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M.Staege

SNO 2015
Neue Daten zu Chemotherapie und Tumortherapiefeldern

Neben der immuntherapeutischen Forschung und zahlreichen Studien zu Bevacizumab und dessen möglichen Kombinationspartnern wurden auf der 20. Jahrestagung der Society of NeuroOncology auch einige Untersuchungen mit lange diskutierten Fragestellungen zu Temozolomid vorgestellt.

Einer dieser Vorträge widmete sich der Frage, ob im Falle eines malignen Glioms die Chemotherapie mit einem Nitrosoharnstoff oder mit Temozolomid zu besseren Ergebnissen führt. Von Oktober 2002 bis März 2007 wurden insgesamt 196 Patienten mit neu diagnostiziertem anaplastischen Astrozytom oder gemischtem Oligoastrozytom in die Studie eingeschlossen. Diese wurden nach Biopsie oder Resektion 1:1 in die beiden Studienarme randomisiert. Im ersten Arm erhielten die Patienten Radiotherapie und Temozolomid, im zweiten Arm Radiotherapie und einen Nitrosoharnstoff (BCNU bzw. CCNU). Hinsichtlich des Gesamtüberlebens gab es in beiden Studiengruppen keinen signifikanten Unterschied (3,9 Jahre vs. 3,8 Jahre). Die kombinierte Behandlung mit einem Nitrosoharnstoff zeigte allerdings eine signifikant höhere Rate an Nebenwirkungen, insbesondere bei den Grad-3- und 4-Toxizitäten (75,8% in der NU-Gruppe vs. 47,9% in der TMZ-Gruppe). Auch bei dieser Untersuchung wurde bei einem Teil der Patienten der IDH1-Mutationsstatus überprüft. Dabei zeigte sich, dass die IDH1-mutierten Patienten einen deutlichen Überlebensvorteil hatten.

Bei der Glioblastomtherapie herrscht in Bezug auf die Temozolomidgabe häufig Uneinigkeit bei der Frage, ob in der Primärtherapie mehr als die sechs Zyklen nach Stupp-Schema einen Vorteil bringen. Dem widmet sich eine Untersuchung, die vier radomisierte Studien (EORTC/NCIC 26981, CENTRIC, EMD-CORE, RTOG 0525) nachträglich auswertete. Zwar konnte für die längere Gabe von Temozolomid über die sechs Zyklen hinaus ein Vorteil für das progressionsfreie Überleben gezeigt werden, jedoch gab es keinen Unterschied für das Gesamtüberleben. Dies gilt auch im Hinblick auf die MGMT-Methylierung.

Von großem Interesse für die Behandlung von Glioblastomen ist auch ein neuartiger Therapieansatz mit sogenannten Tumortherapiefeldern. Erste Daten der EF-14-Studie wurden bereits auf vorangegangenen Kongressen vorgestellt und legen einen Überlebensvorteil für neu diagnostizierte Patienten in Kombination mit der Standardtherapie nach Stupp nahe. In der vorliegenden Untersuchung widmete man sich der Frage, inwieweit Patienten auch nach dem ersten Progress von der weiteren Behandlung mit den TT-Feldern profitieren. Hierbei wurden 204 Patienten betrachtet, die sowohl bei kombinierter TT-F- und Temozolomidtherapie als auch unter alleiniger Temozolomidgabe einen Progress hatten. Diese Patienten wurden entweder weiter mit den TT-Feldern und einer Chemotherapie oder ausschließlich mit einer Chemotherapie behandelt. Die Wahl des Chemotherapeutikums erfolgte in jedem Fall nach Empfehlung des Arztes. Beim Gesamtüberleben profitierten jene Patienten, welche die Kombinationsbehandlung weiterhin erhielten (11,8 vs. 9,2 Monate). Weitere Untersuchungen zu möglichen Kombinationen von TT-Feldern und Chemotherapie sind geplant, um diese Ergebnisse zu validieren

suace

Temozolamid:
Auch wenn es offenbar keine signifikante Verbesserung der Überlebenszeit gibt..... wenn die rezidivfreie Zeit dadurch verlängert wird, halte ich das zumindest für unsere persönliche Situation für erstrebenswert.
Mein Mann soll bitte so lange wir möglich so weitgehend zufrieden sein wie jetzt und ich wünsche uns dann ggf. ein schnelles und gnädiges Ende.

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