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Thema: Nebenwirkungen Dexamethason und Keppra

Nebenwirkungen Dexamethason und Keppra
Bailey
11.05.2015 11:23:06
Hallo,liebe Forummitglieder, ich bin seit ca. 1 Jahr stille Leserin des Forums und schildere einmal kurz die letzten 15 Monate mit Glioblastom. Mein Mann hat die Diagnose Glioblastom im Februar 2014 erhalten. Seither sind die bekannten Therapien angewandt worden (Temodal/Bestrahlung, CPT, Procarbazin, Irinotecan/Avastin). Die letzte Therapie wurde abgebrochen, da sich 2 faustgroße Abszesse am Gesäß gebildet haben und die Wundheilung sehr schleppend voranging. Der erste Tumor hat sich relativ gut zurückgebildet und macht zurzeit keine Sorgen. Es wurde ein zweiter Tumor im Frontallappen diagnostiziert, dieser wird ab heute mit einer 4-wöchigen Bestrahlung bekämpft.
Meinem Mann geht es den Umständen entsprechend , was die Tumore angeht ganz gut. Er hat jedoch erhebliche Verdauungsstörungen. CT und Darmspiegelung wurde gemacht, ohne Befund. Er hat seit ein paar Wochen einen sehr stark aufgeblähten Bauch und Blut im Stuhl und ständige Schmerzen. Und scheint auch stark übersäuert. Können dies Nebenwirkungen durch die Langzeiteinnahme von Dexamethason oder Keppra sein?
Er ist dadurch so stark eingeschränkt, das fast nur Liegen möglich ist.
Vielen Dank für eure Erfahrungen und Aufmerksamkeit.
Liebe Grüsse
Bailey
Harry1962
11.05.2015 16:40:38
Hallo Bailey,

bei Dexamethason Nebenwirkungen, Bauchkrämpfe, Bauchschmerzen, Blähungen, Blut im Stuhl, blutige Durchfälle (bis zu 40-mal pro Tag), chronische Durchfälle, Darmkrämpfe, eitrige Durchfälle, Gewichtsverlust , knotige und entzündliche Verdickungen der Haut, krampfartige Schmerzen im rechten Unterbauch , leichtes Fieber, Müdigkeit, schleimige Durchfälle, Schmerzen im linken Unterbauch, schmerzhafter Stuhlgang, schmerzhafter, aber vergeblicher Stuhldrang, schubweise Darmbeschwerden. Bei Keppra sind mir diese Symptome nicht bekannt.

LG

Harry
Harry1962
melanom_gehi
11.05.2015 18:24:43
Hallo Bailey,

bekommt er Medikamente für Magenschutz?
Ich hatte immer Pantozol(40mg) mit dexamethason.
melanom_gehi
Weihnacht.
11.05.2015 21:18:25
Harry,

Woher hast du diesen Text?
Bitte um Quellenangabe.

Oder hast du das selbst so erlebt?

Danke im Voraus,
W.
Weihnacht.
kaho
12.05.2015 06:34:32
Meine Ma bekommt Dexamethason auch nur zusammen mit Pantoprazol. Bislang keine der o.g. Symptome.
kaho
Bailey
12.05.2015 10:15:45
Danke Harry, ich habe diesen Text, bzw. diese Nebenwirkungen so auch noch nicht gelesen. Das würde einiges erklären.
Mein Mann nimmt täglich morgens Omeprazol als Magenschutz zu der Tabletteneinnahme.
Bailey
kaho
18.05.2015 20:42:00
Dieses Dexamethason soll ja für alles mögliche gut sein. So richtig überblicke ich das nicht. Hab mir nur gemerkt, dass es die Immunabwehr stärken soll. Nun hat eine der Ärzte gesagt, dass wir das Dexa. dann bald wieder ausschleichen sollten.
Ich wüßte gern mal, was dann zu erwarten ist. Was hat das Dexa. gemacht? Kommen wir ohne auch klar? Was bedeutet das für den Krebs?
kaho
suace
18.05.2015 21:36:01
Cortison kann gegen Hirndruck helfen und die Stimmung und den Appetit stärken. Die Immunabwehr stärkt es keinesfalls - im Gegenteil! Außerdem kann Cortison für Muskelabbau verantwortlich sein. Es ist ein tolles wirksames Medikament mit leider gravierenden Nebenwirkungen
suace
kaho
19.05.2015 07:23:55
Ach, genau verdreht - also es hemmt die Immunabwehr - na ob das gut ist? Was soll das bringen?

Versteh ich nicht. Dexamethason ist doch kein Cortison, oder doch?
Bei Wiki steht: "Glucocorticoid, welches entzündungshemmend und dämpfend auf das Immunsystem wirkt."

Das Dexa wird wohl oft gegen Wassereinlagerung eingesetzt. Ansonsten hab ich nur gefunden "palliativ bei Krebs" - aber nicht warum.
kaho
TumorP
19.05.2015 07:28:03
Hallo Kaho,
Glucocorticoid ist Kortison. Dexamethason ist (einfach gesagt) doppelt so stark wie das "normale" Kortison. Gegen Entzündungen und Wassereinlagerungen. Kurzfristig oder in hoher Dosis ok. Jedoch bei längerer Anwendung immer langsam ausschleichen. Da ist der Arzt gefragt.
Alles Gute
TumorP
TumorP
kaho
19.05.2015 08:37:56
Meine Mam nimmt das Dexa jetzt schon etwa 3 Wochen 3x täglich. Eine von 3 Ärztinnen des Betreuungsteams hat schon angedeutet, dass wir es jetzt wieder ausschleichen sollten / könnten. Ihr Haupttumor ist BSDK und drückt auf den Magenausgang. Jetzt hab ich Angst, dass dann dieser Bereich vielleicht (wieder) anschwillt und sie gart nix mehr essen kann. Ich hatte vermutet, dass das Dexa dort die Entzündung eindämmen und die Schwellung in Schach halten soll. Ist das Blödsinn?
kaho
Bailey
19.05.2015 10:34:55
Mein Mann nimmt Dexamethason, also Kortison vielfach verstärkt, seit knapp einem Jahr! Mal mehr, mal weniger. Um Weihnachten wollten wir es langsam ausschleichen, danach ging aber nichts mehr. Mein Mann hat nur noch geschlafen. Nach Erhöhung des Dexa ging es langsam wieder aufwärts. Zurzeit ist es nur noch 1 mg Dexa 1-1-1. Es soll vor allem auch als Vorbeugung gegen Ödembildung helfen und den Hirndruck senken. Nebenwirkungen sind ja wie schon beschrieben, erhebliche Verdauungsbeschwerden und Blutungen, Muskelabbau ebenso, sowie das typisch aufgedunsene Gesicht/Nacken und allgemeine Gewichtszunahme. Zurzeit muss er es weiternehmen, da eine erneute 4-wöchige Bestrahlung des neuen Tumors im Frontallappen ansteht. Ich hoffe, dass danach ein erneuter Versuch des Ausschleichens vorgenommen werden kann.
Bailey
Firmin
25.06.2016 12:29:36
Bei meiner Ehefrau hatte Keppra heftige Nebenwirkungen auf die Feinmotorik und Bewegungsablauf ausgelöst. Während der Einnahmeperiode über 6 Wochen, konnte meine Frau ca. 10 Minuten nach der Einnahme von Keppra die Beine nicht mehr bewegen und die Hände haben angefangen zu zittern. Es war ihr dann nicht mehr möglich ein Glas Wasser zu halten. Außerdem wurde ihr heiß und die Augen wurden gläsern.
In Zusammenhang mit Kortisol war das besonders schlimm, weil die Symptome noch verstärkt wurden.
Kortisol hat bei meiner Frau Panik, Todesangst, Atemnot und Herzrasen verursacht - und wurde nach eingehender Kritik abgesetzt. Heute ist meine Frau medikamentenfrei und es geht ihr viel besser. Während der letzten 6 Monate hatte sie 6 OPs mit Vollnarkose und diversen Antibiotika, so dass es vor ca. 1 Woche zu einer anaphylaktische Reaktion kam - also eine Vorstufe zum Schock. Ihr müsst aufpassen, dass euch nicht das gleiche passiert. Die Ärzte wollen immer standardmäßig Antibiotika über einen viel zu langen Zeitraum geben und gehen dabei nicht individuell auf die einzelnen Patienten ein.
Firmin
suace
28.06.2016 08:04:15
Ist zwar off-topic...aber: Antibiotika MÜSSEN über einen bestimmten Zeitraum gegeben werden der auch immer gleich lang ist weil man sonst nicht alle Erreger erwischt und damit resistente Keime erzeugt.
suace
DaDa267
02.09.2017 19:01:12
Hallo,

mal eine Frage zu Dexamethason. Habt ihr das auch direkt von Anfang an zu der Bestrahlung + Chemotherapie bekommen? Und wenn ja in welchen Mengen?
DaDa267
TabeaK
02.09.2017 19:39:50
Dexamethason gibt es bei Hirnoedemen - wo keins ist, braucht es auch keins.

Leider entwicklen die meisten Tumorpatienten mit Glio frueher oder spaeter ein Oedem - viele Patienten werden ueber Oedemsymptome diagnostiziert.

Ich habe aber auch bei meiner Mama beobachtet, das mit der Dexamethason-Dosierung nicht wirklich vorsorglich umgegangen wird was das Nebenwirkungsprofil angeht.
TabeaK
Schnupfel
02.09.2017 20:42:40
@DaDa267

wie @TabeaK schon sagte wird NICHT besonders sorgfältig mit der Medikation dieses Mittels umgegangen.

Mein Mann bekam es mit der Aufnahme im KH und einfach weiter mittels Arztbrief. Der Hausarzt hat dann ohne weiteres - trotz Nachfrage wofür und weshalb - einfach weiter verschrieben. Der Onkologe hat sich da auch keine Gedanken gemacht. Erst die Ärztin der Strahlentherapie hat schon beim Erstgespräch eindeutig abgeraten diese Tabletten weiter zu nehmen.
Also hatten wir nur noch in der 1.Woche der Radiochemo ausgeschlichen und bis heute auch nicht mehr benötigt.

Sie hat dann erklärt welche Symptome auftreten wenn ein Ödem erscheint und darauf hingewiesen, dass sie sofort zur Verfügung steht und man dann immer noch dieses Medikament verabreichen kann.
Es ist sicher ein Medikament was nützlich ist aber die Nebenwirkungen haben es auch in sich und da kann man nur empfehlen, das ganz eindeutig beim behandelnden Arzt genauestens nachzufragen und sich informieren lassen.
Schnupfel
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