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Thema: Neues Glioblastom

Neues Glioblastom
Stephanie F.
16.05.2002 10:42:49
Mein vater hat sich zur strahlentherapie entschlossen. gestern war das erste mal - er kommt 2 Gray. wärend mein vater heute bestrahlt wurde, bat die strahlenärztin uns, meine mutter und mich, zu sich ins sprechzimmer. sie hatte die letzten MRT und CT aufnahmen ausgewertet. mein vater wurde am 10.04. operiert und jetzt ist der tumor schon wieder im ansatz da.und er wächst und wächst. wieder ist es der vordere rechte stirnllappen. würde mein vater jetzt so weiterbestahlt, hätte er vielleicht 3-4 wochen zu leben. die ärztin schlägt jetzt vor, daß mein vater 2x am tag (vormittag und nachmittag) bestrahlt werden und zusätzlich noch eine chemo bekommen müsse. das wohl 30 mal.
dann hätte er eine etwas längere überlebenschance. wie lange das aber ist?
ich weiß das es da nur grobe schätzungen gibt. die ärztin sagte auch, daß er sich diese letzten wochen, ohne eine behandlung, nur noch quälen würde und sehr,sehr starke schmerzen hätte. aber wie sieht es denn mit den schmerzen nach einer behandlung aus? dann würde doch der tumor auch wieder schneller wachsen und er hätte diese schmerzen und qualen auch,oder?
mit freundlichen grüßen
Stephanie
Stephanie F.
Ute[a]
16.05.2002 12:01:39
Liebe Stephanie,

ich kenne diese Gespräche, und es tut mir immer wieder weh zu lesen, dass so viele andere die gleichen schrecklichen Erlebnisse mitmachen wie wir seinerzeit. Darf ich Dir folgendes auf den Weg geben:
1. Vielleicht holt Ihr eine Zweitmeinung ein von einer Klinik, die auf die Krankheit Deines Vaters spezialisiert ist.
2. Wie der Krankheitsverlauf ohne Bestrahlung verläuft, wer weiß das schon so genau. Jeder Patient reagiert anders. Mein Vater ist ohne große Schmerzen gestorben.
3. Das Wichtigste ist, dass Ihr Deinem Vater so viel Liebe schenkt, wie Euch nur möglich ist. Habt Verständnis, wenn er klagt, vergleicht sein vielleicht irgendwann merkwürdiges Verhalten nicht mit dem, wie er früher war, sondern seid einfach nur nett. Liebt ihn!
4. Sei weiterhin für Deine Eltern da. In so einer schwierigen Situation ist es so wichtig, dass man in der Familie zusammensteht, sich gegenseitig Trost und Kraft schenkt.

Ich denke an Euch und bete für Euch.
Ganz viel Kraft und Liebe wünscht Euch
Ute
Ute[a]
Monika[a]
16.05.2002 18:54:43
Hallo Stephanie,

mir hat genauso wie dir eine Ärztin "den Mut gemacht". Sie hat mich weinen und verzweifeln gesehen und statt mir wenigstens als Mensch Mut zu geben, hatte ich das Gefühl sie genießt in meiner Angst. Vielleicht tue ich dieser Frau unrecht, aber das Gespräch mit ihr habe ich bereut. Meine Mutter wurde am 18.02. operiert und heute hatte sie die letzte Bestrahlung. Sie hatte auch Angst, welche Schmerzen sie haben wird und wie sich das Ganze auf ihre Persönlichkeit auswirkt. Heute hat ihr der Bestrahlungsarzt gesagt, daß es auch möglich ist, daß sie gar keine Schmerzen bekommt. Meine Mutter hat die komplette Bestrahlungs- und Chemotherapie sehr gut überstanden. Probleme hatte sie mit Haut (Brenn- und Juckreiz), Mondgesicht, schlechte Laune (aber nur morgens). Dann habe ich mir gedacht, daß sie den Umgang mit der Krankheit toll meistert und daß ich nicht wüßte, wie ich reagieren würde, wenn ich jeden Tag mit dem Gedanken "ich habe Krebs" aufwachen müßte. Wir haben sehr viel Verständnis für unsere Mutter, machen Scherze mit ihr (es ist sehr wichtig für sie daß wir sie genauso wie vor der Krankheit behandeln) und ich sage ihr sogar manchmal ordentlich die Meinung, wenn ich merke sie benutzt ihre Krankheit als Mittel zum Zweck. Sei einfach lieb zu deinem Vater, sag ihm daß du an ihn glaubst und an den guten Tagen, sag ihm daß er dich stolz macht, wie er dagegen kämpft und versuche deine Angst vor ihm zu verbergen. Ich empfehle dir das Buch von Daniela Michaelis "Ich habe nur dies eine Leben". Es ist toll, hat mir sehr geholfen. Ich wünsche dir sehr viel Kraft und Glück und vergiß dabei dich selbst nicht, denn deinem Vater nutzt es nichts wenn du vor ihm zusammenbrichst. Zeig ihm mit deinem strahlendem Gesicht, wie schön das Leben ist und gib ihm mit Fröhlichkeit den Willen zu kämpfen. Grüße, Monika
Monika[a]
Wolfgang[a]
01.06.2002 22:51:12
Liebe Stephanie. Geh auf Claudias Gästebuch. Eintrag von 11. Mai. Ruf mal dort an oder sende eine Mail. Da bekommst Du excellente und kompetente Informationen über Alternativen.

Wolfgang
Wolfgang[a]
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