Liebe Dana,
Ich habe Vieles (woanders, hier kann es jeder selbst tun) nochmal nachgelesen und weiß es einfach nicht.
Ärzte berichteten, dass die PDT so funktioniert, dass ein Mittel zuvor getrunken werden muss.
(Das ist wohl meist "5-ALA" = Aminolävulinsäure. Es färbt die Tumorzellen an und wird bei problematischen Tumoren auch während der OP zur Sichtbarmachung der Tumorzellen genutzt.)
Dann wird "während der OP" der Tumor mit "Weißlicht" bestrahlt, also nur beleuchtet.
Es würde zu einer Reaktion mit 5-ALA kommen, wodurch die Tumorzellen abgetötet werden.
Ich denke, dass die Tumorzellen wie bei einer Bestrahlung als abgetötete Zellen vor Ort bleiben.
Die Öffnung des Schädels muss aber je nach der Größe des Tumors endoskopisch oder größer erfolgen, da das normale Licht sonst nicht zu den Tumorzellen gelangen kann.
Dieser Zugang ist bei Meningeomen sehr aufwändig und erfordert viel Zeit. Wenn der Neurochirurg das getan hat, wieso sollte er dann nicht gleich das Meningeom so weit wie möglich, am besten vollständig, entfernen?
Sollte nur eine Teilentfernung wegen naheliegenden Funktionsbereiche möglich sein, könnte die PDT möglicherweise in derselben OP für diese Restzellen genutzt werden.
Ich weiß aber nicht, wie lange sich dieses 5-ALA in den Tumorzellen "aufhält", bevor es vom Stoffwechsel abtransportiert wird. Die Zeit vom Trinken vor der OP, bis der Neurochirurg zum Tumor vorgedrungen ist und den Tumor weitestgehend "abgepult" hat, kann schon wenige Stunden dauern.
Ich habe bisher nur gelesen, dass die PDT bei hirneigenen Tumoren und dann in der Rezidivtherapie genutzt wird. Diese Tumoren wachsen ja viel unregelmäßiger und dringen in das gesunde Hirngewebe ein. Dadurch ist es wohl viel schwieriger, alle Zellen überhaupt zu finden. Dann ist die PDT oder die OP mit 5-ALA sinnvoll. Ich weiß allerdings nicht, ob die OP von hirneigenen Tumoren schneller verläuft. Die viele Stunden dauernden OPs wurden stets bei Meningeom-OPs betont.
Meningeome stellen die Neurochirurgen vor das Problem, außer dem Tumor die Ansatzstelle zu finden, mit der es mit der Hirnhaut verbunden ist. Diese muss auch entfernt werden, dann ein Teil der befallenen Hirnhaut und mitunter auch Teile des Schädelknochens. Die Hirnhaut und der Knochen werden ersetzt oder mit Titanplättchen verschraubt. Außerdem müssen wichtige Hirnbereiche geschont werden. Das kann zu diesen vielen Stunden führen.
Das kann meines Erachtens nicht alles mit einer PDT erfolgen, sie zerstört ja nur Tumorzellen, "bastelt" aber nichts Neues.
Hirneigene Tumoren sind tödlicher, aber es wird (das klingt jetzt doof) "einfach" ein Stück "tumordurchsetztes Gehirn" entfernt. Hirnhaut- oder Knochenentfernung und -ersatz kommen nicht vor bzw. sind "einfacher" wieder zu schließen.
Vielleicht schreibe ich mich hier "um Kopf und Kragen" (wie man bei uns sagt) und sollte wegen dieser und weiterer Methoden in der Rezidivtherapie von Meningeomen lieber gründlich mit seinem Neurochirurgen sprechen.
Es könnte ja bei bestimmten Lagen im Gehirn Unterschiede geben?
Bei mir wurden die Meningeome, die Rezidive und der Resttumor operiert und z.T. nachbestrahlt. Andere Methoden wurden mir nicht angeboten, da das bei mir ja so möglich war. Ich habe nach weiteren Methoden auch nicht gefragt.
Das einzige, was mir ganz eventuell genannt wurde, von den Ärzten aber eher nicht befürwortet wurde, war Bevacizumab. Das möchte ich wegen der nicht vorhersehbaren Folgen aber nicht. Außerdem habe ich jetzt noch einmal bei Nachlesen mitbekommen, dass unter Bevacizumab die Bluthirnschranke geschlossen wird, um dem Tumor die Blutzufuhr zu entziehen, was aber auch dazu führen soll, dass man in späteren MRTs den Tumor nicht mehr so gut sehen kann, da auch das Kontrastmittel und andere Mittel (5-ALA, ...) nicht zum Tumor vordringen können, um ihn (besser) sichtbar zu machen. Es wäre ein allerletztes Mittel ...
Entschuldigung, dass es länger geworden ist.
Aber nach diesem längeren Nachdenken hat sich bei mir die Behauptung erhärtet, dass eine PDT bei Meningeomen bestenfalls für einige schlecht erreichbare Restzellen sinnvoll wäre.
KaSy