Alleinige Kombinationschemotherapie mit PCV bei Oligodendrogliom WHO-Grad 2 wirksam
Wissenschaftler der Neurochirurgie am Klinikum der Ludwig-Maximilian-Universität München analysierten retrospektiv das klinische Ergebnis von vier Patientenkohorten, die entweder mit Procarbazin, CCNU und Vincristin (PCV) oder Temozolomid (TMZ) nach Biopsie, nur durch eine Resektion oder durch Abwarten nach Biopsie behandelt worden waren.
Insgesamt 142 Patienten aus den Jahren von 2003 bis 2019 mit molekular definiertem Oligodendrogliom wurden in die vier Kohorten eingeteilt. Das längste prgressionsfreie Überleben zeigten die Patienten, die mit PCV behandelt worden waren (9,1 Jahre), verglichen mit 5,1 Jahren nach wait & scan, 4,4 Jahren nach alleiniger chirurgischer Resektion und 3,6 Jahren nach TMZ. Zusammenfassend deuten die Daten stark darauf hin, dass die PCV-Chemotherapie eine wichtige Substanzkombination in der Behandlung des Oligodendroglioms vom WHO-Grad 2 nach Biopsie oder Resektion ist, da sie das PFS verlängert und die maligne Progression möglicherweise verzögert, so die Wissenschaftler. Temozolomid hingegen scheint in dieser Untersuchung eine untergeordnete Rolle bei der Behandlung niedriggradiger Oligodendrogliome zu spielen.
https://www.hirntumorhilfe.de/projekte/newsroom/news-pcv-bei-oligodendrogliomen-grad-2/
Quelle:
Weller, J., Katzendobler, S., Karschnia, P. et al. PCV chemotherapy alone for WHO grade 2 oligodendroglioma: prolonged disease control with low risk of malignant progression. J Neurooncol 153, 283–291 (2021). doi: doi.org/10.1007/s11060-021-03765-z
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