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Darlien

Hallo,

ich war jetzt schon länger nicht mehr hier online. In letzter Zeit zeigen sich bei mir leider mehr und Mehr Nebenwirkungen unter Bevacizumab. Ich bekommme es seit 02/2015. Außer den normalen kleineren Nebenwirkungen, kam ich bisher auch gut damit zurecht. Allerdíngs kommen in letzter Zeit mehr und mehr Symptome dazu, die mich sehr beunruhigen! Sprechen fällt mir schwer, die kann mich nicht mehr richtig ausdrücken, denken, schreiben, ich bin oft verwirrt, Spastik rechts wird immer stärker, Lähmungenebenso.

Kann nicht klar denken. Mal abgesegen von der Konzentrartion. Meinen Alltag habe ich bisher eigentlich immer noch gut selbstständig meistern können.

Vermutlich komme ich auch so langsam in Phase, wo es bei mir zwar bildgebend nicht sichtbar ist, es unter der Decke jedoch brodelt. Zuminderst fühlt es sich genauso an!

Ich möchte weder für meine Familie (haben Landwirtschaft) noch für meine Freunde eine Belastung sein. Letztndlich ist doch jeder mir seinem eigenen Leben Beschäftigt. Ich Habe jetzt überlegt, schonmal die ersten Vorbereitungen zu treffen. Aber wie gehe ich das an?

Ich habe zwar gerade erst meine Wohnung nach Trennnung fertig eingerichtet, aber so ist das wohl im Leben!?

Seit Sonntag auch Kortison. Bringt mir aber leider keine Besserung. ich habe kein Gefühl in der rechten Seite. bzw. es wird immer schlechter.
Mrt ist am 12.9.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie lange ich so leben will. Tiere dürfen erlöst werden. Menschen müssen anscheinend durch. Ich wünsche den Politikern, die gegen die Sterbehilfe sind, dass diese mal in so eine Situation kommen.

Am 14.8.2010 hatte ich den Jahrestag meines Anfalls. Hab also die 5 Jahresüberlebensrate bei meiner Diagnose um 1 Jahr übertroffen.
Am 29.8. habe ich meinen 34. Geburtstag. Mich kotzt diese Leben gerade echt an...Es ist vielleicht auch nicht die beste Idee hier meinen Ballast abzuladen! Ich war auch meist positiv éingestellt, das Leben als Geschenk gesehen und versucht das beste daraus zu machen...die letzten 2,5 Jahre haben einfach zuviel in mir kaputt gemacht.

Ich bin vom starken, selbstständigen Menschen zum dahinsichen verurteilt worden. Wobei mir eine 5 wöchigen Reha schon geholfen hat. Allerdngs hatte ich auch da einen Anfall. Danach waren die Probleme mir dem Sprechen...Aus der Reha zurück hatte ich direkt ne starke Grippe mit Fieber. Den 25.12.2015 hatte ich mich selbst mit 46kg bei 170cm in die klinik eingewiesen.
Eigentlich ging es mir nach der Reha körperlich (55kg) und auch psychisch meist gut...aber wie gesagt: mir ist gerade alles zuviel!

Was soll ich machen? Alles hinschmeissen? Meine Sachen regeln? Ein Hospitz suchen? Den Dingen Ihren Lauf lassen und die Therapie sein lassen?

Nachdenkliche Grüsse
Darlien

alma

Kann ich gut verstehen. Wenn die Krankheit oder die Therapie Symptome machen, schlägt das auf die Psyche. Z.T. gehören die depressiven Verstimmungen aber auch zum Krankheitsbild oder den Nebenwirkungen.
Du brauchst Unterstützung von außen.
Verschiedene Möglichkeiten: Klarheit darüber, woher die neuen Symptome kommen, Antidepressivum und/oder Psychoonkologen oder -therapeuten, damit du wieder schöne Dinge tun kannst und an Lebensqualität gewinnst. Dann lassen sich sicher auch die Nebenwirkungen besser ertragen. Für die Krankheit braucht man Disziplin, und die kommt einem von Zeit zu Zeit abhanden, gerade bei Verschlechterungen.
Und warum nicht ein Hospiz suchen? Dadurch entsteht wieder eine Vorstellung darüber, wie es weitergeht. Musst ja nicht gleich einziehen.
Die Dinge zu regeln kann auch gut tun.
Ob du die Therapie sein lässt, hängt auch von der Alternative ab, die du hast. Deshalb dann ärztliche Meinungen einholen, bis du dich entscheiden kannst, worauf du dich einlassen willst.
Auch für die Vorstellung, das Leben zu beenden, gibt es Gesprächspartner, selbst ärztliche.
Nein, es ist richtig, hier deinen Ballast abzuladen. Vielen hier geht es ja auch nicht anders.

LG, Alma.

Schnupsi

Du fragst offen nach Antworten, ich will offen antworten.

Das nächste MRT wird einiges entscheiden. Sollte es da von Ärzten bestätigte schlechteste Nachrichten geben, dann belaste Dich nicht mit Gedanken wie "ich will keine Last sein" oder lade schlechtes Karma mit Selbstmord auf Dich.

Mein Lebensgefährte bekam ebenfalls einige Zeit Avastin und galt nach FET-PET am 20. Juli 2016 als "austherapiert". Er ist letzten Dienstag im Hospiz sanftest entschlafen, hat die letzten 3 Wochen fast nur mehr friedlich geschlafen und den verlorenen Kampf eigentlich nicht mehr mitbekommen.
Es geht also schnell und "leidlos".
Ich kann auf jeden Fall ein Hospiz nur sehr empfehlen, da die Menschen dort sehr lieb sind und der Kranke ohne jegliche "ich falle zur Last"-Gedanken loslassen kann.

lg und alles Gute

alma

Wieso wird das nächste MRT einiges entscheiden? Man kann auch eine Verschlechterung ohne Tumorprogress haben.
Und wenn wir es mal so nehmen: jedes MRT entscheidet über die weiteren Monate, und dann das nächste und das nächste. Meines auch - ohne spürbare Verschlechterung.
Schlechtes Karma wegen "Selbstmord"? D.h. man wird als Ameise wiedergeboren?
Man sagt übrigens inzwischen "Selbsttötung", denn zum Mord gehört Heimtücke und davon kann ja beim Suizid kaum die Rede sein.

Schnupsi

Na da bin ich ja froh dass ich in meinem Kummer Ihre Belehrungen erfahren durfte Frau Alma ...

alma

Belehrungen erweitern den Horizont. Also gern geschehen.

Lara

Hallo Darlien,

Ich glaube du bist keine Belastung für Niemanden....es ist dieses Ding in deinem Kopf was dich und deine Angehörigen belastet.
Wenn Freunde oder Angehörige sehen was diese Krankheit mit dir macht ist es normal, dass sie helfen wollen und ja es ist normal wenn auch die Anghörigen und die Freunde durch die Situation belastet werden.

Aber denke immer daran es ist nicht deine Schuld!!!

Wenn du sie ausschließt hilfst du ihnen nicht.
Nicht wissen und sich Sorgen machen und oder Rückblicken mit offenen Fragen weiter leben zu müssen ist auch nicht viel schöner.

Wenn ich als Freund oder Angehöriger weiß, ich habe alles versucht was in meiner Macht stand, kann ich glaube ich besser damit leben als wenn ich tatenlos zusehen musste oder aus Unwissenheit einen wichtigen Moment verpasst zu haben.

Ich bin Angehörige und schaue meinem Mann gerade dabei zu wie er mich stückchen weise verlässt.
Es ist nicht schön, es tut weh, ich würde gerne Wissen was er gerade denkt. Ich hoffe ich tue alles in seinem Sinne.
Jetzt nicht bei ihm zu sein wäre keine Alternative für mich.

Ich muss schließlich noch damit leben was ich jetzt erlebe und wie ich in dieser Situation reagiert habe.

Bitte lass dir helfen. Ich ziehe den Hut vor dir, wie offen du mit deiner Situation umgehst.

Und es ist kein Problem für uns wenn du hier Ballast abwirfst. Dafür sind wir doch unter anderen hier.

Fühl dich ganz lieb gedrückt.

Liebe Grüße

Lara

Darlien

Ich weiß,es ist nicht meine schuld...wissen und fühlen sind
Allerdings 2 paar Schuhe

Darlien

Mrt wurde vorgezogen. Alles konstant.

Vermutlich sind die Symptome zum Großteil die spätfolgen nach 6 Jahren behandlung...und meiner Psyche?

Naja, immerhin...jetzt will ich eigentlich noch ein bisschen was für meinen Geburtstag morgenvorbereiten...hab aber keine Motivation...würde am liebsten ans Meer oder in die Berge beamen...

Stek

Na denn mal los,,,,, ;--D

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