www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Nebenwirkungen Bevazizumab?

Nebenwirkungen Bevazizumab?
Babsi
07.12.2017 13:29:44
Hallo,
bei meinem Mann wurde 08/16 ein Glioblastom Grad IV, links frontal diagnostiziert, sofort operiert (Makroskopisch komplette Resektion) danach erfolgte eine kombinierte Strahlenchemotherapie begleitet mit Temozolomit. Anschließend 6 Zyklen Temozolomid. Da der Tumor ein Rezidiv gebildet hat, erfolgte 1 Zyklus Procarbazin/CCNU. Nach einem epileptischen Anfall mit Lähmung der rechten Seite Anfang Juli wurde ab Ende Juli mit Bevazizumab begonnen. Nach ca 2 Infusionen stabilisierte sich der Zustand und mein Mann konnte bedingt wieder kurze Strecken in der Wohnung mit Unterstützung gehen. Seit Anfang Oktober leidet er unter starkem Husten, der mal mehr oder weniger verschleimt ist. Er wurde vom Hausarzt 2 Wochen mit Antibiotikum behandelt und nimmt seitdem Schleimlöser aus der Apotheke. Seit Oktober ist auch die Beweglichkeit wieder eingeschränkt. Ich bin froh, wenn ich meinen Mann aus dem Bett in den Rollstuhl setzen kann. Er hat seit September ca 12 Kg an Gewicht zugelegt (das Gesicht ist das typische Mondgesicht, der Bauch wie eine Trommel). Das MRT Mitte Oktober hat einen Rückgang der KM-aufnehmenden Bereiche gezeigt. Für unseren Onkologen ist somit die Welt in Ordnung. Er kann in den aufgezeigten Symptomen keine Nebenwirkungen von Avastin bzw Dexamethason erkennen. Der Husten wäre eine verschleppte Bronchitis, die Gewichtszunahme ist über den guten Appetit zu erklären und die mangelnde Bewegung. Dass er nicht mehr gehen/stehen kann liegt eben an der Muskelschwäche, die ebenfalls durch den Bewegungsmangel zu erklären sei. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Danke für jede Antwort!!
Babsi
Kerzenschein
07.12.2017 14:52:22
Hallo Babsi,

bei meiner Frau ist nach OP ein geringes Tumorwachstum zu erkennen. Daher wurde Temodal abgesetzt und jetzt zum 4mal Avastin gegeben.
Zuvor hat meine Frau eine Kurzzeittherapie mit Kortison bekommen.

In den letzten Wochen kann sich mein Frau auch nur noch schlecht bewegen.
(Rechtsseitig/ Tumor war links).
Ich weiß leider auch nicht, ob es darin liegt, daß wir Kortison ausgeschlichen haben und meine Frau evtl. Muskelschwund hat, oder ob es am Avastin liegt, oder (welch Horror) der Tumor weiter gewachsen ist. Neues MRT steht erst Anfang 2018 an. Husten hat meine Frau nicht. Der schlechte Gang ist wie bei Deinem Mann auch zu verzeichnen.
Also Avastin + Kortison nehmen/ nahmen Sie beide in den letzten Wochen.
Ich hoffe, es liegt daran.....
Euch alles Gute!!!
Kerzenschein
TabeaK
07.12.2017 15:37:59
So war es bei meiner Mama leider auch. Sie bekam jedoch nie Avastin, sie hat die Standardtherapie von 6 Zyklen Temodal nicht bis zum Ende geschafft und ist im 5. Zyklus verstorben, nach radikaler Verschlechterung innerhalb einer Woche wo sie auch kaum noch gehen konnte und zunehmend unter Kopfschmerzen litt. Am Ende stellte sich heraus, das es massives Tumorwachstum mit grossen Oedem war.

Bei uns hat definitv das Dexamethason zu massiven Gewichtsgewinn und Muskelabbau gefuehrt, leider war es wg. dem Oedem aber nicht anders machbar. Wir haben auch Weihrauch genommen, aber das hat leider auch nichts gebracht.

Ich will damit sagen, dass eine Dexamethason-Dauertherapie durchaus solche Nebenwirkungen ausloesen kann - es ist aber nicht (ohne MRT) auszuschliessen, dass es sich um Tumorwachstum und/oder Oedem handelt.
TabeaK
NACH OBEN