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eviablau

Mein Mann ist am 25.4.17 an einem Glioblastom verstorben, es waren ab der Diagnose 7 Monate und 9 Tage, eine schlimme Zeit, in der rapide alles bergab ging und mein Mann völlig den Faden verlor, an sich, an uns an seine Kinder. Mittlerweile habe ich mich an das Leben ohne ihn gewöhnt, bin aber immer noch weit weg von Lebensfreude oder einem " neuen" Leben. Ich lese immer noch im Forum mit, leide mit, hole mir die Zeit immer wieder zurück..Warum mache ich das? Warum lesen hier viele noch immer mit...obwohl ihre Angehörigen längst gestorben sind.Mich lässt der Hirntumor irgendwie nicht los.Wem geht es ähnlich und habt ihr eine Erklärung?
Sabine

Murmel266

Mein Papa ist am 10.06.2017 verstorben und erst am 24.04.2017 hatte er die Diagnose Glioblastom WHO Grad 4 bekommen. Irgendwie ging das alles so unfassbar schnell OP, Entlassung austherapiert nach Hause für noch 4 Wochen ohne auch nur einen Hauch einer Chance, Palliativteam, sein Tod...
Wie magisch muss auch ich immer wieder mal hier lesen. Vielleicht auch auf der Suche nach einem Wunder, dass es für meinen Papa nicht mehr gab. Ich weiss es auch nicht. Habe keine Erklärung dafür.

mannimagret

Hallo ihr Lieben
Ich habe mit meinem angetrauten Neffen die Tumorerkrankung parallel erlebt. Wir lebten 2,5 Jahre parallel mit der Krankheit. Er hatte den Glioblastom multiforma Grad 4 , ich habe den Oligodendrogliom Grad 2. Ich habe in der Zeit alles mitgemacht. Bei ihm ging es stark bergab, während es bei mir einigermaßen alles gleich geblieben ist. Er verstarb leider im Juni 2017 mit 42 Jahren. 3 Monate später bekam ich ein Rezidiv und eine erneute OP. Es bis heute noch nicht einfach damit umzugehen,aber irgendwie muss es bei mir auch weitergehen.
LG Manfred

Indianer

Es geht ja vielleicht auch darum seine Erfahrungen auch noch nach Monaten oder Jahren weiterzugeben.

PinkeSocke

Hallo Sabine,
Auch mein Mann ist an einem Glio am 05.10.17 verstorben. Ich kann dich gut verstehen. Auch ich lese ab zu hier noch mit. Wahrscheinlich hast du Recht, dieser Hirntumor lässt einen nicht mehr los.
LG Karola

LinaK

Ich glaube, das sind die Erfahrugen, die man gemacht hat oder das, was man vielleicht noch vor sich hat, die einen hierher zieht. Irgendwie fühle ich mich wohl hier, eine Art von Geborgenheit...
Gruß in der Nacht! Lina

LaPalma

Hallo Zusammen,
4 Monaten sind vergangen. Alles zu frisch, zu früh, alles tut weh. Ich lese hier auch ab und zu. (Jedes Mal freue mich für Lina: Strahlen im Dunklen, halte durch, liebe Lina!!!)
Weine mit, fühle mit... Die Zeit macht ihre Arbeit und manchmal muss ich mir bewusst machen, wie schlimm diese Krankheit ist, was sie mit uns gemacht hat. Dann ist mir ein Hauch leichter den Verlust zu akzeptieren: es war für uns beide eine Erlösung.

Viel-viel Kraft und Hoffnung an Alle.

Holunder

Hallo, mein Mann ist Anfang Juli 2018 an Glio IV multizentrisch gestorben und ich lebe jetzt alleine in einem grossen Haus mit meinem Hund, meine Kinder sind im Ausland. Ich habe das Haus nun zum Verkauf gestellt und freue mich, dann in die Nähe meiner Söhne zu ziehen..... ganz oft habe ich noch schlimme Krisen mit Herzrasen, Panikattacken, vielen Tränen usw. Eine Freundin sagte mir "Du denkst andauernd zuviel. Denk nicht ständig an alles was noch problematisch ist oder sein könnte..", aber ich antwortete, " Ich denke nicht zuviel, das Problem sind die Erinnerungen." Diese Krankheit hat mich gefangen, ich spiele noch sehr oft das mentale Kino ab, ich erinnere mich an jedes kleinste Detail des Krankheitsverlaufes, an jeden Gesichtsausdruck meines Mannes, an jede Untersuchung, an die emotionale Unbeteiligung vieler Ärzte, einfach an jede Minute der 7 Monate, die zwischen Diagnose und Tod lagen. Und heute noch bin ich nicht wirklich in der Lage, das komplett zu verarbeiten. Ich sehe mir oft die Fotos an und erkenne jetzt, dass ich zu der Zeit wohl nicht erkennen wollte, dass alles rasant den Berg runterging. Dieses Forum ist für mich wie eine beschütze Zone, wo die Menschen wirklich verstehen, über was hier geschrieben wird, wo Gleichgesinnte lesen, wo man nicht so tun muss, als wäre alles gut. Ich besuche das Forum noch gerne und beschäftige mich gedanklich mit den Beiträgen, die ich hier finde. Im Grunde ist für mich als Witwe "alles vorbei", aber wie hier schon von anderen geschrieben wurde....es ist ein Gefühl des noch-zu-Hause-seins hier. Ich denke, ich werde noch für einige Zeit das Forum weiterlesen, und dann wird der Moment kommen, in dem man sich Distanz von diesem Thema gönnt, weil es dann vielleicht mental nicht mehr so quälend sein wird. Im Moment fühle ich mich noch vom Glio gefesselt, es hat unser und mein Leben zerstört, ist mit so einer Wucht in unsere Realität geknallt und hat eine riesige Wunde hinterlassen. Noch möchte ich den Schorf von der Wunde abkratzen, und sie bluten lassen. Das Forum zu lesen gibt mir die Illusion, nicht so alleine in der Welt dazustehen, und damit meine ich nicht physisch alleine.....

alex90

Hallo zusammen,

mein Papa ist Ende November an Glioblastom(en) nach nur 7 Monaten verstorben. Die Krankheit lässt mich nicht los und ich sehe immer wieder vor Augen, was das Glioblastom aus meinem Papa gemacht hat. Die Erinnerungen sind teils sehr schmerzhaft.
Wenn ich es nicht selbst miterlebt hätte, hätte ich mir das nicht vorstellen können. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, möchte ich hier teilen. Ich war selbst während der Krankheit froh, hier lesen zu können, wie es anderen Betroffenen geht.

Gruß
Alex

eviablau

Liebe Holunder,
du hast es sehr gut beschrieben...auch bei mir spulen sich die Krankheitsmonate immer wieder ab, mal steige ich im Hospiz ein, mal zu Beginn der Bestrahlung, mal am Tag der Diagnose.Ich vermisse meinen Mann und mein altes Leben, ein neues hat irgendwie noch nicht begonnen.Aber der Gedanke dass man hier sich etwas zuhause und aufgehoben fühlt erklärt warum ich immer noch mitleide und miterleben und immer noch lese. Obwohl es sicher besser wäre...es nicht zu tun!?Im Laufe der Zeit wird die verstorbene Person abstrakter, zieht weiter weg, aber es gibt auch nach fast zwei Jahren noch Momente, wo ich es einfach unfassbar finde..Jedenfalls danke für die Reaktionen, ich merke, dass ich nicht die einzige bin, die das Thema Glioblastom nicht loslässt.
Herzliche Grüße, Sabine

Sternchen1

Hallo Sabine,
Heute ist es das erste mal dass ich wieder schreibe nachdem mein Mann, aus freien Stücken am 04.07.2018 gegangen ist. Auch ich kann dieses Forum noch nicht verlassen, lese leise mit, obwohl es besser wäre. Die Zeit der Erkankung war eine so harte Zeit, 25 Monate eine Unendliche Zeit und doch so kurz, von jetzt auf gleich. Noch immer ist es unbegreiflich und zur Zeit befinde ich mich in der Zeit, wann kommt er nach Hause???? Dieses Thema lässt mich einfach nicht los...
Traurige Grüße
Sternchen

LaPalma

Hallo Ihr Lieben,

mich hat das, was Holunder geschrieben hat, so tief bewegt, dass ich die letzten Tage keine Ruhe hatte. Letzendlich entschieden, nochmals mit Euch zu reden. Wenn es zu viel wird – nicht weiter lesen, diese Freiheit haben wir hier. Noch ein Grund: mittlerweile habe ich praktisch niemanden, mit dem ich offen sprechen kann. Sogar die ganz nah Stehenden zucken erschrocken zusammen, melden sich nicht mehr. Kann ich gut verstehen, niemand ist schuld...

Ich bin 53 jetzt. Mir hat Krebs drei wichtigsten Menschen ganz brutal weggenommen: meine Mutter (ich war 33), meinen ersten Mann (41) und meinen zweiten Mann – vor fast 5 Monaten. Sie sind in meinen Armen gestorben. Als mein erster Mann gegangen war, dachte ich: jetzt ist mein Leben zu Ende, ich schaffe es nicht, ich habe keine Kraft, ich kann nicht mehr. Ich konnte aber auch nicht mich umbringen: meine Tochter war erst 12! Langsam, langsam, es hat Jahre gedauert. In der Zwischenzeit habe ich angefangen zu fressen, brachte 107 kg auf die Waage. Es ging nur darum, einigermaßen zu funktionieren. Keine Wünsche, gar keine, nur alles ausfüllende Leere. Irgendwann, nach 3 oder 4 Jahren, kam der Gedanke: jetzt reicht es, willst du noch etwas aus deinem Leben machen, hat das noch Sinn? Zurück ins Leben gekämpft, 40 kg abgenommen, ich konnte mich wieder über den Sonnenschein freuen. Und da kam meine zweite große Liebe – ich hatte nicht mehr gehofft. Wir waren mit meinem Klaus 6 Jahre zusammen, 2016 geheiratet. Über 2000 mails – wir schrieben jeden Tag einander, jede Minute bewusst, was für Glück wir haben, mit tiefster Dankbarkeit. Absturz. Seit April 2018 war unser Leben nicht mehr zu retten. Jetzt bin ich da wo ich bin.

Was ich aber Euch sagen möchte: es wird besser. Vielleicht hilft es Euch, vielleicht kann ich mit meiner bitteren Erfahrung Euch Mut machen? Klar, wir sind mit Schmerzen und Trauer überfüllt. Aber: NIEMAND IST SCHULD. Es ist uns passiert, es hat uns getroffen, aber so ist es im Leben und niemand ist schuld. Es ist NORMAL, dass wir so um unsere Geliebten trauern. Weil wir sie so lieben. Ich will meine Trauer auch nie verdrängen oder mich von ihr abzulenken. Sie gehört zu meinem Leben, sie ist mir wichtig, sie lasse ich mir nicht wegnehmen - weil mir mein Klaus so unglaublich fehlt. Wenn die traurigen Gedanken kommen, es ist in Ordnung. Ich erinnere mich weinend an ihn. Die Fotos, groß und klein, hängen an den Wänden, stehen im Büro auf dem Tisch. Ich schreibe ihm noch ins Tagebuch. Aber es kommt immer wieder vor, dass ich lächle. Als es in Februar so warm und sonnig war, habe ich meiner Tochter geschrieben: ich fühle mich plötzlich glücklich! Und das ist auch IN ORDNUNG. Das Wort „akzeptieren“ hasse ich, aber irgendwie nehme ich immer mehr mein Schicksal so wie es ist.Was wäre Alternative? Nicht mehr zu leben? Und noch einen Gedanken möchte ich Euch auf den Weg geben: das Leben ist voll Überraschungen. Bleibt neugierig.

Viel Geduld, es wird schon.
Eure Geniya

Holunder

Wie wahr, aber ich fühle mich noch zu frisch verletzt, als dass ich mir realistisch vorstellen kann, dass es auch wieder besser wird. ich kann einfach nicht glauben, nochmal im Leben jemanden zu treffen, der mich so geliebt hat wie mein Mann. Und dem ich so vertraue und so sein kann, wie ich bin. Ich denke auch, es wäre gesünder, mich vom Forum zu trennen, aber es hat eine magische Anziehungskraft....noch zumindest.

LinaK

Ich habe mal gelesen, das Loch, das ein geliebter Mensch hinterlässt, bleibt immer. aber das Leben zieht neue Fäden darüber. Das Loch ist noch da, aber man leidet nicht mehr so stark. So war es jedenfalls, als mein Vater starb, und auch, als meine Freundin gehen musste.

Geniya, ich hab' Tränen in den Augen, aber es ist auch tröstlich, was du geschrieben hast. Holunder, du brauchst einfach Zeit, vielleicht mehr als mancher andere. Aber das ist dann eben so.

Liebe Grüße
Lina

staufi

Mein Schwiegervater ist genau 6 Monate nach der Diagnose am 17.02.19 gestorben. Ich akzeptiere dies leider nicht, auch das er diese schlimme Krankheit bekommen hat und das meine Kinder keinen Opa mehr haben.

Laruschka

Ich kann mich dem ganzen geschriebenen nur anschließen.
Bei meinem Mann werden es in diesem Monat 2 Jahre, als er an diesem besch....Tumor verstorben ist. Mir geht es auch so wie den meisten hier, das ich von dem Forum nicht wegkomme. Das einzig positive daran ist, das man weiss, man ist mit dem Erlebten und mit seiner Trauer nicht allein. Es gibt Tage, da geht alles seinen Gang und an anderen Tagen fällt man wieder in so ein tiefes Loch. Da ist der Vergleich von LinaK sehr treffend. Irgendwann fällt man nicht mehr so tief. Vor ein paar Wochen war ein Augenblick, wo ich dachte, ich muss los und meinen Mann suchen. Da war ich selbst erschrocken. Der Verstand weiss ja genau das das unmöglich ist ihn zu finden. Wenn man fast 50 gemeinsame Jahre miteinander verbracht hat, ist es so, als wäre man amputiert. Es fehlt einfach die 2. Hälfte.
Liebe Grüße
Gaby

"Von dem Menschen den wir geliebt haben, wird immer etwas in unserem Herzen bleiben: Etwas von seinen Träumen, etwas von seiner Hoffnung, etwas von seinem Leben und alles von seiner Liebe."

Trauer2018

Hallo zusammen, mein Mann ist nach nur 14 Wochen nach der Diagnose Glioblastom gestorben. Das war im Mai 2018. Seitdem lese ich hier immer wieder und befasse mich fast täglich mit dieser Krankheit. Mich macht es sehr traurig, dass ich nicht weiss, was im Kopf meines Mannes vorgegangen ist. Er wollte nicht darüber sprechen und konnte es später auch nicht mehr. Das kann ich verstehen. Diese Diagnose musste er ersteinmal für sich selbst klar kriegen. Heute will ich einfach alles über diese Krankheit wissen und was im Gehirn so passiert und welche Auswirkunken dies sch....Biest hat. Ich habe es ja erlebt. Trotzdem. Mein Mann war sehr tapfer, hat sein Schicksal angenommen und deshalb hat er vielleicht auch nicht geredet. Wir hatten ein glückliches Leben und ich fühle mich um unsere/meine Zukunft betrogen.

Mich tröstet diese Forum irgendwie und schreiben lenkt ab.

LG

franka123

Liebe Holunder und auch alle Anderen,

mir geht es wie dir, auch mich zieht es immer wieder hier her. Ich denke es ist die Diagnose die uns verbindet, das kann sich ja gar keiner sonst vorstellen.
Mir geht es auch nicht gut, mein Mann ist im November 2018 verstorben, 9 Monate nach der Diagnose. Wir haben beide wie verrückt gekämpft, er war immer positiv, hat nie gejammert und ich bin einfach mit gerannt und habe alles versucht. Nun sitze ich im Loch und komme da nicht raus. Ich habe mich komplett zurückgezogen und bin nur noch allein, ich kann (außer meinen Kindern) niemand ertragen. Für mich ist das Leben stehen geblieben, ich habe keinerlei Lebensfreude mehr, mir ist alles egal.
Ich gehe aber zu einer Therapeutin, das hilft mir etwas und ich muss das Haus verlassen. Ich bin innerlich auch gestorben, leer und unendlich traurig, ich vermisse meinen Mann so schrecklich, wir waren so eine Einheit. Ich schaffe es auch nicht meine Bilder im Kopf durch Schöne zu ersetzen, immer wieder kommt die Verzweiflung hoch. Ich habe funktioniert und alles getan, ihn zu Hause bis zum Tod betreut und jetzt? eine unfassbare Leere. Es ist unglaublich wie viele Tränen man hat und es hört nicht auf.
Durch meinen Rückzug lassen mich vertraute Personen mittlerweile auch schon in Ruhe, sie verstehen mich nicht, warum ich nicht langsam in die Gänge komme, aber es ist mein Weg und nicht ihrer und jeder geht einfach anders damit um.
Eine Hospizbegleiterin sagte mir dass es auch eine Stärke ist alleine sein zu können, das beruhigt mich etwas.
Was soll ich euch wünschen? Viel Kraft und Zuversicht? Es ist gut dass man das hier alles schreiben kann und dann fühlt man sich nicht so allein, denn alle haben wir das Gleiche durchgemacht und wissen wie wir uns fühlen, das kann sonst einfach keiner wissen.
Ich grüße euch
Franka

eviablau

Liebe Franka, ich sende dir mein tiefes Mitgefühl, auch ich habe soviel geweint und geweint...das wird sich ändern, es wird besser!
Aber jetzt, so frisch bei dir, ist es so wie es ist, einfach nur traurig, erschöpft und leer. Das Leben wird aber zurück kommen!!!
Der Gedanke , dass man nicht wusste was im Kopf ( und im Herz ) des betroffenen und geliebten Menschen vor sich ging...ist vielleicht das Schwere, sich nicht mehr ausgetauscht zu haben...ihn so verloren zu haben...

bike4peace

Ich bin vor 4 Wochen ins Krankenhaus gekommen mit "Schlaganfallverdacht". Dann stellten sie eine "Raumforderung" im Gehirn fest. es ist eine metastase eines Ardino-Karzinoms in der Lunge. Und dann habe ich noch Prostata-Krebs.
Wobei der Arzt sagt "das lassen wir mal links liegen, damit können sie noch 10 Jahre leben."
Nächste Woche soll ich am Kopf operiert werden.
das Ardino-Karzinom ist wohl großźellig und sie haben bisher sonst nichts gefunden.
Bei der dritten Hiobsbotschaft habe ich geweint und meine Kinder und meine Schwester angerufen.
Die haben toll reagiert.
Dann habe ich einen Brief an alle meine Freunde geschrieben.
Eigentlich bin ich jetzt erstmal ganz ruhig.
Ich bin 70 und hatte bisher ein schönes Leben.
ich bin nicht verzweifelt, ich habe keine Schmerzen, es geht mir nach einer Cortison-Behandlung wieder sehr gut.
3 Wochen war ich durch den Tumor und die Schwellung halbseitig fast gelähmt. Das ist jetzt wieder fast ganz weg.
Ich muss aber damit rechnen, dass bei der Operation das "Mobilitätszentrum" geschädigt wird.
Aber ich habe nicht sehr viel Angst.
Ich möchte gerne leben und wenn ich nicht mehr so mobil bin, ich glaube, ich kann damit klarkommen.
Ich möchte noch gerne meine 3 Enkel aufwachsen sehen.

Ich war sehr sozial engagiert in meinem Beruf und auch politisch, habe Friedensradfahrten organisiert, war viel im Ausland.
Es hilft, wenn man gute Freunde hat. ich glaube, die werden mich nicht vergessen.
Dass ein Hirntumor so gefährlich ist hatte ich vorher nicht gewusst.

MissMercury

Liebe Holunder, ich nehme Dich fest in den Arm. Ich denke sehr oft an Dich.
Herzliche Grüße

der Meister

Hallo zusammen,
obwohl ich aus der "Meningeom" Ecke komme.
Wenn ich hier so mitlese, kommen mir die Tränen.
Kurz nach meiner Reha habe ich meinen Bruder an einem Bauchspeichelkrebs verloren. Da hatte meine Mutter großes Glück, fast hätte sie beide Kinder im gleichen Jahr verloren ...
Dieses Leiden hat keiner verdient.

Ich wünsche Euch viel Kraft für alles was kommt.


Liebe Grüße Klaus

Tulip

Lieber Bike4peace,

Das sind sehr viele schwerverdauliche Nachrichten auf einen Schlag für Dich. Es ist sicher eine große Hilfe, dass die Familie so schön reagiert hat.
Für die kommende Woche wünsche ich Dir sehr, dass alles gut verläuft und Du Deine gute Art mit allem umzugehen behältst! Alles der Reihe nach.

Und alle guten Wünsche von hier!

Tulip

Madze

Hallo,

ja ich lese auch immer wieder mit und weiß eigentlich nicht warum. Mein Mann starb am 10.1.19 7 Monate nach Diagnose. Und auch ich kann mir nicht vorstellen irgendwann noch mal einen Mann in mein Herz zu lassen. Ich weiß, es ist alles noch zu frisch. Aber alleine sein gefällt mir überhaupt nicht. Manchmal fühle ich mich richtig einsam, obwohl ich versuche am Leben teilzunehmen. Mach mit etlichen Bekannten was aus. Hab gottseidank viele die mich verstehen. Aber alle haben Familie und sind Abends und am Wochenende mit Familie unterwegs und das sind dann die Zeiten, an denen ich mich echt einsam fühle.

Ich wünsche allen Hinterbliebenen alles Gute.
Madlon

Tulip

Hallo Ihr lieben Schreiber.
Ein paar Namen sind mir noch vertraut. Mein Mann ist 2020 gegangen nach fast 2 Jahren Glioblastom. Anfangs war ich nur im Tunnel. Die ganze große Trauer hat sich erst nach einem guten Jahr einen Weg Bahnen können. Und nun ist sie leider weiter sehr präsent. Den Rückzug aus allem und von allen kenne ich gut, aber er tut letztlich nicht gut. Möchtet Ihr erzählen, wie es euch heute geht? Wenn noch jemand hier ist? Vielleicht gibt es Zuversicht?
Liebe Grüße

LaPalma

Hallo Ihr Lieben. Ja, die Trauer ist da. Anders geworden, nicht mehr so brennend, aber jede Minute da. Fast 3 Jahre. Weiß nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Probiere alles mögliche aus, um das Loch aufzufüllen. Mit wenig Erfolg. Auf Therapie hatte ich so viel Hoffnung am Anfang… Bin sehr einsam, trotz Freunde und Familie. Schmerz ist körperlich. Ehrlich: einem anderen zu begegnen wäre möglicherweise Heilung, aber unvorstellbar. Habe meinen Mut verloren. Sehne mich nach Nähe und habe Angst vor ihr und neuem Schmerz. Mir läuft die Zeit weg, mit 56 - wie viele „gute“ Jahre habe ich noch? Ist es das, wie ich die verbringe? Unscheinbar, unsichtbar, eine von Tausenden. Wofür bin ich noch da?

Worin habt Ihr den Sinn gefunden? Was macht Euch wieder lebendig?
Versteht mich richtig: ich sitze nicht rum und heule. Habe meinen Job, sogar eine neue Ausbildung angefangen, es gibt Menschen um mich herum. Und eine gähnende Leere in mir.

Schön, dass es Euch gibt. Fühlt Euch gedrückt.

Trauer2018

Hallo zusammen, liebe LaPalma,
genauso ist es, Trauer ist immer da - mal mehr, mal weniger. Mein Mann ist 3 Jahre und 2 Monate tot und ich kann es im Grunde immer noch nicht fassen. Ich habe ein wirklich gutes Netzwerk. Liebe Kinder, Schwiegersöhne und Freunde, meinen Job. Aber niemals ersetzt das den Partner, meinen Fels in der Brandung....Das Alleinsein und den Alltag zu meistern ist für mich jeden Tag eine Herausforderung. Eine neue Beziehung? Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen und ja, die Zeit läuft auch mir davon. Ich bin jetzt 59 und ich versuche halt das Beste aus meinem Leben zu machen, versuche gut zu mir selbst zu sein.

Es gibt ein schönes Buch. "Bevor ich jetzt gehe" von Paul Kalanithi. Ein Neurochirurg, welcher selbst an Lungenkrebs erkrankt und mit 37 Jahren stirbt. 1. Teil "Der Arzt", 2. Teil "Der Patient". Was für ein empathischer Neurochirurg. Ich hätte uns auch einfühlsamere Ärzte gewünscht. Die Todesnachricht Glioblastom mal eben im Zimmer bei der Visite....Noch heute bin ich wütend auf unsere Ärzte und die Behandlung - Chemotherapie und Bestrahlung- obwohl alle wussten, dass der Tumor schon überall im Kopf ist und dann noch nicht methyliert. Mein Mann wurde unsagbaren Qualen ausgesetzt. Heute weiss ich viel mehr über die Erkrankung und es hätte einiges anders laufen können, auch wenn mein Mann noch kürzer gelebt hätte. Einzig die Palliatvärztin und das Hospiz haben uns sehr geholfen. Das Trauma dieses 14 Wochen dauernden Leidensweg werde ich wohl nie hinter mich lassen können und unseren Ärzten niemals verzeihen.

Sorry, dass musste ich einfach mal loswerden.

Passt auf euch auf.

Zauberin23

Hallo Trauer 18, verstehe genau, was Du meinst.... mein Mann hatte es nach 8 Wochen "überstanden" - OP in Hannover/INI- eigentlich denke ich immer wieder, wenn er nach dem Krampfanfall nicht mehr zu Bewußtsein gekommen wäre (hinterher kam er zur Diagnose) und dann hätte gleich einschlafen dürfen, wäre es zwar auch sehr, sehr hart gewesen, aber er hätte sich und uns viel erspart. So hatten wir 8 Wochen diese Schleife zwischen Bangen und Hoffen. Einen Kampf der eigentlich schon längst verloren war. Trotzdem noch OP, wenigstens kams nicht mehr zur Chemo und Bestrahlung. Da hat er lieber die "Abkürzung" genommen und mit dem, innerhalb von 4 Wochen nachgewachsenen Rezidiv, sich aus dem Leben verabschiedet. Nachdem alles so schnell ging, hatte ich kaum die Zeit über alles nachzudenken. Trauma - genauso ist es..... das werden wir, die zurückgeblieben sind, niemals vergessen. Brutal, grausam, fies. Machen wir das Beste aus unserem restlichen Leben .

Liebe Grüße an Alle

Sorienty

Liebe Eviablau

Ich kann so gut fühlen, was du beschreibst. Ich habe im Februar meine Mama (56J) nach 7 Monaten schwerem Kampf gegen das Glioblastom verloren. Ein schreckliches und grausames halbes Jahr. Jedenfalls gehe ich noch regelmässig hier ins Forum um Anderen Betroffenen und Angehörigen nah zu sein und irgendwie fühle ich mich dann automatisch auch meiner Mama sehr nah. Ich habe natürlich so viele Erinnerungen an Sie aber meistens denke ich leider an die Zeit, als sie krank war oder krank wurde.. hoffe es wird irgendwann mal nicht mehr so sein. Dieser Hirntumor und die Gedanken an dieses Teil sowie an den Verlauf meiner Mutter läuft mir dermassen nach, ich würde es schon fast als ''Trauma'' bezeichnen. Leider kann ich einfach nichts dagegen tun. Wie geht es euch damit.. in Euren Beiträgen lese ich auch dass es viele schnelle Verläufe gab. Ach.. kann das Leben unfair sein.. Ich wünsche Euch viel Kraft und hoffe, dass es uns irgendwann besser geht.

Zuversicht87

Ihr Lieben,

Mir geht es ähnlich. Meine Mama (60) verstarb im Mai 2020 nach nur 10 Wochen ab Diagnose an einem Glioblastom.
Sie fehlt mir so unfassbar auch wenn die Erde sich weiterdreht und das Leben weiterläuft. Ich bin immer wieder hier im Forum, da mich sonst keiner versteht, keiner der nicht mit der Diagnose Hirntumor konfrontiert ist. Es ist, leider, eine andere „ Liga“ an Krebs. ( Krebs ist immer ein Arschloch!)
Aber Hirntumore verändern die Persönlichkeit, machen den Betroffenen letztlich gänzlich handlungsunfähig...,“ Sie befallen unsere Schaltzentrale und greifen unsere Seele an.

Wisst ihr was ich meine ?
Herzlich,
Zuversicht 87

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