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ploppy

Mein Mann, 64, hat die Diagnose Glioblastom am Hirnstamm in Feb. 2013 bekommen. Inoperable. Danach Bestrahlung. Sein Tumor ist deutlich kleiner geworden, aber jetzt wächst es wieder. Der Onkologe hat uns Bevacizumab vorgeschlagen, aber hat uns auch die Nebenwirkungen erklärt - Gehirnblutung, Lungen Embolie, Gehirnschlag usw. Wir sind natürlich deshalb unsicher. Wer hat Erfahrung mit Bevacizumab? Ist es wirklich so heftig? Es heißt auch das es nur bedingt bezahlt wird von die KK und es ist verboten in USA.

Prof. H. Strik

Bevacizumab (Avastin) ist derzeit in den USA nicht verboten, sondern im Gegenteil zugelassen für eine solche Situation. Die Kostenübernahme bei uns muss die Krankenkasse vorher genehmigen.
Die Nebenwirkungen können heftig sein, müssen es aber nicht. Wenn mir der Vergleich erlaubt ist: Autofahren kann auch tödlich sein, wir denken nur nicht darüber nach, weil das sehr selten ist. Bei Bevacizumab ist mit einer Rate von 5-10% schweren Nebenwirkungen zu rechnen, also bei jedem 10. bis 20. Patienten. Nach meiner Erfahrung wird es meist sehr gut vertragen.

Biene2704

Hallo ploppy,

mein Mann bekommt seit Januar 14 tägig Avastin. Er hat ausser Müdigkeit nach der Infusion bis heute keine Nebenwirkungen. Sein Blutdruck musste neu eingestellt werden. Sonst verträgt er es zum Glück super gut. Es hat uns viel Lebensqualität gebracht. Er brauch auch seit den Infusionen kein Cortison mehr. Ein Versuch ist es auf alle Fälle wert.

LG Sabine

nala

Hallo
Bei uns hat es gar nix gebracht,im Gegenteil der Tumor ist durch die Behandlung sehr stark gewachsen er hatte es sieben mal bekommen alle zwei Wochen .wir haben dann damit aufgehört weil es ihm schlechter ging und acht Wochen später ist er leider von uns gegangen.ich würde es nicht mehr geben wenn ich nochmal die Wahl hätte ,bei vielen ist es genau so gewesen ich glaube nicht das es wirklich hilft.der Tumor tut doch einfach was will egal was Mann gegen ihn macht .er wurde sehr verwirrt von dem avastin da es die Durchblutung sehr gestört hat im Kopf.auch sein Körper wurde immer schwächer unter der Behandlung .ist halt auch nur ein Gift.
Lg nala

ploppy

Danke an alle die geantwortet haben. Ich werde mit mein Mann darüber sprechen - obwohl es ist schwierig. Er will eigentlich nichts davon wissen und kann ziemlich aggressiv sein wenn ich versuche mit ihm zu sprechen. Es tut gut zu lesen das Anderen die gleiche Probleme haben und auch die Antworten sind sehr hilfsreich.
Im Moment hat der Onkologe für Bestrahlung allein entschieden. Also ist Avastin weg vom Fenster. Die erste Bestrahlungen hat mein Mann sehr gut vertragen, obwohl am Ende saß er im Rollstühl, wegen schwäche. Das war in Mai und seit dann ist er viel stärker geworden - wir waren sogar in Italien im Urlaub in Oktober. Aber jetzt wächst das verdammte Ding wieder.

Pubbe1970

Hallo, bei meinem Kumpel, (7cm großer inoperabler Glio ) hat weder Temodal , noch Bestrahlung etwas gebracht, er wuchs und wuchs. Dann, als er bereits alle 2 Stunden Ausfälle und kaum noch Lebensqualität hatte, bekam er Avastin.... Nach der ersten Infusion - kaum noch Ausfälle, nach der zweiten Infusion - keine Ausfälle mehr, wieder Lebensqualität und ein fast normales Leben . Ich finde auch , ein Versuch ist es immer wert !

dirlis

Hallo Nala,
leider gibt es ja kein allgemeines Erfolgskonzept in dieser Erkrankung.
So individuell wie die Patienten ist der Verlauf und das Ansprechen auf Medikamente.
Ich habe mir nicht alle Deine Beiträge durchlesen können, daher kurz die Frage: welchen MGMT-Status hat denn Dein Mann?

Bei meinem Mann (MGMT unklar, da unterschiedliche Ergebnisse in der Histologie) war der bisherige Weg: OP, Bestrahlung und Temozolomid (Stupp-Schema), eine neue OP, Temozolomid im Metronomischen Protokoll, erneutes Tumorwachstum, inoperabel
Jetzt unter Avastin erstmals kein erheblichen Zuwachs.
Für uns ist das ein Erfolg.
Nebenwirkungen halten sich in Grenzen. Müdigkeit, klar. Ansonsten geht es ihm so gut, dass er einige Stunden am Tag arbeitet.

Bei jeder neuen Behandlung hast Du Chance und Risiko abzuwägen.
Wir denken immer, das bei einem Glioblastom die Chance wertvoller ist, denn das Risiko mindert sich ja nicht wirklich, wenn man nichts tut.

Wenn Ihr unsicher seid, könnt Ihr eine Zweitmeinung einholen.

Grüße von Dirlis

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