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Claudia[a]

Liebe Leserinnen und Leser,
heute habe ich eine Frage zu den Antikrampfmitteln. Mein Partner leidet u.a. sehr unter den Nebenwirkungen der Antikrampfmittel. Zuerst nahm er Phenhydan, nun Tegretal. Gibt es ein Antikrampfmittel, das nicht so viele massive Nebenwirkungen hat? Wie groß ist die Möglichkeit eines Krampfes? Mein Partner hatte bei Entdeckung des Tumors keinen Krampf, aber beim Auftreten eines kleinen Rezedives? Heute hat er ein explosionsartig gewachsenes, großes, inoperables Rezediv? Wo ist die Grenze von Lebensqualität zu der Gefahr eines Krampfes, wenn der Betreffende sich evt. ( laut Ärtzte ) im "Endstadium" befindet.
Liebe Grüße
Claudia

H. Strik

Phenhydan und Tegretal (also Phenytion und Carbamazepin) gehören zu den am besten bewährten Antiepileptika. Die meisten Patienten gewöhnen sich relativ gut an die Nebenwirkungen. Man müsste sich erstmal verständigen, welche Nebenwirkungen am stärksten belastend sind. Verzichten würde ich bei einer symptomatischen Epilepsie nicht auf die Medikation, da durchaus auch ein Krampfanfall auftreten kann, der nicht von selbst aufhört (Status epilepticus), den man bei jedem Patienten behandeln muß und der zu einer starken Verschlechterung des Allgemeinzustandes führen kann, auch wenn er vorbei ist. Ich würde empfehlen, mal den Serumspiegel von Tegretal bestimmen zu lassen und zu sehen, ob die Dosis verringert werden kann. Man kann auch eine größere Dosis abends einnehmen, wenn es sich um ein Retardpräparat handelt, das verzögert aufgenommen wird und länger wirkt. Z.B. ein Drittel der Tagesdosis morgens, zwei Drittel abends, oder je ein Viertel morgens und mittags und die Hälfte abends.

Dr. H. Strik
Neurologie Uni Göttingen

Anette und Claudia

Lieber Dr. H. Strik,
vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Wir finden es ausgesprochen gut, dass Sie sich die Zeit nehmen, in diesem Forum uns Betroffenen und Angehörigen mit Ihrem Wissen zur Seite zu stehen.
Es grüßt Sie herzlichst
Herbert, Anette und Claudia

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