Niedrige Lymphocyten beeinflussbar?

Hallo zusammen,

leider haben meine letzten Blutwerte gezeigt, dass sich die Werte für meine Lymphocyten im "Sinkflug" befinden. Gründe dafür sehen die behandelnden Ärzte in der Bestrahlung sowie der dabei notwendigen Gabe von Dexamethason.
Vor zwei Wochen lagen die Lymphocyten bei 13 % (Normwert ist wohl bei 20 - 40 Prozent), gestern waren es nur noch 8 %. Sowohl die Neurochirurgin als auch die Hausärztin fanden diese Werte beunruhigend, am kommenden Donnerstag habe ich einen Termin beim Onkologen.
Habt ihr vielleicht neben der medizinischen Therapie Ideen/ Erfahrungen, ob sich die Zahl der Lymphocyten beispw. durch Ernährung beeinflussen lässt?

LG
Mego13

Hallo Mego13,

im Internet findet man dazu viele Einträge, z.B. dass man mageres Eiweiß essen soll, auf fettiges Essen verzichten soll, Zink aufnehmen muss etc... kurz und knapp: eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist generell immer sehr empfehlenswert, da es das Immunsystem auch beeinflusst. Probiere es aus, die Frage ist nur, ob es ausreichen wird um die Lymphozyten in diesem Maße "anzuheben".

Liebe Grüße
Felix

Hallo Felix,

danke Dir für die Antwort. Dann bin ich hoffentlich auf dem richtigen Weg, versuche gerade die Proteinzufuhr noch weiter zu erhöhen. Tatsächlich sind auch meine Eiweißwerte niedrig, was sich meine Hausärztin aufgrund meiner Ernährung nicht erklären konnte.

LG

Mego

Hallo,
ich bin kein Mediziner, habe mich bei meiner Strahlen- und Chemotherapie aber darüber etwas informiert. Es hängt auch vom Medikament der Chemo ab, falls du TMZ+CCNU nimmt, ist die Absenkung normal, wird nach ca. 6 Wochen aber wieder steigen.

Dexamethason ist übrigens kein Medikament notwendig für die Strahlentherapie sondern für die Nachwirkungen der OP. Im Idealfall kann es früh deutlich reduziert und dann bald gestoppt werden (ich hatte nur bis zur Hälfte der Strahlung 2mg/Tag und dann nicht mehr).

Gruß Rene

Hallo Rene,

ein großes Dankeschön für die Antwort. Ich habe noch gar keine Chemo, die wird erst im Januar einsetzen. Es wird dann leider CCNU und Procarbazin. Die Absenkung liegt bei mir tatsächlich am Kortison. Hast Du aktiv für den Anstieg der Lymphocyten etwas tun können?

Nach der OP brauchte ich tatsächlich gar kein Dexamethason. Deswegen hatte man bei mir auch gedacht ohne Dexa in der Bestrahlungszeit auszukommen. Ich hatte aber direkt nach der 1. Sitzung heftigste Nebenwirkungen, was wohl in der Form eher ungewöhnlich ist, wenn die Resektionshöhle groß genug ist. Jeder Versuch Dexa zu reduzieren war sinnlos. Dafür sah man direkt auf dem ersten MRT, 3 Wochen nach der Bestrahlung, auch positive Entwicklungen, was in der Form wohl auch selten ist.

LG
Mego

Hallo,

das Dexamethason könnte der Verursacher für die Blutbildstörungen sein. Es könnte allerdings auch ein Problem im Knochenmark sein.

Falls du zu niedrige Werte kurz vor der Chemo hast, kannst du zur Not auch einige Tage warten. Evtl. gibt es weitere Absenkungen durch CCNU in der Chemotherapie, da der Knochenmark dadurch weiter belastet wird.

Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für den Rahmen, wenn es aber ein zentrales Problem gibt, wird es nicht ausreichen.

Gruß René

Hallo Rene,

Ich hoffe, dass es das Dexamethason und die Bestrahlung ist, da ich nach der OP immer gute Blutwerte hatte. Ich futtere zur Zeit sehr viel Eiweiß und hoffe, dass es wirkt.

LG
Mego

Hallo Mego,
wie ich in einem post gelesen habe, beginnst Du im Januar mit der PC Chemo.
Uns wurde auch diese Chemo empfohlen evtl mit dem V. Anfang Januar ist die Besprechung. Weisst Du schon wie sie ablaufen wird? Wann nur Tabletten, wann in die Klinik?
Danke Dir für die Antwort
LG Diff

Hallo Diff,

ich bekomme Tabletten. Am 1. Tag nehme ich das CCNU, dann gibt es eine kurze Pause. Am 8. Tag beginnt die Procarbazinphase, die 14 Tage dauert. Währenddessen muss man sich tyraminarm ernähren. Dann stehen 3 Wochen Pause an. Am 42. Tag soll dann der zweite Zyklus beginnen, wenn die Blutwerte stimmen.
Ich soll das Ganze ambulant machen, meine Hausärztin hat zum Glück eine Onkologiepraxis gefunden, die die Betreuung und die Bluttests übernimmt. Das betreuende Krankenhaus ist im Prinzip nur für die große Verlaufsplanung zuständig.
Vincristin gibt es wohl nur über die Vene.

Procarbazin gab es übrigens kürzlich in ganz Deutschland nicht mehr. Es musste aus dem Ausland importiert werden und diesen Schritt muss die Krankenkasse genehmigen.

LG
Mego

Hi,

das tyramin-arme ist sinnvoll, da das Procarbazin das Enzym zum Abbau des Tyramin hemmen wird. Falls es nicht abgebaut werden kann, gibt es ja Kopfschmerzen, Blutdruck, Herzprobleme usw.

Welche Tumorart hast du denn, dass Procarbazin angesetzt ist?

Gruß Rene

Hallo Rene,

ich habe ein Oligodendrogliom, WHO II. Die PC-Chemo soll dabei wohl der beste Ansatz sein.

LG
Mego

Danke Mego,
Interessant.
Bei uns ist es ein ein diff Astro 2
lg diff

Hallo Diff,

gerne. Es ist die Herangehensweise, die das Tumorboard empfohlen hat. Davor hatte ich 27 Bestrahlungssitzungen mit jeweils 2 Gray.

LG
Mego