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Trotz beträchtlicher Fortschritte bei der molekularen Charakterisierung des Hirntumors vom Typ Glioblastom hat die gezielte Bekämpfung seit Jahrzehnten keine bedeutenden Fortschritte in der Behandlung gebracht.

Eine alternative Strategie besteht darin, Zellen in der Mikroumgebung des Tumors ins Visier zu nehmen.

Diese Zellen steuern eine Vielzahl von Prozessen in Gesundheit und Krankheit, von der Aufrechterhaltung der metabolischen Homöostase des Gehirns bis hin zur Modulation der Neuroinflammation. Ihre Rolle bei der Pathogenität von Glioblastomen ist jedoch noch nicht ausreichend geklärt. Die Verabreicherung reaktiver Astrozyten könnte zu einer Rückbildung des Glioblastoms führen und die Überlebenszeit verlängern.

Die Analyse der tumorassoziierten Astrozyten ergab, dass Astrozyten Transkriptionsprogramme initiieren, die die Immun- und Stoffwechselbausteine in der Gliom-Mikroumgebung beeinflussen. Insbesondere ihre Expression von CCL2 und CSF1 steuert die Rekrutierung von tumorassoziierten Makrophagen und fördert einen pro-tumorösen Makrophagen-Phänotyp.

Von Astrozyten stammendes Cholesterin ist für das Überleben von Gliomzellen von entscheidender Bedeutung. Eine gezielte Beeinflussung des astrozytären Cholesterinausflusses über ABCA1 könnte das Fortschreiten des Tumors aufhalten.

Eine Untersuchung an der Universität Tel Aviv mit bahnbrechenden Ergebnissen hat gezeigt, dass Glioblastomzellen erfolgreich behandelt werden könnten.

Die Forscher erzielten dieses Ergebnis mit einer Methode, die sie auf der Grundlage ihrer Entdeckung von zwei entscheidenden Mechanismen im Gehirn, die das Wachstum und Überleben von Tumoren fördern, entwickelten: Der eine Mechanismus schützt die Krebszellen vor dem Immunsystem, während der andere die für ein schnelles Tumorwachstum erforderliche Energie liefert.

Bei einem Tierversuch, bei dem die Methode zur gezielten Beseitigung der Astrozyten in der Nähe des Tumors eingesetzt wurde, beobachteten sie ein eindrucksvolles Ergebnis: Der Tumor verschwand innerhalb weniger Tage und alle behandelten Tiere überlebten. Zudem blieben die meisten Tiere auch nach Absetzen der Behandlung am Leben. Die Tiere in der Kontrollgruppe ohne Behandlung verstarben innerhalb von fünf Monaten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Astrozyten die Pathogenität des Glioblastoms kontrollieren, indem sie die immunologischen Eigenschaften der Tumormikroumgebung umprogrammieren und die nicht-onkogene metabolische Abhängigkeit des Glioblastoms von Cholesterin unterstützen.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine gezielte Beeinflussung der immunometabolischen Signalgebung von Astrozyten bei der Behandlung des Glioblastom nützlich sein könnte.

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