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Katja[a]

Quelle: British Journal of Cancer 2002, Vol. 87, S. 746-750

Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Infektionen und Gehirntumoren bei Kindern

Eine retrospektive Studie aus England kommt zu dem Schluss, dass bestimmte Infektionen bei einer Schwangeren um den Zeitpunkt der Niederkunft das Risiko des Kindes für Tumoren des Gehirns und Rückenmarks erhöhen könnten.

In die Studie wurden die Daten aller 99.976 Lebendgeburten der Jahre 1975 bis 1992 aus der Region Cumbria eingeschlossen. Wissenschaftler der University of Newcastle upon Tyne sammelten für diesen Zeitraum die Zahl der Fälle, vor allem auch Todesfälle, verschiedener Infektionskrankheiten für jeden der sechs Bezirke Cumbrias. Aus diesen Zahlen schätzten sie das monatliche Expositionsrisiko einer Frau, die zum damaligen Zeitpunkt schwanger gewesen war. Errechnet wurde auf diese Weise das Expositionsrisiko für die neun Monate der Schwangerschaft und die ersten drei Monate nach der Niederkunft.

24 jener Kinder, die zwischen 1975 und 1992 in Cumbria geboren worden waren, entwickelten vor 1993 einen Gehirntumor oder Tumor des Rückenmarks. In 40 weiteren Fällen wurden andere Tumoren entdeckt. Ein Vergleich der Geburtsdaten mit der jeweiligen Infektionsexposition der Schwangeren zeigte: Kinder, die während der Schwangerschaft beziehungsweise in den drei Monaten danach über ihre Mutter einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt waren, hatten ein erhöhtes Risiko, Gehirn- oder Rückenmarkstumoren zu entwickeln. Das gilt besonders für Masern (Risikoerhöhung: 2,1-fach, p kleiner 0.008) und Influenza (Risikoerhöhung auf das 3,3-fache, p kleiner 0.005). Bei anderen Infektionserkrankungen zeigte sich kein Zusammenhang mit bestimmten Tumoren.

Über die pathogenetische Ursache für diesen Befund gibt es noch keine genauen Vorstellungen. Möglicherweise wandert das Virus über die Nabelschnur zum Embryo und setzt sich dort im Gehirn fest. Dies könnte zur späteren Entartung der Zellen beitragen.

09.11.2002

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