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Freesie

ERLANGEN. Forscher am Klinikum Uni Erlangen-Nürnberg haben jetzt ein Therapeutikum unter die Lupe genommen, das in der traditionell-chinesischen Medizin weit verbreitet ist - Skorpiongift - und es bei der Behandlung von Gliomen eingesetzt, mit überraschenden Ergebnissen, heißt es in einer Mitteilung der Uniklinik.

Die Mediziner sollen gemeinsam mit chinesischen Mikrobiologen auf der Basis des Gifts des Chinesischen Goldenen Skorpions (Mesobuthus martensii) zwei neue Wirkstoffe identifiziert haben, mit denen sich Gliome stoppen lassen (Sci Rep 2016; online 2. Februar).

Extrakte aus dem Gift gelten in der chinesischen Heilkunst als wirksames Mittel gegen neurologische Leiden wie chronische Schmerzen, Lähmungen, Schlaganfälle oder Epilepsie. Das Team um den Neurowissenschaftler Privatdozent Dr. Nicolai Savaskan konnte zeigen, dass die beiden Stoffe CA4 und CTX-23 Hirntumore an der schnellen Zellteilung hindern und deren Gefäßbildung blockieren, so die Uniklinik.

Quelle: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/zns-tumoren_hirntumor/article/904209/hirntumore-skorpiongift-zeigt-wirkung.html

dejankiyan

Hallo,
danke für diesen Interessanten Beitrag. Aber Behandlungen an Personen sind die noch nicht so weit oder weißt du da etwas mehr?

hambuul

Der Bericht in der Ärztezeitung bezieht sich auf eine chinesische Studie. (Identification of two novel Chlorotoxin derivatives CA4 and CTX-23 with chemotherapeutic and anti-angiogenic potential)
Wenn mich meine Englischkenntnisse nicht ganz im Stich lassen, wird hier über Forschung mit Zellkulturen u.a. von Ratten berichtet.(Rat glioma cell line F98 and the human glioma cell line U87 were obtained from ATCC/LGC-2397 (Germany)
Eine generelle Aussage nach dem Motto: "...zwei neue Wirkstoffe identifiziert haben, mit denen sich Gliome stoppen lassen" halte ich daher für verfrüht und irreführend.

Die Anmerkungen in ( ) sind Zitate aus dem Originalartikel

M.Staege

Ich schließe mich den Ausführungen meines Vorredners an.

Die Veröffentlichung bezieht sich auf eine Studie an Zellkulturen, die Anwendung am menschlichen Probanden ist also in nächster Zeit wohl kaum in Sicht, dazu muss erstmal das klassiche Mausmodell erfolgreich laufen.

Leider ist es nun mal ein Merkmal der Medien, dass Meldungen gern mal überhöht werden. Solche Presseberichte sind daher allgemein mit kritischer Distanz zu sehen, schauen Sie im Zweifel besser in die Originalpublikation.

mfg, M. Thomas

martin30

Dann sollten wir das tun:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26831010

Abstract

Brain tumors are fast proliferating and destructive within the brain microenvironment. Effective chemotherapeutic strategies are currently lacking which combat this deadly disease curatively. The glioma-specific chloride ion channel represents a specific target for therapy. Chlorotoxin (CTX), a peptide derived from scorpion venom, has been shown to be specific and efficacious in blocking glioma Cl(-) channel activity. Here, we report on two new derivatives (termed CA4 and CTX-23) designed and generated on the basis of the peptide sequence alignments of CTX and BmKCT. The novel peptides CA4 and CTX-23 are both effective in reducing glioma cell proliferation. In addition, CTX, CA4 and CTX-23 impact on cell migration and spheroid migration. These effects are accompanied by diminished cell extensions and increased nuclear sizes. Furthermore, we found that CA4 and CTX-23 are selective with low toxicity against primary neurons and astrocytes. In the ex vivo VOGiM, which maintain the entire brain tumor microenvironment, both CTX and CA4 display anti-tumor activity and reduce tumor volume. Hence, CTX and CA4 reveal anti-angiogenic properties with endothelial and angiogenic hotspots disrupting activities. These data report on the identification of two novel CTX derivatives with multiple anti-glioma properties including anti-angiogenesis.

hambuul

@ Martin30: habe PN geschrieben

Tomjog

Hier ist der Link zur Studie:

http://www.nature.com/articles/srep19799

LG

Tom

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