Dir noch sagen, dass, insbesondere die Müdigkeit, nichts ungewöhnliches ist und sehr häufig vorkommt. Ebenso ist es mit Schwindel. Auch dieser kann während einer Strahlentherapie des Kopfes auftreten, kann aber auch andere Ursachen haben. Die Krankheit und die Therapie sind eine große Belastung für den Körper. Wichtig ist eine gute (ärztliche) Betreuung, bei der diese Dinge besprochen werden können. Hierbei sollte eine gute Zusammenarbeit zwischen Hausarzt und Onkologen bestehen.
Mariechen39
alma
21.09.2017 10:57:59
Hallo Marvin,

eine häufige Nebenwirkung ist Fatigue, ein tumorassoziiertes Müdigkeitssyndrom (aufgrund von Krebs, Chemo und Bestrahlung).
Wie lange das dauert, ist offen. Ich kenne Episoden von einem Jahr und länger.
Medikamentös kann man nichts machen. Eisen oder Vit.B12, wenn der Körper einen Mangel aufweist.
Moderate Bewegung, wenn möglich, um die Glieder beweglich zu halten.

Gruß, Alma.
alma
marph91
21.09.2017 11:04:17
Hallo zusammen,

Das sind sehr beruhigende Feedbacks. Wie ihr euch vorstellen könnt, hat man auch am Ende der Chemo/Bestrahlung Angst, das evtl. ein Rezidiv wieder aufgetaucht ist. Andere Nebenwirkungen ausser Schwindel und Müdigkeit sind gottseidank keine aufgetaucht.

Wir geben nun meiner Mutter auch jegliche Art von Vitaminen (Spirullina, Chlorella, Graviola) und in der Apotheke hat man uns "Kräuterhefe" empfohlen, da dies erfahrungsgemäss nach der Chemo viel verwendet wird.

Liebe Grüsse,
Marvin
marph91
NACH OBEN