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Thema: Nebenwirkungen chemo

Nebenwirkungen chemo
MissMuffin
20.01.2014 18:58:03
Hallo ihr lieben. Ich schon wieder...

Mein Lebensgefährte macht seit 6 Tagen wieder chemo. Und seither sei ich ihn kaum noch.... Er liebt nur im bett und schläft. Er ist weiß wie Schnee und hat ganz dunkle AugenRänder. Er kommt nur aus dem bett um sich zu übergeben. Er trinkt oder isst kaum... Und wenn er mal was trinkt kommt das sofort wieder raus :-(

Sollte ich zum Arzt? Ich bin mir da immer so unsicher. Denke manchmal ich mach aus ner Mücke nen Elefanten... Vllt ist der Zustand ja ganz normal bei so ner chemo ?!

Was gibt es für Mittelchen die ich ihm besorgen könnte? Auch Nahrungsergänzungsmittel vllt zusätzlich?

Danke schonmal...
MissMuffin
Harry Bo
20.01.2014 19:04:03
Hallo MissMuffin,

schreib uns doch noch mal welche Chemo er bekommt. Temozolomid ,welches Schema, welche Dosis?

Was nimmt er als Mittel gegen Erbrechen und wann nimmt er es.
A
Auf jeden Fall sollte das nicht solche schlimmen Auswirkungen haben.

Einige hier, die Probleme mit Erbrechen hatten, haben die Chemotabletten auch nicht morgens, sondern abends genommen, dann haben sie die schlimmsten Stunden verschlafen.

Gruß Harry
Harry Bo
MissMuffin
20.01.2014 19:10:31
Temodal 300mg morgens
Muss er 5 Tage nehmen, dann 2 Tage Pause. Ihr scheibt das immer alle so fachlich. Kann ich noch nicht... Ich schreibs aus :-P

Naja glaube nicht dass das was helfen würde wenn er er abends nimmt, er schläft und übergibt sich ja rund um die Uhr :-(

Mir kommt das nur merkwürdig vor weil er die chemo + Bestrahlung weggesteckt hat als wäre nichts
MissMuffin
Harry Bo
20.01.2014 19:21:18
Hallo nochmal,

schreibe wie DU denkst, wir verstehen das trotzdem.
Also, ein Erbrechen rund um die Uhr ist definitiv nicht normal und gehört nicht zu dieser Chemo.
Das würde ich sofort mit dem Arzt besprechen.
Vielleicht liegts an einer erst jetzt vorliegenden Unverträglichkeit,
vielleicht an einer Magen/Darm Infektion, auf jeden Fall sollte ein Arzt das Abklären und Du solltest Dir keine Gedanken machen ob Du aus einer Mücke einen Elefanten machst und lieber zweimal nachfragen, sonst ist es nachher ein Elefant und Du machst eine Mücke draus. Keine Hemmungen, es geht um die Lebensqualität, man muss nicht alles aushalten.

LG Harry
Harry Bo
gramyo
20.01.2014 19:31:28
Liebe Miss Muffin und ihr Mann,

er muss VORHER das Mittel gegen die Übelkeit nehmen !! Ganz wichtig !!.

Da er auch seine Suchtproblematik hat,kann es durchaus sein, dass das jetzt nicht die Chemotherapie ist , sondern Entzugserscheinungen.

Bitte verstehe das nicht falsch. du brauchst dich dafür auch nicht zu schämen. Das habe ich dir alles schon geschrieben auf diesen Beitrag, den du eingestellt hast.

Habt ihr da etwas jetzt in die Wege geleitet. Es ist sehr wichtig!! Verschreibt jetzt der Hausarzt ein Schmerzmittel in Minimaldosis?
Bitte beantworte das doch einmal. Ein Entzug UND Chemo ist sehr schwierig für den Körper zu verkraften..

Mit der Hoffnung auf Besserung
grüße ich euch herzlich ( aber schreibe hier auch mal darüber)
deine Gramyo/Claudia mit Burkard im Herzen und Leben
gramyo
mona
20.01.2014 19:35:17
Hallo MissMuffin,

ich finde auch das er zum Arzt sollte bzw arzt zu ihm denn das sollte auch bei einer Chemo nicht so sein.Meisten vertragen die Einnahme abends besser da sie Übelkeit verschlafen....


Lg mona
mona
Irmhelm
20.01.2014 19:38:32
Liebe Misss Muffin,
mein Mann macht zur Zeit auch wieder Chemo. Er hat von Anfang an, d.h. auch vor zwei Jahren die Chemo "Temozolomid" sprich Temodal immer abends genommen, wenn er ins Bett geht. Hat nie über Übelkeit geklagt. Vielleicht ist sie einfach überschlafen worden. Allerdings auch ganz wichtig, mindestens eine halbe Stunde vorher das Mittel geben Übelkeit nehmen. Vielleicht ist es eine Überlegung wert die Einnahme von morgens auf abends zu verlegen.
Es ist auf keinen Fall verständlich, daß er rund um die Uhr erbricht. Bitte unbedingt abklären lassen. Wünsche gute Besserung und hoffe auf Erfolg der Chemo.
Irmhelm
Irmhelm
MissMuffin
20.01.2014 19:40:11
Hallo gramyo

Wir waren seit diesem Vorfall noch bei gar keinem Arzt weil am nächsten Tag direkt die chemo wieder begonnen hatte und es ihm direkt so schlecht ging.... Ich dachte ich warte ab ein paar Tage vllt wird er ja fitter.

Ich werd langsam nicht mehr fertig mit dem ganzen... Ich weiß nicht wann ich mich an welchen Arzt wenden kann und wie ich ihm noch helfen kann und überhaupt... Ich fühl mich wie ein kleines Kind ich versteh manchmal gar nicht was die Ärzte von einem wollen und frag ich nach dann werd ich dumm angeschaut und wirklich weit nimmt sich auch nie einer :'(
MissMuffin
alma
20.01.2014 19:46:24
Bekommt er was gegen Erbrechen? Üblich ist, dass man ca. 1 Std. vor der Chemoeinnahme eine Tablette gegen Übelkeit schluckt, Granisetron oder Ondansetron. Schon vorsorgend, bevor einem schlecht wird.
Gegen leichtere Formen der Übelkeit hilft ein Aufguss mit frischer Ingwerwurzel.
Ist keine Mücke. Es geht schließlich darum, dass er die Tabletten nicht wieder ausbricht und auch, dass er die Chemo durchhält

LG, Alma.

Oh, meine Antwort ist etwas spät. Zu lange gezögert. Deshalb Überschneidungen mit den anderen hier.
alma
gramyo
20.01.2014 19:52:40
Liebe Miss Muffin,

ihr braucht beide wirklich kompetente, das heisst eine gute fachliche Hilfe.
Bitte wende dich MORGEN, Dienstag mal hier an beide Telefonnummern. Sorgentelefon 03437 /999 68 67 von 10.00 bis 15.00 Uhr
und den Informationsdienst 034 37/ 702 702.

Beide, glaube ich, können dir sagen, welcher Arzt in eurer Nähe, diese zwei Problematiken behandelt. Sie können dir auch sagen, ob es Entzugserscheinungen sind, oder etwas anderes.
Bekommt er jetzt Schmerzmittel? Diese Frage musst du beantworten, oder morgen am Telefon stellen.
Du kannst auch vorab eine email schreiben. Musst du hier ein bisschen suchen.
Alle, alles Liebe , aber jetzt weggehen , wäre denkbar ungünstig für deinen Mann . Halte durch..
denkt deine Gramyo/Claudia mit Burkard im Herzen
gramyo
alma
20.01.2014 20:01:52
Zu anderen Zeiten ist auch der KID (= Krebsinformationsdienst) eine gute Anlaufstelle. 0800 - 420 30 40. Geh mal auf die Webseite, da findest du die Sprechzeiten.

LG, Alma.
alma
MissMuffin
20.01.2014 20:02:18
Oh Gott sorry wenn das falsch rüber kam... Allein lassen werd ich ihn auf keinen Fall...

Werde gleich mal eine Email schreiben. Liegt mir mehr als telefonieren... Werd ich dann aber auch noch.

Soweit ich weiß nimmt er gerade keine Schmerzmittel...er hat das auch schon lange nicht mehr täglich gemacht. "nur" ab und zu...ich glaube das hat psychische Ursachen bei ihm. Er hat nicht nur durch die Krankheit Probleme und sorgen. Kann man dann von einem endzug sprechen überhaupt? Wenn er das nicht regelmäßig gemacht hat?


...trotzden danke alma!
MissMuffin
alma
20.01.2014 20:07:05
Ärztlicher Notdienst ist auch eine Möglichkeit.
alma
tinchen
20.01.2014 20:18:25
Liebe MissMuffin,

den GANZEN Tag Übelkeit und Erbrechen ist sicher nicht normal.

Meinem Mann ging es beim ersten Chemoblock (5Tage Temodal) auch ziemlich schlecht (Erbrechen, Durchfall).
Ab dem 2. Chemoblock nahm er 1 Stunde vor den Chemo-Tabletten eine Schmelztablette CELLONDAN LINGUAL 8mg gegen die Übelkeit. Frühstück gabs erst eine Stunde NACH dem Temodal.
Seither hatte keine Magen/Darmprobleme mehr.

Einen Versuch ist es wert - wenns weiterhin so schlimm ist, hilft sicher nur ein Arztbesuch bzw. Notdienst.

Liebe Grüße tinchen
tinchen
Pipo
20.01.2014 21:53:23
Hallo,

die wichtigsten Dinge wurden schon genannt. Ein Arztbesuch ist unumgänglich, wenn Dein Mann auch keine Getränke bei sich behalten kann, kommt auch nach einer Weile der Elektrolythaushalt durcheinander.

Falls kein Infekt vorliegt, sprich die Ärzte gezielt auf ein Präparat mit Ondansetron an, oft werden anfangs schwächere Medikamente gegen die Übelkeit verschrieben, weil die meisten Patienten das Temodal gut vertragen.
Ein Magenschutz kann ein bißchen zusätzliche Erleichterung bringen.
Das Mittel gegen Übelkeit sollte eine Stunde vor der Chemo eingenommen werden, 30-60 Minuten danach ist es hilfreich, eine Kleinigkeit zu essen, z. B. einen Zwieback oder eine Kleinstportion Haferschleim.
Nicht als Ersatz, aber ergänzend kann Ingwertee helfen, das aber auch mit einem Arzt absprechen, weil man z. B. bei Bluthochdruck keinen Ingwer zu sich nehmen sollte.

Noch ein allgemeinerer Tip: Möglichst keine Lieblingsspeisen während der Chemo anbieten, weil es sein kann, daß man später diese Speisen mit der Übelkeit assoziiert, und sie dann nicht mehr genießen kann.

Ihr bekommt das mit ärztlicher Hilfe bestimmt in den Griff.
LG Pipo
Pipo
kopfhoch
20.01.2014 23:49:20
meine Erfahrung mit Temodal; wie gramyo sagt, auf jedenFall das "Antikotzmittel" ca. 20min vorher nehmenund nüchtern sein. ich hab das Gelumpe kurz vorm Schlafen genommen, da wars Abendbrot lange genug her und bis zum Frühstück noch ne ganze Weile hin. Die allerwinzigste Kleinigkeit an Nahrungsmitteln hat umgehend Erbrechen ausgelöst. vor und nach Einnahme mindestens 4h absolut nichts Essen, nicht mal ein Gummibärchen,trotz "Antikotzpille". Trotzdem hab ich mir das oft im wahrsten Sinne runtergewürgt.
mit den abendlichen/nächtlichen Einnahmen kam ich gut klar, keinerlei Erbrechen oder Übelkeit mehr.
Grüße
kopfhoch
Prof. H. Strik
21.01.2014 18:38:51
So eine ausgeprägte Übelkeit sollte unter Chemotherapie heutzutage nicht mehr vorkommen. Ihr Arzt sollte abklären, ob evtl. zufällig ein Magen-Darm Infekt dazwischen gekommen ist oder andere Gründe die Übelkeit mit verursachen. Wenn nicht gibt es eine Reihe von hochwirksamen Medikamenten, die - wie schon geschrieben - vorher verabreicht werden sollten. Am wirksamsten und gebräuchlichsten sind die "-setrone": z.B. Ondansetron, Granisetron, Palonosetron - in der Reihenfolge ihrer Wirkstärke und Wirkdauer (Palonosetron zuverlässig über mehrere Tage). Ggf. kann noch kombiniert werden mit z.B. Aprepitant.
Prof. H. Strik
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