Hallo Missy,
seit 2000 tüdel ich jetzt mit meinem Hirntumor rum: anaplastisches Oligodendrogliom Gad III WHO. Insgesamt bin ich drei mal operiert worden und zwei mal bestrahlt (extern und intern). Die interne Bestrahlung erfolgte in der Tat mit radioaktiver Flüssigkeit. Ich habe mich im Juni/Juli 2005 in Rostock nach der "interkavitären Radiotherapie" behandeln lassen. Zwar wird diese auch in München durchgeführt, aber ich habe mich aus zwei Gründen entschieden nach Rostock zu gehen: 1. bessere Erreichbarkeit, ich wohne in Kiel,
2. Rostock ist europaweit bisher die einzige Klinik, die dieses Verfahren als Standardtherapie einsetzt.
Bei dieser Behandlung wird nach Entfernung des Rezidiv-Tumors ein Ballonkatheter implantiert, der später mit radioaktiver Flüssigkeit gefüllt wird und ggf. verbliebene Restkrebszellen von innen bestrahlt. Da die radioaktive Flüssigkeit sehr teuer ist, je nach Menge zwischen 12.000,-- - 17.000,--Euro, muß erst ein Einzelfallantrag bei der Krankenkasse gestellt werden. Den Antrag hat die Klinik für mich gestellt. Meine Krankenkasse (DAK) wollte zunächst ablehnen; konnte aber letztlich dem Druck auf Übernahme nicht standhalten und hat gezahlt. Man, war das eine Anspannung.
Ich war der dritte Patient dort, der so behandelt worden ist. Meine beiden Vorgänger sind auch erfolgreich in diesem Jahr so therapiert worden.
Im Anschluß daran wurde mir empfohlen, eine intravenöse Chemotherapie zu machen. Zwei Kurse habe ich bereits hinter mir. Die Rostocker haben sich echt total für mich eingesetzt, sowas habe ich hier in Kiel noch nicht erlebt. Superfreundlich und kompetent.
Ich hoffe, ich habe dir geholfen und wünsche dir und deinem Freund alles Gute.
Liebe Grüße
Kerstin