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John

Ein Skalpell, das Krebszellen erkennt – Das i-knife soll die Tumorchirurgie revolutionieren.

Es klingt erst einmal wie ein Utensil aus dem Zauberkasten: Ein chirurgisches Messer, das während einer Operation Tumorgewebe erkennt. Nach einer ersten klinischen Studie von Forschern aus Ungarn und Großbritannien funktioniert das "intelligente" Elektromesser mithilfe eines Massenspektrometers aber tatsächlich.

Es registriere innerhalb von drei Sekunden, ob es in einen Tumor schneide – oder in gesundes Gewebe. Das berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Science Translational Medicine". Beim Entfernen von Krebsgeschwüren geht es oft um Millimeterarbeit. Es ist für Chirurgen nicht immer leicht zu erkennen, wo ein eingewachsener Tumor endet – und wo das umgebende gesunde Gewebe beginnt.

Manchmal entnehmen sie bei Unsicherheiten deshalb während einer Operation Gewebeproben vom Tumorrand und lassen es untersuchen, während der Patient unter Narkose bleibt.

Für die schnelle Analyse sei das Messer mit einem Kabel an ein Massenspektrometer angeschlossen. Das Gerät wiederum sei vorher mit fast 3000 typischen molekularen "Fingerabdrücken" von Krebszellen und gesunden Zellen gefüttert worden. Es analysiert in Sekundenschnelle, welche programmierten Muster auf das Gewebe unter dem Messer zutreffen.

Bis es ein Ergebnis gibt, kann das aber zwischen 20 und 30 Minuten dauern.In einem ersten klinischen Test habe sich "iknife", das intelligente Messer, im Vergleich zur langwierigeren Untersuchungen von Gewebepartien bei 91 Patienten als überlegen erwiesen, schreiben die Forscher. Die Analyse mit dem Massenspektrometer sei nicht nur umgehend erfolgt, sie sei auch sehr genau gewesen. Das Messer sei verlässlich genug, um in vielen Operationssälen der Welt eingesetzt zu werden, urteilen die Erfinder.

Aus Sicht des Heidelberger Krebsforschers Rösli sind bis zum Weg in den OP aber noch weitere Studien nötig. "Man muss das auch an anderen Orten testen", sagt er. Darüber hinaus müssten bis zur Marktreife alle Sicherheitsaspekte bedacht werden – zum Beispiel auch die Sterilität der Geräte im OP. "Gut wäre, wenn später ein rotes und grünes Licht dem Chirurgen signalisiert, in welchem Gewebe er schneidet", sagt Rösli.

"Oder noch besser: Wenn sich das Messer bei gesundem Gewebe von selbst ausschaltet." Unter solchen Voraussetzungen hält Rösli das "iknife" auch in der Praxis für nützlich. "Es gibt Dinge, die ein Chirurg mit den Augen nicht sehen kann", sagt er. Das Messer könne zum Beispiel bei Hirntumoren, Blasentumoren oder nahe von Blutgefäßen eingesetzt werden – überall dort, wo ein Schnitt in gesundes Gewebe besonders folgenreich wäre.

Quelle: http://www.welt.de/gesundheit/article118200242/Ein-neues-OP-Messer-erkennt-Tumorgewebe.html

Anna S.

Das erscheint mir widersprüchlich:

"Es analysiert in Sekundenschnelle, welche programmierten Muster auf das Gewebe unter dem Messer zutreffen.

Bis es ein Ergebnis gibt, kann das aber zwischen 20 und 30 Minuten dauern."

John

''Bis es ein Ergebnis gibt, kann das aber zwischen 20 und 30 Minuten dauern.''

au sorry, das sollte ein Absatz höher stehen. D.h bisher dauert es 20- 30 Minuten, und mit diesem neuen Skalpell würde es wenige Sekunden dauern. Meines Erachtens ein großer Fortschritt in der Chirurgie und vereinfacht sowie verbessert die Operation. Man kann dadurch sicherer operieren und den ''gesamten'' Tumor entfernen, welches auch Auswirkungen auf den späteren Krankheitsverlauf haben könnte. Oft kann man das nicht ganz abgrenzen ob es nun Tumorgewebe ist oder gesundes, mit dem iKnife soll es sicherer werden. Eine gute Erfindung, die denke ich bald nach Abschluss der Studien zum Einsatz kommen wird.

Gruß
John

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