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M.Staege

Schwerionen ohne Einfluss auf Überlebenszeiten beim Glioblastom

Auf der EANO-Jahrestagung präsentierte Ergebnisse der CLEOPATRA-Studie zeigen bei neudiagnostizierten Glioblastomen keinen Vorteil für das Gesamtüberleben und das progressionsfreie Überleben bei der Bestrahlung mit Kohlenstoffionen.

In der monozentrischen Phase II-Studie CLEOPATRA wurde ein Kohlenstoffionen-Boost mit einem Protonen-Boost verglichen, der beim neudiagnostizierten Glioblastom nach der Operation und einer Standardstrahlentherapie mit Photonen bis zu 50 Gy auf den makroskopischen Tumor in Kombination mit dem Chemotherapeutikum Temozolomid angewendet wurde.

Patienten, die die Einschlusskriterien der Studie erfüllten, wurden nach dem Zufallsprinzip 1:1 in die beiden Behandlungsarme eingeteilt. Auf der am vergangenen Wochenende digital stattgefundenen Jahrestagung der Europäischen Vereinigung für Neuroonkologie (European Association of Neuro-Oncology EANO) sind nun die Ergebnisse der CLEOPATRA-Studie vorgestellt worden.

Obwohl durch Kohlenstoffionen die Nebenwirkungen reduziert und die Lebensqualität der Patienten gesteigert werden konnte, hatte die Behandlung hinsichtlich der Überlebenszeiten keinen zusätzlichen Nutzen, da es zwischen beiden Behandlungsgruppen keinen statistisch signifikanten Unterschied weder für das Gesamtüberleben noch für das progressionsfreie Überleben gab. Somit fehlen bislang überzeugende Daten zur Überlegenheit einer Strahlentherapie mit Kohlenstoffionen.

Festzuhalten ist, dass die Behandlung mit Kohlenstoffionen im Rahmen klinischer Studien angeboten werden sollte und solang als experimentell zu betrachten ist, bis solide Daten das Gegenteil belegt haben.

Quelle:
https://www.hirntumorhilfe.de/projekte/newsroom/news-kohlenstoffionen-beim-glioblastom/

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Deutsche Hirntumorhilfe e.V.
Tel.: 0341.590 93 96


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