Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

Quinnie

Nachdem ich 2006 operiert wurde, ist der Tumor (WHO II) seit rund einem Jahr wieder am wachsen. Eine erneute OP ist leider nicht (mehr) möglich. Also wird Chemo in Kombination mit Bestrahlung empfohlen.
6 Zyklen mit CCN+Procarbacin und gleichzeitig Bestrahlung. Wer hat Erfahrung mit dieser Kombi? Nebenwirkungen? Ich bin 33 Jahre alt, arbeite ausschließlich mit Menschen. Dass ich mich von meinen Haaren verabschieden muss, ist vermutlich sicher.
Gibt es Strahlenkliniken, die "empfehlenswert" sind?

Andrea 1

Hallo und herzlich Willkommen Quinnie,
deine Angaben sind meiner Meinung nach ein bisschen dürftig - nicht negativ gemeint! Deswegen frage ich einfach mal...
Wo (Klinik und Bereich im Kopf) und wieviel konnte damals entfernt werden?
Hat Du dir schon eine weitere Meinung dazu eingeholt? Wenn ja, wo?
Warum ist eine erneute OP nicht mehr möglich?
Welche Therapien hast Du bis jetzt durch?
Ich hatte Anfang 2011 ein Oligodendrogliom (3er), welches vorn rechts frontal saß und es konnte in der Mainzer Unikl. zu 98% entfernt werden.
Anschließed 6 Monate Chemo mit Temodal, und bis heute Levitiracetam als Anfallsschutz.
Es wurde als rezidiv eingestuft und ich habe alle 3 Monate MRT-Kontrolle mit KM (Kontrastmittel).
Ein gewisser Bereich ist bei mir stark kontrastmittelaufnehmend, weshalb man noch so häufig kontrolliert. Mich beruhigt das immer sehr.
Ich weiß, dass die Uni MZ auch eine Strahlenklinik hat. Beanspruchen brauchte ich die glücklicher Weise bisher nicht, aber ich war schon mal zum Tag der offenen Tür dort. Ich fand die Ärzte und Schwestern sehr sehr nett vor Ort.
Wird bei dir jetzt eine Biopsie angestrebt, dass man weiß, ob es immer noch ein Oligodendrogliom ist?
Ich wünsche dir alles Gute!
Beste Grüße v. Andrea

Quinnie

Hallo Andrea,

dankeschön für Deine Nachricht.
Ich muss gestehen, dass ich bisher alles erfolgreich verdrängt habe. Jetzt hat es mich eingeholt.

Angefangen hat alles mit epileptischen Anfällen, 2005 einen Grand Mal mit Bewusstlosigkeit. Von daher gehen die Ärzte davon aus, dass ich bereits vor 2005 einen Tumor hatte.
2006 erfolgte die OP, bei der etwa 90% Tumor entfernt werden konnten. Der Tumor ist leider so diffus, dass er nicht einzugrenzen war. Er wurde als extrem langsam wachsend eingestuft, weshalb zunächst auf Chemo u. ä. verzichtet wurde und alle 3 Monate MRT-Kontrollen erfolgten. Nachdem ich rund 8 Jahre "beschwerdefrei" gelebt habe, ist der Tumor nun rezidiv.

Er befindet sich rechts frontal und wächst nun ins Zentralhirn hinein. Wenn eine OP erfolgen würde, würde man mir eine linksseitige Lähmung anoperieren, mindestens des linken Beines, vermutlich auch bis zum Arm. Dies wurde bereits mit einem speziellen Verfahren getestet. Insofern ist eine OP auszuschließen aktuell.
In der Tumorkonferenz ist man sich sicher, dass es weiterhin ein Oligodendrogliom ist. Meine Ärze arbeiten eng mit Heidelberg zusammen. Heidelberg hat aufgrund von Laboruntersuchungen die Empfehlung von Chemo mit Kombi Bestrahlung gegeben. Dies wäre die am erfolgversprechendste Therapie für mich. Aktuell.

Herzlichen Gruß

Andrea 1

Hallo Quinnie,
mir sagte man damals auch, dass "mein Tumor" schon mind. über 10 Jahre gaaaaanz laaaangsam gewachsen sein muss, auf Grund der Größe und, wie er sich seinen Platz geschaffen hatte - ohne großartig aufzufallen. Bis heute habe ich nich eine ziemlich große OP-Höhle, welche amn eindeutig auf meinen Bildern sehen kann (falls Du es sehen magst, klick auf meinem Namen und in einem Profil habe ich ein paar Bilder hinterlegt).
Wie schafft man das, einen Hirntumor so viele Jahre zu verdrängen?
Ich schaffe ja vieles, aber das Ding kriege ich nicht weggedacht. ;-)

Ganz ehrlich, ich würde mich immer wieder an die Mainzer Uni wenden und würde versuchen so viel, wie möglich von diesem Tumor entfernen zu lassen. Danach würde ich zur Chemo und anschließender Bestrahlung vermutlich zustimmen.
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich die Entscheidungen deiner Ärzte anzweifele, stünde mir als Laie gar nicht zu, aber ich würde wohl halb Deutschland verrückt machen, dass man das Teil wieder weitesgehend entfernen kann, mich operiert. Vielleicht würde ich versuchen, dass man diese Antikörpertherapie (kenne ich von der Brustkrebstherapie) versucht bei mir anzuwenden.
Aber, es ist tatsächlich richtig, dass ein Oligodendrogliom eine sehr langsam wachsende Tumorart ist.
Was mich dabei ein bisschen wundert ist, dass man es bei dir nicht schon vorm viertel Jahr bemerkte, dass der Tumor scheinbar wieder aktiv ist. Vielleicht antwortet dir ja noch jemand hier, der sich tatsächlich mit der Bestrahlungstherapie in deinem Fall besser auskennt und dir Tipps geben kann.
Viel Glück und ich drücke dir ganz feste die Daumen, dass alles gut wird.
Andrea

Andrea 1

Ach ja, schau mal hier, da geht es ebenfalls alles rund um Oligodendrogliome:
https://forum.hirntumorhilfe.de/suche/tumorart/oligodendrogliom.html
Vielleicht findest Du auch dort schon deine Antwort.
LG Andrea

schorsch

Hallo Quinnie, ich kann Andrea 1 in ihrer Meinung nur unterstützen. OP ist immer Mittel der 1. Wahl für mich. Manchmal ist dies nicht möglich und dies kann bei Dir der Fall sein? Ich würde zur weiteren Abklärung eine 2. ärztliche Meinung einholen. Da Du in FFM wohnst bietet sich ja sehr gut die dortige UK oder MZ an. Ich habe auch ein Oligo.; erst Grad II, dann Grad III. Falls Du mehr über meinen Weg wissen willst, klicke mein Profil an. LG

Quinnie

Dass der Tumor wieder aktiv geworden ist, weiß ich bereits seit einem Jahr. Da hat man klare Unterschiede erkennen können auf meinen Bildern. Allerdings habe ich mich zu der Zeit noch nicht zu einer Chemo mit Bestrahlung durchringen können. Meine Familie ist krebsbelastet. Und bisher hat noch keiner länger als 4-5 Jahre mit Chemo durchgehalten. Bisher hatte aber auch noch keiner einen Hirntumor.
Vor einem Jahr hat man daraufhin Tests und Untersuchungen gemacht, ob man wieder operieren kann. In der Uniklinik Frankfurt, die auf ihrem Gebiet sehr gut sind. Ich vertraue da voll und ganz meiner Ärztin und den anderen Ärzten, die regelmäßig an den Tumorkonferenzen teilnehmen und dort u. a. meine Bilder besprechen.
Jedenfalls haben diese Tests ergeben, dass man nicht mal ein kleines Zipfelchen des neuen Tumorgewebes entfernen kann, ohne dass hinterher eine bleibende Lähmung vorhanden ist.
Daraufhin hat man Gewebe und Bilder nach Heidelberg geschickt und um deren Meinung gefragt. Von dort kam eben, dass nur Chemo in Kombi mit Bestrahlung erfolgversprechend sein dürfte.
Und die Entscheidung, wann beginnen, schiebe ich seit über einem Jahr vor mir her. Zwischenzeitlich habe ich alternative Methoden ausprobiert, erfolglos, leider.
Meine Bilder haben wir außerdem nach Hannover geschickt. Die dortige Klinik arbeitet ebenfalls erfolgreich. Leider kam von da noch keine Antwort.

Quinnie

Im Moment interessieren mich aber auch hauptsächlich die Nebenwirkungen dieser Chemiekeulen, speziell bei Hirntumoren. Ich möchte so aktiv wie möglich bleiben. Ich habe zwei kleine Kinder und einen Job, den ich liebe.

borgiba

Als nicht betroffener Ehemann kann ich über Erfahrungen zu Nebenwirkungen berichten:
nach OP Grad II 1998 und Rezidiv Grad III 2001 folgten
4 Zyklen PCV-Polychemo.
Nebenwirkungen: kaum, regelmäßig Bewegungssport betrieben.
2013 Rezidiv Grad III und wieder 4 Zyklen PCV-Polychem.
Nebenwirkungen: kaum, regelmäßig Bewegungssport betrieben
2015 Rezidiv Grad III mit Temozolomid Chemo, 6. Zyklus endet jetzt
Nebenwirkungen: "keine"
Weitere Zyklen? Noch offen

Quinnie

Hallo Borgiba,
dankeschön für Deinen Bericht. Ich bin Yogalehrerin. Das Bewegen sollte kein Problem sein. ;-) Hat Deine Frau Haarausfall bekommen?
Ich weiß, das sollte mein geringstes Problem sein, aber beim "ersten Mal" ist das schon so ein persönliches Ding. :(

Andrea 1

Hallo ihr Lieben, herzlich Willkommen Borgiba,
ich habe damals Temodal 5/23 erhalten und fing zuerst an, diese tagsüber einzunehmen, also morgens. Das hatte zur Folge, dass ich bis mind. 12:00 Uhr / 13:00 Uhr im Bett lag und schlaffi war. Aufgrund privater Umstände musste ich dann zur Nachteinahme wechseln und es ging mir damit tatsächlich um einiges besser, als vorher! Okay, Überempfindlichkeit meiner gesamten Haut blieb bis nach der Beendigung der einnahme, verschwand ber später wieder. jedoch war ich dadurch nicht mehr ganz so schlapp, wie bei der morgendlichen Einnahme.
Allgemein kommt es auf die Verträglichkeit an und erstaunlicher Weise, obwohl ich unter sehr sehr vielen medikamentösen Allergien und Unverträglichkeit "leide", waren meine Blutwerte erstaunlich gut, über den gesamten Zeitraum der 6 Zyklen. 3 weitere empfohlene Zyklen lehnte ich ab, da bei mir im Groben alles entfernt werden konnte und ich hatte mich auf die 6 Zyklen innerlich versteift.
Haarausfall bekommt man durch Temodal normal nicht, aber die Haarstruktur allgemein leidet schon ein bisschen, was man aber erst später durch splissanfälligkeit merkt.
Meine Haare waren damals etwas über schulterlang und sind es jetzt, nach fast 5 Jahren wieder. Zwischendurch ließ ich sie mal fast auf Kinnlänge abschneiden, aber das war schon 2013, weil sie zu trocken und zu splissig waren.
Beweglich war ich die gesamte Zeit über, durfte aber nichts schweres heben oder mich bücken.
Einige hier schrieben schon, dass sie unter Haarausfall zu leiden hatten, was aber auch durchaus stressbedingt sein kann.
2 Themen, in denen es bereits darum ging:
https://forum.hirntumorhilfe.de/neuroonkologie/haarausfall-durch-chemo-strahlentherapie-10234.html
und:
https://forum.hirntumorhilfe.de/neuroonkologie/wie-wachsen-eure-haare-nach-8236.html
Ich hoffe dir helfen die Infos.
LG Andrea

borgiba

Moin Quinnie,

mein Text ist nicht angekommen, deswegen erneut zur Frage Haarausfall:

PCV. vereinzelt einzelne Haare, Auswirkungen erfeulich gering
Temozolomid: sehr gering bis kein Haarausfall.

Zur Bewegung: "Strecke" machen mit "Ausdauer" war das Ziel

Meine Frau wird deshalb die Zyklen 7 bis 9 positiv und sportlich angehen, wir setzen auf innere und positive Veränderung ,

suace

Bei meinem Mann wurde nach der OP li frontal fehlt fast 1/3 des Hirns mit58 gy bestrahlt und das Temodal bekommt er mittlerweile seit 14 Monaten. Er verträgt es gut - aber die Bestrahlung war der Hammer. Zeitgleich mit dem Haarausfall nach ca 3 Wochen ging es ihm immer schlechter, die Verschlechterung setzte sich auch nach Bestrahlungsende noch 2 Monate fort bis er so ganz langsam wieder "durchgrünte" .... da fingen auch die Haare wieder an zu sprießen und sind jetzt wieder so schön wie vorher - sogar lockig
Für die Zeit der Bestrahlung solltetst Du für die Kinder auf jeden Fall Hilfe organisieren wenn das möglich ist..... das raubt echt richtig viel Kraft.
Alles Liebe

Hyde

Hallo zusammen

bei meinem anaplastischen Oligodendrogliom (3er) habe ich 30 Bestrahlungen super überstanden. Ich habe mich sogar danach super gefühlt. Die Katastrophe war die Chemo (2 Zyklen PCV Schema). Ich hab die Chemo abgebrochen, nachdem ich 2 mal mit dem Notarzt ins Krankenhaus gefahren wurde (Pusteln am ganzen Körper, Fieber, katastrophale Nierenwerte, Läsion auf der Lunge. Inzwischen habe ich gelesen, dass Vincistrin (gehört zum PCV Schema) in der Gliomtherapie vermutlich entbehrlich ist.

Wichtig scheint mir auch folgender Hinweis eines Neurologen: "Solange die Blut-Hirnschranke weitgehend intakt ist (wie bei mir) ist die Chemo nach dem PCV Schema fast wirkungslos und quält den Patienten nur." Wie weit das zutrifft, kann ich nicht beurteilen, aber es scheint mir eine logische Schlussfolgerung. Vielleicht auch, weil man bis vor einigen Jahren davon ausgegangen ist, dass Oli-Patienten eh nur 7 Jahre leben (was ja heute nicht mehr zutreffend ist.)

Meine Erfahrung ist (so habe ich es gemacht), man sollte den Onkologen vorher fragen, ob er schon und wieviele Patienten mit dem Oli behandelt hat. Mein Verdacht ist, dass viele Onkologen diese Tumorart nie, oder selten zu Gesicht bekommen, und dann nach dem Standardschema (PCV für Kassenpatienten, alle anderen Temodal) behandeln, weil die die Auseinandersetzung mit den Kassen befürchten.

Ich drück allen die Daumen

suace

Wir bekommen als Kassenpatienten ganz problemlos Temodal auch lange über das Stupp-Schema hinaus. So selten ist ein Glio ja nun leider doch nicht.....

Hyde

Hallo Suace

ich hatte von einem Onkologen folgende, wörtliche Antwort bekommen "das (Temodal) ist viel zu teuer, das verschreibt Ihnen niemand" und als Nachsatz "das können Sie gar nicht bezahlen." Und von der Onkologin, die mich zuerst behandelt hatte: "Temodal ist doch überhaupt nicht erprobt."

Und zum "selten." Die Onkologin die mich zuerst behandelt hatte, musste sich zuerst in der Uniklinik schlau machen, um mir dann ein einseitiges Behandlungsschema vorzulegen (leider hatte sie die folgenden Seiten nicht, oder vermutlich aus Zeitmangel nur überflogen. Und das in einer durchaus guten Klinik.) Die Empfehlung für meine Behandlung, die sie bekommen hatte, war aus dem Jahr 2002.

Inzwischen weiß ich, dass zu viel Vertrauen ungesund, und nur ein gut informierter Patient auch ein gut behandelter Patient ist.

suace

Vielleicht liegt der Unterschied darin, daß in unserem KH die Glio-Patienten nicht von den Onkologen sondern von den NCH weiter betreut werden. Die sehen naturgemäß leider immer wieder Glios und können offenbar auch das Temodal verschreiben

Stek

@ Hyde,
ich denke das Problem liegt daran,das Gliome unabhängig der Entität im Allgemeinen in normalen onkologischen Praxen relativ selten sind.
Daher würde ich mir dann doch einen Spezialisten oder Zentrum suchen,die sich überwiegend mit Hirntumoren beschäftigen.
Da wird in der Regel nicht auf's Geld geschaut,sondern das verordnet was notwendig und sinnvoll ist.
Leider ist es bei allen Gliomen so,das sie schwierig bis garnicht zu behandeln sind und daher oft mit allen zur Verfügung stehenden Medikamenten/Verfahren therapiert werden.
Mir hat mal ein spezialisierter Onkologe gesagt: "Die hochgradigen Dinger werden doch sowieso alle gleich behandelt" - So isses eben...............

Alles Gute !

Lichtblick

Hallo zusammen,
meine Mutti hat nach Totalresektion ihres Oligoastrozytoms III am 01.07.15 auch 30 Bestrahlungen erhalten und aktuell den dritten Zyklus Chemo mit CCNU und Procarbazin hinter sich gebracht. Drei stehen noch aus.

Auf Vincristin haben wir verzichtet wegen der hohen Neurotoxizität (zu ihren Gedächtnisproblemen/Wortfindungsstörungen wollten wir nicht auch noch Gefühlsstörungen riskieren).

Die Nebenwirkungen der Chemo sind äußerst übersichtlich ausgefallen. Außer beim ersten Zyklus, wo wir nicht gleich Ondensatron hatten(das ist sehr empfehlenswert sich das direkt mit rezeptieren zu lassen) hat sie sich nur einmal übergeben. Weiter hat sie dezent über Geschmacksstörungen geklagt, welche aber unter Vitamin B Gabe wieder zurückgegangen bzw. verschwunden sind.

Am 07.12.15 hatte sie ihr erstes Kontroll-MRT, sieht alles super aus! Wir können erst mal durchatmen und harren der Dinge die da kommen.

Also liebe Quinnie, ich hoffe der kleine Einblick hat dir ein bisschen geholfen. Bei Fragen kannst du gerne schreiben.

Viele Grüße

Lichtblick :-)

Hyde

@Stek

die Aussage deines spezialisierten Onkologen trifft auch auf meine Vermutung zu. Ich hatte verschiedene Meinungen von Onkologen und Neurologen eingeholt und verschiedene Aussagen gehört. Mir kommt es inzwischen so vor, als ob die Chemo häufig noch ein "mit der Stange im Nebel herumstochern" ist. Ich will damit die Chemo nicht verteufeln, ich denke aber, dass zu wenig auf die individuellen Situationen eingegangen wird.

Zitat aus dem Neuroonkologie Update-Beitrag: "Spätestens wenn voraussichtlich im kommenden Jahr die neue WHO-Klassifikation der Hirntumoren kommt, wird sich einiges im klinischen Alltag hinsichtlich der Diagnose neuroonkologischer Tumoren ändern. Dann nämlich werden molekulargenetische Faktoren wie der IDH1-Mutationsstatus, der Allelverlust auf den Chromosomen 1p und 19 q und die MGMT-Promotormethylierung obligatorisch zur Diagnosesicherung hinzugezogen und die rein pathologische Betrachtung des Tumormaterials unter dem Mikroskop obsolet."

Davon verspreche ich mir Einiges

Locke62

Hallo Quinnie,
ich bin im März 2015 operiert und man sagte mir, dass alles entfernt wäre. Allerdings war der Oligo III bösartig und schon so groß wie eine Faust. Es wurde festgelegt, dass ich sofort mit Chemo (Temodal) in Tablettenform und gleichzeitiger Bestrahlung beginnen soll. Dazu musste ich täglich 6o km
zur Bestrahlungspraxis fahren. Hatte durch die Chemo keinerlei Nebenwirkungen und durch die Bestrahlung sind mir auch nur etwas die Haare ausgegangen, was ich nicht als schlimm empfunden habe.Die Chemo wurde verlängert bis einschließlich November (je eine Woche im Monat) aber die doppelte Dosis, was ich auch prima vertragen habe. Beim MRT im August war auf einmal Resttumormasse zu sehen und mein nächsten im Oktober hatte sich nichts verändert. Am 14.12. war ich beim Neurochirurgen und der hat wieder nichts gesehen und hält auch erst einmal eine weitere Behandluch für nicht erforderlich. Außerdem muss ich sagen, dass ich mich sehr wohl fühle und manchmal gar nicht an das "Ding" da oben denke. Ich hoffe, ich konnte dir mit meinem Beitrag etwas helfen und wünsche dir für die bevorstehende Weihnachtszeit alles Gute und viel Kraft und Energie.
Viele Grüße locke62

Aziraphale

@Hyde:

Auch bei uns hat kein Onkologe festgelegt, wie welche Chemo wie zu verabreichen ist. Das Schema haben die Neurologen in Regensburg in enger Zusammenarbeit mit unseren NCHs festgelegt. Unser Onkologe ist kein Spezialist für Gehirntumore, muss er auch nicht sein. Er muss nur die Rezepte ausstellen und die Blutwerte überwachen. Und uns ein wenig betüdeln... ;)

Quinnie

Danke für all Eure Berichte. Ich war nun schon etwas länger nicht hier drin. Seit nunmehr knapp 3 Wochen erhalte ich Bestrahlung durch Protonen im HIT der Uniklinik Heidelberg (ich pendele täglich zwischen Frankfurt und Heidelberg). Und gleichzeitig Chemo mit Temodal. Temodal erhielt ich nur auf ausdrücklichen Wunsch. Eigentlich wollte man mir PCV verabreichen. Beides vertrage ich recht gut. Ich schaffe es sogar, nebenbei immer mal etwas zu arbeiten.
Seit heute allerdings fallen mir verstärkt die Haare aus an der bestrahlten Stelle. Was ich damit quittiert habe, dass ich vor der blutabnehmenden MTA in Tränen ausgebrochen bin. Der Arzt meinte, die nächsten Tage wird die Stelle, die leider sehr groß ist, ganz kahl. Ich hatte irgendwie die Hoffnung, dass der Haarausfall nur sporadisch ist und aufgrund meiner (langen) Haarlänge kaschierbar ist.
Gibt es weibliche Betroffene, die mir in etwa sagen können, ab wann (während oder nach der Bestrahlung) die Haare wieder anfangen zu wachsen? Ich überlege ernsthaft, mir eine Perücke zuzulegen.

Viele Grüße

suace

Ob männlich oder weibl. ist bezgl. des Haarausfalls egal oder ?
Mein Mann (sehr kräftiges südamerikanisches Haar) wurde währen der Bestrahlung fast komplett kah, etwa 3 Wochen nach Bestrahlungsbeginn verlor er innerhalb von 1 Woche alle Haare bis auf einen kleinen Rest am Nacken. Er trug dann immer Hut. Etwa 2 Monate nach Bestrahlungsende fingen sie wieder an zu wachsen und schon weitere 3 Monate später waren sie wie vorher Er trägt sie ca 10cmlang

alma

Meine RT war Mitte Januar zuende, Haarausfall beträchtlich, aber die Deck-haare blieben. Jetzt trage ich Mützen und Stirnbänder. Perücken waren nicht das Richtige für mich - zu viel auf dem Kopf und wenn man selbst noch lange Haare hat, halten sie nicht, die Haare müssen also ab. Mir eine zu radikale Entscheidung. Dies hier ist nun weniger radikal und die Haare kommen auch wieder. Vereinzelt bisher, aber ich warte nicht. Wenn sie keinen Schopf bilden (was sie nicht tun und vielleicht auch nicht werden), ist es egal. Dann muss ich weiter kaschieren.
Im übrigen - nächstes Rezidiv, wieder Kahlschlag auf einem Quadranten des Schädels - wer weiß, ob sich die Haarsituation noch mal zu meiner Zufriedenheit entwickeln wird.
Was die Perücken anbelangt: da gibt es ganz tutige Läden, in denen einen die Anproben zur Verzweiflung bringen, weil man sich völlig fremd ist.
Und es gibt andere, die man am besten im Internet sucht. Frauen (oft Maskenbildnerinnen), die das Problem verstanden haben und sich mit einem zusammen auf die Suche nach einer Lösung machen.

Locke62

Hallo und Guten Morgen an alle,
ich verstehe die Welt nicht mehr - wo sind meine Berichte ständig hin? Gestern einen reingestellt, heute nachgeschaut, nicht mehr drin. Woran liegt das nur? Das war mittlerweile der dritte Bericht. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Vielleicht weiss einer von euch, woran das liegt. Langsam bekomme ich keine Lust mehr etwas rein zu stellen.
Also, wie gestern schon geschrieben - nach dem MRT in der vergangenen Woche hat man etwas gefunden und schickt mich in der nächsten Woche zum Neurochirurgen, der entscheiden soll, was nun weiter geschehen soll. Aber ich möchte noch keine OP, denn ich hab schon von einigen gelesen, dass es sich "nur" um Narbengewebe gehandelt hat. Ich werde mir das alles anhören und um Bedenkzeit bitten oder was meint ihr?
Euch noch einen schönen Tag bei strahlenden Sonnenschein eure locke

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.