Liebe Eiskristall,
zuerst Willkommen in diesem Forum,auch wenn der Anlass ein Trauriger ist.
Zu dem Erfahrungsaustausch unter den Forummitgliedern,
besteht auch die Möglichkeit,sich zu Fragen an den Informationsdienst
oder das Sorgentelefon des Hirntumorhilfe e.V. zu wenden .
Ich kann es euch nachempfinden,wie ihr euch fühlt: traurig,ratlos,hilflos,machtlos.
Mein Papa wurde stationär aufgrund eines einmaligen Anfalles am 22.2.14 in unserem UNI-Klinikum aufgenommen.Bis zu diesem Tag war Papa ein hochengagierter,durchstrukturierter,hochintelligenter Mann und immer für seine Familie und Freunde da.
Es folgten 4 Wochen die verschiedensten Untersuchungen,Behandlungen,stereotaktische Biopsie.
Am 21.3.14 die erschütternde Diagnose: Glioblastom-inoperabel.
Papa wollte in sein geliebtes Zuhause. Es folgte die 30tägige ambulante Standardtherapie Bestrahlung mit Chemo (Temodal),nach 4Wochen Pause: 1.Zyklus mit Temodal,im Juni 2.Zyklus Temodal, Ende Juli während dem 3.Zyklus mit 430mg Temodal> physische/psychische Verfassung sehr schlecht> Kontroll MRT schlecht-ÖDEM.
4.8.-7.8.Notfallsituation-stationärer Aufenthalt ( Pflegestufe II ),
seit dem Dexamethason (Kortison)> Wasseransammlungen> September noch 1Zyklus mit Temodal. Danach aufgrund schlechter Blutwerte,Abbruch.
Ich begleitete/unterstützte täglich meinen Papa in allem ( ohne Hilfen,da er keine fremden Personen zugelassen hat-ausser Lymphdrainage/Podologin). Mutti und ich durchlebten all seine durch die Erkrankung hervorgerufenen Wesensveränderungen,waren immer liebevoll,verständnisvoll,geduldig für ihn da,bereiteten ihm schöne Momente.
Er hat so gekämpft und wir sind auf unseren lieben Papa/lieben Opa unendlich stolz.Die letzten Wochen.konnte er kaum.noch laufen,reden,ruhte oder schlief nur noch,in allen Dingen nun leider unselbständig.
Erst als er sehr starke Schmerzen bekam,das Bett nicht mehr verlassen konnte,inkontinent wurde , die Begleitung zuhause so leider nicht mehr umsetzbar war, bereiteten wir ihm zum Nikolaus noch ein Abschiedsessen/Abschiedskaffee zuhause und als Papa zustimmte, organisierte ich die Aufnahme auf der Pallativstation und rief den Notarzt an. (Pflegestufe III)
Seit dem 6.12.14 bin ich nun nonstop bei Papa auf der Palliativstation,begleiten ihn liebevoll,habe sein Zimmer alles ausgeschmückt und verbrachten mit der Familie Heiligabend in dem Familienzimmer.
Täglich kommen Freunde,verbringen kurz Zeit mit Papa.
Am 8.Dezember wurde der Antrag zur Aufnahme an das Hospiz in unserer Stadt eingereicht,am 9.12.nahmen mein Bruder und ich die Beratung in dem Hospiz wahr und haben uns gemeinsam für die dortige Begleitung entschieden. In diesem Hospiz stehen 12 Zimmer zur Verfügung,
man fühlt sich dort liebevoll, herzlich umsorgt ,geborgen und kann als Familie immer mit anwesend sein.
Du fragst ,wie lange es bis zur Hospizaufnahme dauert..,
wie soll ich dies achtsam beantworten,
dies ist leider eine situativbedingte Entscheidung.
Unser Papa wurde auf dieser "Warteliste" des Hospizes aufgenommen
und ich werde umgehendst informiert,wann die Verlegung möglich ist.
Derzeit bin ich mit Papa noch auf der Palliativstation,
sein Zustand ist sehr schlecht...und dies zerreist mir (als Papakind) das Herz.
Als Familie sind wir für ihn täglich liebevoll da,nehmen Abschied und haben Angst vor DEEM Moment des Loslassens.
Ich wünsche auch euch alles Gute,viel Kraft ,liebevolle Momente
und liebe,herzliche Menschen,welche euch auffangen,Verständnis,Halt und Unterstützung geben.
Herzliche
traurige Grüsse
Hopehelp