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Thema: News: Gliome häufig nach Organtransplantationen

News: Gliome häufig nach Organtransplantationen
Marion[a]
09.01.2002 21:45:19
Gliome sind relativ häufig nach Organtransplantationen

Eine bisher wenig beachtete Komplikation von Organtransplantationen ist das Entstehen von Gliomen. Wahrscheinlich gibt es dabei einen Zusammenhang mit des Suppression des Immunsystems.

Organtransplantierte Patienten haben ein 100-fach erhöhtes Risiko für bösartige Erkrankungen. In Bezug auf Gehirntumoren war bisher meist über Lymphome berichtet worden. Bei einer systematischen Analyse der Daten von rund 6.700 Patienten, die zwischen Februar 1991 und Februar 2001 am Medical Center der University of Pittsburgh fremde Organe bekommen hatten, stießen Dr. David Schiff und seine Mitarbeiter auf sechs Fälle von Gliomen des Gehirns. In fünf Fällen handelte es sich um ein Glioblastom, in einem um ein Oligodendrogliom. Drei der betroffenen Patienten hatten eine fremde Niere bekommen, jeweils einer Herz, Lunge beziehungsweise Leber. Alle erhielten Prednisolon, Azathioprin, Cyclosporine oder andere Wirkstoffe zur Langzeit-Immunsuppression. Keiner der Betroffenen hatte einen Risikofaktor für Gliome.
Auffällig ist, dass auch bei AIDS-Erkrankten gelegentlich Gliome beobachtet werden. Dies legt einen Zusammenhang mit der Suppression des Immunsystems nahe. Vor dem Hintergrund dieser Funde fordert Dr. Schiffer daher, alle Gehirntumoren zu biopsieren und sich nicht auf ein Lymphom zu verlassen.
Quelle: Neurology 2001, Vol. 57, S. 1486-1488
Marion[a]
Roland[a]
14.01.2002 12:40:00
Gibt es ähnliche Auswertungen über Patienten, die eine Herz-Bypass-Operation hinter sich haben? Angeblich soll bei solchen Personen das Risiko an Hirntumor zu erkranken auch deutlich höher sein. Eine Tumorerkrankung tritt häufig nach ca. 10 Jahren nach der Herzoperation auf. Ist an dieser Aussage was dran?
Mein Vater ist so ein Patient.
Roland[a]
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