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M.Staege

News: Kleinere Strahlenfelder können das Gehirn bei der Therapie schonen

Neueste Forschungsergebnisse aus dem Wake Forest Baptist Medical Center, Winston-Salem, North Carolina, USA, haben gezeigt, dass Patienten mit einem aggressiven Hirntumor auch mit einem kleineren Sicherheitssaum effektiv therapiert werden können, wodurch gleichzeitig der Rest des Gehirns und die kognitiven Fähigkeiten geschont werden. Aufgrund ihres infiltrierenden Wachstums bestrahlt man hirneigene Tumoren mit einem Sicherheitssaum von 2 bis 3 cm um das Tumorbett herum, so dass auch die im gesunden Hirngewebe nahe des Tumors vereinzelt vorhandenen Tumorzellen behandelt werden.

„Wir wissen nun, dass wir Glioblastom-Patienten auch durch kleinere Strahlenfelder sicher und effektiv behandeln und gleichzeitig den Rest ihres normalen Hirngewebes schonen können“, so der Forschungsleiter Michael D. Chan, M.D., Professor für Radioonkologie am Wake Forest Baptist. Dies sei wichtig, weil so die Nebenwirkungen einer Strahlentherapie wie Müdigkeit und Übelkeit verringert werden können. Laut des Forschers sind die kognitiven Fähigkeiten eines Patienten davon abhängig, wie viel des umliegenden, gesunden Hirngewebes bestrahlt wurde. Daher vermag die Konzentration der Bestrahlung auf kleinere Hirnareale zur Schonung umliegenden Gewebes beizutragen, laut der Studie scheint gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit eines frühen Rezidivs jedoch nicht zu steigen. Auch wenn diese modifizierte Strahlentherapie keine Auswirkung auf die Langzeitüberlebensraten zeigt, so ermöglicht sie doch eine verbesserte Lebensqualität.

Die Forschungsergebnisse von Chan und Kollegen erschienen vergangenen Monat vorab in der Online-Ausgabe des American Journal of Clinical Oncology. Während es bereits ähnliche Untersuchungen zur Anwendbarkeit eines kleineren Sicherheitssaumes gegeben hat, gilt die vorliegende Studie mit 161 retrospektiv untersuchten Patientenakten aus dem Zeitraum von 2000 bis 2010 als die Größte.

Dass die Erkenntnisse der Studie zu einer Änderung der therapeutischen Praxis führen werden, erscheint den Forschern möglich. Verkleinerte Bestrahlungsfelder, verbunden mit neuen Chemotherapeutika oder modernen Strahlentherapietechniken eröffnen den Medizinern innovative Behandlungsmöglichkeiten, so Chan.

© mth, Deutsche Hirntumorhilfe e.V.

Queelle: Paulsson, Anna K. BS; McMullen, Kevin P. MD; Peiffer, Ann M. PhD; Hinson, William H. PhD; Kearns, William T. MS; Johnson, Annette J. MD, MS; Lesser, Glenn J. MD; Ellis, Thomas L. MD; Tatter, Stephen B. MD, PhD; Debinski, Waldemar MD, PhD; Shaw, Edward G. MD, MA; Chan, Michael D. MD. Smaller radiation fields can spare brain when treating tumours. Wake Forest Baptist Medical Center. Winston-Salem, N.C. - Jan. 9, 2013. Published in American Journ of Clin Oncol, 1 Dez 2012.

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