Motorabgase erhöhen das Risiko kindlicher Hirntumoren
Forscher in Westaustralien haben einen Zusammenhang zwischen dem Kontakt zu Dieselabgasen von Müttern und Vätern und der Entwicklung eines Hirntumors bei ihrem Kind gefunden.
Kindliche Hirntumoren sind die häufigste krebsbedingte Todesursache bei Kindern, ihre Risikofaktoren sind nach wie vor weitestgehend unbekannt. Da die meisten kindlichen Hirntumoren vor dem fünften Lebensjahr diagnostiziert werden, könnten Faktoren vor und zeitnah nach der Geburt des Kindes an seiner Erkrankung ursächlich beteiligt sein.
Einige Wissenschaftler untersuchten nun den Zusammenhang zwischen kindlichen Hirntumoren und dem elterlichen Kontakt zu Motorabgasen in einer australischen, bevölkerungsbezogenen Fall-Kontroll-Studie. In die Untersuchung eingeschlossen wurden Eltern von 306 betroffenen Kindern sowie 950 Kontroll-Paare. Das Quotenverhältnis (Odds Ratios OR) und 95 % Konfidenzintervalle (CI) wurden sowohl für den mütterliche als auch den väterliche Kontakt zu Motorabgasen in einem bestimmten Zeitintervall geschätzt.
Beobachtet wurde ein gesteigertes Hirntumorrisiko für den Einfluss von Dieselabgasen auf die Mütter jederzeit vor der Geburt des Kindes (OR 2.03, 95% CI 1.09–3.81), auf den Vater um die Zeit der Empfängnis (OR 1.62, 95% CI 1.12–2.34). Hinsichtlich anderer Motorabgase konnte kein signifikanter Zusammenhang gefunden werden.
Diese Ergebnisse legen nahe, dass der elterliche Kontakt mit Dieselabgasen das Risiko eines kindlichen Hirntumors erhöhen könnte.
© mth, Deutsche Hirntumorhilfe e.V.
Quelle: Susan Peters et al. Parental occupational exposure to engine exhausts and childhood brain tumors. International Journal of Cancer. Online: Dec. 19, 2012. doi: 10.1002/ijc.27972