heute hab ich eine News gefunden, die mich als Betroffener sehr interessiert hat. Ich habs nicht so mit Ernährungsumstellung und finde Chemo und Bestrahlung auch nicht so als die ultimative Lösung für ein Langzeitüberleben mit Glioblastom. Da ich neben der Standardtherapie auch Chloroqin mit gewisser Hoffnung nehme
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Jetzt haben Wissenschaftler, darunter ein Ulmer Mediziner, einen „Medikamentencocktail“ entwickelt, mit dem die Überlebenszeit von Patienten mit einem Rezidiv verbessern werden soll. Die Besonderheit: Fast alle Bestandteile des Protokolls sind bereits zur Therapie anderer Krankheiten zugelassen. Darunter finden sich ein Malariamittel sowie Substanzen gegen hohen Blutdruck und HI-Viren, jedoch kein einziges Krebsmedikament.
Ein Glioblastom wird besonders oft bei Menschen im mittleren oder fortgeschrittenen Lebensalter diagnostiziert. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Der Tumor entwickelt sich aus Gliazellen des Gehirns, wächst rasch und infiltiert das umliegende Gewebe. Die mittlere Lebenserwartung mit Standardtherapie beträgt 14 Monate ab Diagnosestellung, nur wenige Patienten überleben mehrere Jahre.
Behandlungsmöglichkeiten umfassen die chirurgische Entfernung des Tumorgewebes, Bestrahlung und Chemotherapie. Meist kommt es innerhalb von zwölf Monaten zum Rezidiv. Seit einigen Jahren gibt es keine wesentlichen Therapiefortschritte, weshalb die Forscher in Ulm ungewöhnliche Wege gehen: „In einer umfangreichen Recherche haben wir eine Liste von bereits zugelassenen oder vermarkteten Medikamenten erstellt, die gegen den Tumor wirksam sein könnten“, erklärt der Mediziner.
Die neue Wirkstoffkombination, genannt „Coordinated Undermining of Survival Paths with nine repurposed drugs“, setzt sich aus Mitteln gegen Übelkeit, Rheuma, Malaria, HIV und Bluthochdruck zusammen. Dazu kommen ein Antimykotikum und ein Antidepressivum, eine Substanz zum Alkoholentzug sowie ein Nahrungsergänzungsmittel.
Da das Protokoll für die klinische Studie auf zugelassenen oder bereits vermarkteten Medikamenten basiert, sind die minimalen durchschnittlichen Wirkstoffkonzentrationen im menschlichen Plasma, Liquor oder Hirngewebe bekannt. In vielen Fällen könne man auf umfangreiche Anwendungserfahrungen zurückgreifen. Mögliche Wechselwirkungen der Substanzen wollen die Forscher mithilfe einer datenbank- und softwaregestützten Analyse erfasst haben.
Nach diesen Vorarbeiten erprobten sie ihre Wirkstoffkombination in Zellkulturen aus dem Tumorgewebe von Patienten. Die Medikamentenkombination führte unter den gegebenen Bedingungen zum Absterben der Glioblastomzellen in der Zellkultur. Das Konzept beruht darauf, die Glioblastomzellen durch eine Vielzahl konzertierter molekularer Interaktionen, von denen jede schwächer ist als die Wirkung eines Chemotherapeutikums, zu destabilisieren und zu töten. Eine klinische Studie soll im nächsten Jahr beginnen.
Quelle: IDW