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Missy[a]

Hallo!Ein Freund hat nen Hirntumor, hab net sehr viele Infos. Er bekommt Chemotherapie und es geht im jedes mal schlechter. Vor ein paar Wochen hab ich in einer Zeitschrift einen Artikel gelesen über eine neue Behandlung von Gehirntumoren. Leider find ich im Internet nix darüber. Dort stand das eine Art "radioaktiver Ballon" ins Gehirn eingesetzt wird und dieser das weiterwachsen des Tumors hindert, indem es ihm die Nährstoffe entzieht. Zundem stand dort das dieses Verfahren nur in 2 kliniken gemacht wird, eins wäre Saarbrücken. Weiß jemand zufällig etwas darüber?Hab ich da was vielleicht falsch verstanden,falsch in Erinnerung?
Danke Missy

Gabriele[a]

Hallo Missy,

Die Therapie wird an der Winterbergklinik in Saarbrücken angeboten. Ansprechpartner ist der Chefarzt der Neurochirurgie Dr. Weber. Bei der Behandlung handelt es sich um einen ballonförmigen Katheder, der nach einer Tumorresektion in die Tumorhöhle eingebracht wird und nach ein Paar Tagen mit einer radioaktiven Flüssigkeit von aussen gefüllt wird. Diese verbleibt wiederum für ein paar Tage im Katheder und wird dann samt dem Katheder operativ entfernt. Während des Verbleibs, bestrahlt das radioaktive Material den Tumorrand. Die Behandlung kann auch nachdem bereits eine konventionelle fraktionierte Bestrahlung mit 60 Gy gemacht wurde, angewandt werden.Für die Behandlung muss bei der Krankenkasse ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden, da die Kosten ansonsten selbst bezahlt werden müssen. Die Kasse wird nur bezahlen, wenn der Patient sämtliche Standardtherapien bereits gemacht hat. Ob diese Therapie für deinen Freund sinnvoll ist, kann ich aufgrund deiner Angaben nicht sagen, aber in dieser Klinik werden jede Menge neuer Studien angeboten, z.B. auch die Chemo-Komb. Gleevec-Litalir, die in der Regel auch bei Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand gemacht werden kann und das mit einer ziemlich hohen Ansprechrate.

Alles Gute

Gabriele

Kerstin[a]

Hallo Missy,
seit 2000 tüdel ich jetzt mit meinem Hirntumor rum: anaplastisches Oligodendrogliom Gad III WHO. Insgesamt bin ich drei mal operiert worden und zwei mal bestrahlt (extern und intern). Die interne Bestrahlung erfolgte in der Tat mit radioaktiver Flüssigkeit. Ich habe mich im Juni/Juli 2005 in Rostock nach der "interkavitären Radiotherapie" behandeln lassen. Zwar wird diese auch in München durchgeführt, aber ich habe mich aus zwei Gründen entschieden nach Rostock zu gehen: 1. bessere Erreichbarkeit, ich wohne in Kiel,
2. Rostock ist europaweit bisher die einzige Klinik, die dieses Verfahren als Standardtherapie einsetzt.
Bei dieser Behandlung wird nach Entfernung des Rezidiv-Tumors ein Ballonkatheter implantiert, der später mit radioaktiver Flüssigkeit gefüllt wird und ggf. verbliebene Restkrebszellen von innen bestrahlt. Da die radioaktive Flüssigkeit sehr teuer ist, je nach Menge zwischen 12.000,-- - 17.000,--Euro, muß erst ein Einzelfallantrag bei der Krankenkasse gestellt werden. Den Antrag hat die Klinik für mich gestellt. Meine Krankenkasse (DAK) wollte zunächst ablehnen; konnte aber letztlich dem Druck auf Übernahme nicht standhalten und hat gezahlt. Man, war das eine Anspannung.
Ich war der dritte Patient dort, der so behandelt worden ist. Meine beiden Vorgänger sind auch erfolgreich in diesem Jahr so therapiert worden.
Im Anschluß daran wurde mir empfohlen, eine intravenöse Chemotherapie zu machen. Zwei Kurse habe ich bereits hinter mir. Die Rostocker haben sich echt total für mich eingesetzt, sowas habe ich hier in Kiel noch nicht erlebt. Superfreundlich und kompetent.

Ich hoffe, ich habe dir geholfen und wünsche dir und deinem Freund alles Gute.

Liebe Grüße
Kerstin

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