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pupella

Hat jemand Erfahrungen mit Aggressivität u Feindseligkeit,Wesensveränderung durch Levetiracepam?Habe einen Freund...er nimmt 2mal 500. ..und hat immer wieder oben genannte Phasen was sehr anstrengend für das Umfeld ist.

pupella

Levetiracetam...sorry falsch geschrieben

Mamamaus

Ja mein Mann hatte das auch ganz massiv. Seit er Valproinsäure nimmt und das Keppra abgesetzt ist geht es ihm besser und er ist wieder ganz normal.

LG Mamamaus

TumorP

Meine Frau nimm 2 x2000 Levetiracetam und Zonegran und Lamotrigin. Sind in der Umstellungsphase. Das dauert VIELE Wochen. OBERSTES Ziel: Anfallsfreiheit.

Agressivität: ja, aber noch erträglich.

Dafür sehr müde und "leistungsschwach"".
Viele Grü?e
TumorP

rokohu

Hallo,
begleitend zu der Einnahme von levetiracetam (bzw. Allgemein keppra genannt) hatte meine Tochter immer häufiger aggressive Anfälle. Sie nahm zweimal! Am Tag 2000 mg, morgens und abends.
Sie hatte immer wieder epileptische und aggressive Anfälle. War schon teilweise wesensveraenderung durch den glioblastom. Bei den Anfällen hat sie um sich geschlagen, wenn nach sie festgehalten hat, dann hatvsie gebissen. Sie war wie der Teufel. Sehr oft ist sie nach einem aggressiven Anfall dann einen Übergang zu epileptischen Anfällen gehabt. Hat dann nach gaber einer tavor geschlafen und wir waren völlig überfordert mit der Situation. Aber wir wussten immer, dass es während der Anfälle niemals unsere Tochter war. Es war Bewusstseinsstoerung durch den glioblastom.
Ich denke bei jedem gibt es andere symptome. Kann euch nur raten, genießt die Zeit mit euren lieben, jede minute.
Herzliche gruesse und viel kraft u d Zuversicht sendet sich rokohu

Andrea 1

Hallo Pupella,
also ich habe gerade mal meinen Mann gefragt, weil man es ja selber weniger beurteilen kann.
Er meinte, dass ich nicht aggressiv oder angriffslustig sei, denn ordentlich Temperament hatte ich schon immer. Trotzdem habe ich keine extreme Wesensveränderung oder gar Agressivität, wohl aber mit Schlafstörungen und häufig Dauermüdigkeit zu tun.
Vielleicht kommt es auf den Bereich des Hirns an, wo der Tumor sitzt oder saß und wo man operierte. Bei mir war es ja vorn rechts frontal.
Als meine Konzentration noch komplett weg war, da gelangen mir auch keine hübschen Worte mehr. Gnadenlose und direkte Ehrlichkeit waren die Folge. Wobei ich noch nie unehrlich war, aber ich konnte (vor der OP) selbst heftige Kritik noch sehr taktisch rüberbringen, dass mein Gegenüber nicht das Weite suchte sondern eher dazu geneigt war, darüber nachzudenken.
Ich denke mal, dass die Dosierung 500-0-500 zu niedrig ist, dass es sich so heftig auswirkt. Wie geschrieben, die Lage des Tumors und evtl. eine wesentlich höhere Dosierung von Levitiracetam könnten dafür verantwortlich sein. Wobei man wohl auch die eigene Wesensart mit einbeziehen muss.
LG Andrea

pupella

Vielen Dank für eure Antworten.Der Tumor saß links an der Seite. Er vergisst oftmals auch eine Tablette zu nehmen u nimmt dann beide auf einmal...trinkt auch Bier dazu...vielleicht auch beides nicht so günstig...Es ist eben sehr auffällig da er diese "feindseligen Phasen"wenn sie da sind nicht mehr kontrollieren kann u es ihm ein zwei Tage später furchtbar leid tut.

TumorP

Hallo Pupella,

das WICHTIGSTE, die Tabletten regelmäßig zu GLEICHEN Zeit nehmen. FALLS MAL (!) eine "vergessen" wurde, dann NICHT 2 nehmen. Das "vergessen" sollte die absolute Ausnahme sein. Das auf und ab ist nicht gut für den Kopf.
Das Bier ist nicht unbedingt "förderlich!!!"

styrianpanther

Liebe pupella !

Ich habe selbst 2x500mg levetiracetam tgl .genommen und kenne diese Aggressionsschübe von mir selbst. "Kleinigkeiten" haben mich unfreundlich und teils ausrasten lassen . Es war für mich und meine Familie schwer, das auszuhalten. Ansonsten hab ich es aber gut vertragen und ich war halt insgesamt aufmerksamer, das war ein Vorteil.
Ich habe dann levetiracetam ausgeschlichen und die Symptome waren weg.

Das lief über ein Jahr gut, bis ich wieder einen Anfall hatte. Seither nehme ich trileptal 300-0-300 und das läuft auch gut ohne Wut.

Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass die OP alleine, Umfang der Resektion und die Lage des Tumors hinsichtlich möglicher psychischer Veränderungen wichtig sind. Das grundsätzliche Wesen des Menschen spielt ebenso eine Rolle und eben das Medikament.
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Interessant:
Schäden an PFC und Psyche
Angesichts dieser verantwortungsvollen Aufgaben müssten die Symptome bei Schädigung des PFC massiv sein. Das bestätigt einer der bekanntesten Patienten der Hirnforschung –der Amerikaner Phineas Gage. Er war Vorarbeiter bei der Eisenbahn, als ihn 1848 ein fürchterlicher Unfall ereilte: Eine fünf Zentimeter dicke Eisenstange schoss ihm durch die linke Wange und trat oben rechts am Schädel wieder aus. Der gesamte PFC war schwer geschädigt und im Grunde war es ein Wunder, dass Gage nicht nur den Unfall, sondern auch die Infektionen danach überlebte. Doch seine Persönlichkeit hatte sich, wie sein damaliger Arzt John D. Harlow festhielt, dramatisch verändert: War er vorher als freundlich und zuverlässig bekannt gewesen, wurde Gage nach dem Unfall rechthaberisch, impulsiv und teilweise unflätig. Auch war er nicht in der Lage, vernünftig zu planen und daher sehr unzuverlässig.
Die Klinik kennt inzwischen einige Fälle wie den von Gage. So können Schädigungen der orbitofrontalen Region zum Beispiel zu pseudo-depressiven Störungen führen. In diesem Fall sind die Patienten antriebslos bis hin zu Apathie, reduziert im sexuellen Verhalten und zeigen wenig Emotion. Nahezu umgekehrt ist die pseudo-psychopathische Störung. Diese Patienten zeigen eine motorische Unruhe, sind distanz- und hemmungslos. Speziell im sexuellen Bereich verlieren sie das Gefühl für soziale Konventionen und zeigen ein übermäßiges Verlangen. Heute zählt man Symptome wie diese zum Frontallappensyndrom, das entsprechend der vielfältigen Aufgaben des frontalen Cortex und dem hohen Grad seiner Vernetzung unterschiedliche Aspekte hat. Auch bei Schizophrenie scheint der PFC betroffen.(Aus: www.dasgehirn.info)

Lg styrianpanther

pupella

Lieber styrianpanther
vielen Dank für deine ausführliche sehr hilfreiche Antwort

estrella44

Hallo,
mein Mann nimmt auch Keppra 500 - 500 mg. Er ist seitdem sehr aggressiv, schlägt mich und beschimpft mich immer wieder. Nun soll eine Umstellung auf ein anderes Antiepileptikum erfolgen. Das GBM saß links fronto-temporal. Leider nimmt er auch die Anweisungen der Ärzte nicht ernst und nimmt das Keppra abends gerne mal mit Bier oder Glühwein. Einwände meinerseits ignoriert er dann. Es ist, als wäre seit der OP seine Vernunft nicht mehr vorhanden. Ich vermute ein Frontalhirnsyndrom, die Ärzte gehen nichr darauf ein. LG estrella44

pupella

Liebe estrella44
Das muss furchtbar für dich sein..Er schlägt dich? :-( Das schlimme ist...sie können es nicht steuern Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die Zukunft
LG

TumorP

Hallo estrella44,
So ein Tumor (auch wenn er entfernt wurde) kann einen Mensch verändern. Ggf. Rezidiv? Ich halte es für unwahrscheinlich, das 2 x 500mg diese Auswirkungen haben. Jedoch dürfte der Alkohol dabei nicht unbedingt nützlich sein. Allgemein heißt der Grundsatz bei solchen Medikamenten O Alkohol. Es gibt auch Ärzte die sagen, wenn Sie sich gut fühlen, dann gönnen Sie sich MAL 1 ! Gläschen. Jedoch persönlich haben wir uns für 00000 entschieden. Oberstes Ziel Anfallsfreiheit zu bekommen.
Viel Kraft
TumorP

pupella

Ja ich denke auch dass die Tabletten in Kombi mit Alkohol. ..bei ihm sehr viel Alkohol u auch täglich dann doch solche teuflischen Auswirkungen haben können...Rezidiv vermutlich nicht Er war letzten Sommer erst im Mrt u die Op ist mittlerweilen 8 Jahre her.Es ist unglaublich schwer mit solchen Aggressionen u Feindseligkeiten umzugehen weil man als Angehöriger oder Freund ja auch irgendwie daran zerbricht Wenn man dazu aber selbst noch betroffen ist sieht man die Dinge eben noch mal anders weil man sich in die verzweifelte Lage versetzen kann.

estrella44

Hallo, mein Mann soll nun auch wegen der starken Aggressivität auf Valproinsäure umgestellt werden. Dass Alkohol tabu sein sollte weiß ich auch, aber wie erklärt man dies, wenn dem Betroffenen Einsicht und Vernunft fehlen? Es ist alles so unglaublich schwer. Viele Grüße estrella 44

Aziraphale

Mein Mann wurde als Alkoholiker eingestuft, als er im Oktober wegen eines epileptischen Status im KH war. Vorher hatte er 500mg Keppra morgens und abends. Und 5-7 Bier. Tabletten auch gerne mit Bier genommen. Das löste allerdings überhaupt keine Agressivität bei ihm aus. Uns wurde gesagt, zukünftig max. 2 Bier am Tag. Begründung: der Alkohol vermindert die Wirkung der Medikamente, deshalb kann es leichter zu Anfällen kommen. Mein Mann trinkt heute seine 2 Bier am Tag. Medikation: Keppra 1000 1-1-1, Vimpat 200 mg 1-1-1, Zonisamid 100mg 1-1-1, in der Chemopause 2-0-2. Keine gesteigerte Agressivität.

LuiMa

Hallo !
Ich möchte mich auch mal zu dem Thema äußern und zwar als Betroffenen
Ich hatte eine Falxmeni.OP im August 2012, danach 1x epil. postoperativen Anfall und dann Gabe 1000-0-1000 mg Keppra über ca. 2Jahr .Ich hatte weder übermäßig aggress. Verhalten noch starke Müdigkeit. Bis heute wurde die Stärke des Medikamentes auf 2x 500mg ausgeschlichen. Ich trinke jedoch nicht einen Tropfen Alkohol ( auch nicht zu Feiern , Silvester oder sonst was !!!) und nehme meine Medi sehr regelmäßig und möglichst immer zur gleichen Zeit ein.
Ich kann nur sagen,dass ich damit bis heute recht gut klar komme,

TumorP

Hallo LuiMa,
dann würde ICH es so lassen. Vor allem wenn Du keine Nebenwirkungen bemerkst!
Viele Grüsse
TumorP

Andrea 1

Hallo LuiMa,
genauso läuft das bei mir auch. Null Alkohol und immer, wie ein Uhrwerk die Medikamente einnehmen. Ich habe das schon so verinnerlicht, dass ich kaum noch auf die Uhr schauen muss. Eine innere Unruhe erinnert mich zur gegebenen Zeit daran, dass es wieder so weit ist.
Scheinbar sind in Punkto Medikamenteneinnahme Frauen eher auf "zeitnah gepolt"?
Vielleicht schon durch die Pille früher? ;-)
Doch die nehme ich schon sehr lange nicht mehr... (Damals Unverträglichkeit und seit meinem Hirni wegen der Hormone nicht mehr). Dennoch bleibt das Gefühl, der zeitgleichen Einnahme.
Aber, wenn ich dauerhaft überfordert bin dann kann ich ungehalten/zickig reagieren, aber nie boshaft oder sowas. ;-)
LG Andrea

Aziraphale

@ Andrea 1

Zickig? Ungehalten? Ich habe keine Tumor, nehme keine Antiepileptika, bin "nur" die Ehefrau eines Betroffenen. Mein größtes Problem ist, wenn etwas nicht wie geplant funktioniert - ich also überfordert bin. Dann reagiere ich ungehalten und zickig. Kann also keine Nebenwirkung der Medikamente sein ;)

Andrea 1

;-) Schrieb ich ja schon so in etwa, nur mit Einnahme der Antibabypille war das jeden Monat ein bis 3 Tage so. *pfeif* Nachdem ich die nicht mehr nehmen konnte, verging selbst das wieder.
Temperament hatte ich schon immer (auch schon oben geschrieben), aber ich war nie launisch oder sowas.
Also scheint das auch nicht zwangsläufig in meiner Natur zu liegen.
Ist halt bei mir totale Überforderung und ich schob das nicht auf die Einnahme von Levitiracetam. Liegt wohl eher an den Folgen des operativen Eingriffes, bzw. an dem Bereich, wo man operierte. Bin ja schon froh, dass ich trotz allem immernoch ich bin.

S36

Hallo also ich persönlich habe die Erfahrung gemacht am 26.1.16 wurde bei mir ein tumor auf dem rechten frontallappen festgestellt 4*5cm wurde am 3.2.16 vollständig entfernt hab dann am 5.2.16 sehr wahrscheinlich einen Anfall gehabt was aber keiner überprüfen kann da ich konnte mich ein paar Stunden später wieder erinnern das ich ein kribbeln im Kopf hatte als ich am Tisch saß und gefrühstückt hatte dann bin ich wohl vom Stuhl gekippt bin leider erst irgendwann in einer Zeitspanne von ca 30 min gefunden wurden als die Wäsche Frau im Krankenhaus Wäsche brachte und mich da liegen sah seit dem muss ich jetzt auch vorsorglich 2* 1000mg levetiracetam nehmen und zusätzlich im Moment noch 4mg Kortison habe auch teilweise an mir diese krassen Aggressionen feststellen können wo ich innerlich am liebsten jemanden ümbringen möchte und richtig anfange rum zu schreien aber immer versuche das das nur wörtlich bleibt und nicht handgreiflich werde versuche auch immer meinem Freund zu sagen das das nicht persönlich ist und ich mich einfach nur abreagieren muss aber das ist natürlich auch für ihn schwierig darüber zu stehen aber im Moment geht es noch und es ist zum Glück auch nur wenn dann zu viel Stress noch mit dazu kommt wobei ich im Moment einfach auch so viele Nebenwirkungen hab wo ich einfach nicht weis kommt es vom Kortison oder vom levetiracetam Hautausschlag hitzeschwankungen Gefühl der unterzuckerung mit fress Flash Sehstörungen und konzentrations Störung und Müdigkeit sowie Darm Probleme fals für mich vielleicht jemand nen Ratschlag oder Tipp hätte wäre ich zumindest dankbar ein bisschen Hilfe zu bekommen lg S36

fasulia

ich weiss nicht, wie vertraut du schon mit dem Forum bist, deine Symptome kommen mir sehr! bekannt vor- hab dir PN geschrieben mit den "Maßnahmen" die meine Beschwerden gelindert haben.
lg fasulia

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