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Clipsi

Hallo an Alle!
Ich lese hier jetzt schon einige Tage mit, obwohl mir alle meine Ärzte geraten haben, nicht zu googeln, solange ich noch nichts näheres weiß.
Ich bin 25 Jahre alt und seit dem 30.10.2014 sehe ich mich mit der Diagnose verdacht auf ein "niedriggradiges Astrozytom" konfrontiert.
Kurz zu meiner Geschichte: Ich war schon immer von Kopfschmerzen geplagt, vor einiger Zeit nahmen die Kopfschmerzen immer mehr zu.
Ich war der Meinung, alles käme als Nebenwirkung der Pille. Also habe ich mit meiner Gynäkologin besprochen, die Pille zu wechseln.
Sie hielt aber trotzdem eine Überweisung zum Neurologen für sinnvoll.
Das war im April 2014. in dieser Zeit wurde ich plötzlich auch extrem vergesslich. Es waren weniger Termine oder Fakten, die ich vergaß, sondern Abläufe oder auch Handlungen, die ich unternahm (oder eben nicht unternahm)
Daraufhin schickte mich mein Neurologe zum MRT.
Diagnose: Gliose unbekannter Genese.
Es schloss sich ein einwöchiger Krankenhausaufenthalt zum Ausschluss einer Multiplen Sklerose an. Es wurde eine Lumbalpunktion gemacht, aber ohne Befund. Auch alle anderen Untersuchungen waren ohne Befund.
Der behandelnde Arzt im KH teilte mir mit, dass man im Oktober eine MR-Spektroskopie durchführen möchte, um das Ganze zu kontrollieren (und wie er sagte: "um einen primären Hirntumor auszuschließen) für mich klang dieses Wort so bedrohlich, dass ich es von der Entlassung aus dem KH bis zum neuen MRT Termin vollkommen verdrängte. Ich erzählt auch niemandem davon.
Vom ersten MRT bis zum Nächsten: Zunahme der Kopfschmerzen. Ich wachte nachts auf, weil ich so unerträgliche Kopfschmerzen hatte. Jeden Morgen war mir schlecht, bis ca. 10-11Uhr - danach legte sich das.
Ich hätte den ganzen Tag nur noch schlafen können, wollte nichts mehr tun, saß oft stundenlang einfach nur da und starrte Löcher in die Luft. Auf der Arbeit wurden meine Konzentrationsstörungem / Vergesslichkeit zur Last.
Außerdem stellte sich ein Kribbeln im rechten Fuß und ab und an auch in der rechten Hand ein. Da man allerdings im KH einen schweren Vitamin B12 Mangel diagnostizierte, wurden zumindest dieses Symptom darauf geschoben.
Am 28.10. hatte ich nun meinen Termin zur MR-Spektroskopie.
Auswertung der Befunde erfolgte am 30.10. mit der schockierenden Diagnose eines niedriggradigen Astrozytoms im Bereich der Linksseitigen Inselrinde / Dach des prämotorischen Cortex. Aber seit dem 1.MRT ist es nicht gewachsen - das macht mir Mut.
Im KH hat man mich nun an ein anderes KH überwiesen, da dieses ein Hirntumor-Zentrum ist.
Termin dort mit dem Chefarzt ist allerdings erst kommenden Montag.
Ich bin also seit über einer Woche im Ungewissen. Ich weiß nicht, was passieren wird, was das alles für mich bedeutet und was nun die nächsten Schritte sind.
Vor allem bin ich total ratlos, was die Lage des Tumors bedeutet.

Vielleicht gibt es hier ja Betroffene, die mir einfach nur von Ihren Erfahrungen berichten können.
Habt ihr auf der Arbeit die Wahrheit gesagt? Ich habe bisher noch nichts gesagt, mich nur krank gemeldet - will unbedingt den Termin am Montag abwarten, da ich immer noch die leise Hoffnung habe, dass sich am Ende alles als Albtraum rausstellt, der doch endet. Aber sobald ich die weiteren Schritte kenne, möchte ich meine Kollegen / meine Chefin über meine Situation informieren. Vor allem weil all das meine Situation in den letzten Monaten erklärt.
Vielen Dank schon mal für eure Antworten.

Harry1962

Hallol Clips,
Astrozytom (WHO Grad I): ist gutartig, langsam wachsend, gute Heilungschancen.
Ein Astrozytom besteht aus entarteten hirneigenen Zellen und entsteht im Stützgewebe des Hirns, der Glia. In der Therapie wird meist versucht, das Astrozytom operativ vollständig zu entfernen.
Mein Astrozytom wurde zu spät erkannt und deshalb war es schon WHO II.
Es wurde 1985 entfernt und habe seit 5 Jahren wieder fokale Anfälle man vermutet wegen der Narbe.
Mach Dir nicht soviele Gedanken. Wenn es vollständig entfernt werden kann, warte nicht zulange damit, Der Grad kann sonst auch auf WHO II steigen.
Aber die Entscheidung einer OP musst Du selbst entscheiden.

Liebe Grüße

Harry1962

Harte Nuss

Hallo Clips, wie Harry schon geschrieben hat Astrozytom ist gutartig und langsam wachsend. Meiner wurde 1881 operiert (18Jh.) und es stellte sich ein WHO Grad von I-II heraus. II hieß es kann irgendwann ein Rezidiv entstehen. 7 Jahre war ich dann anfallsfrei, danach kamen dann wieder ganz starke Konzentrationsschwächen und Gedächtniseinschränkungen. Nachdem es nicht mehr anders ging habe ich auf eine zweite OP bestanden (1990). Es wurde ein Rezidiv entfernt. Seitdem habe ich kein Astro mehr bekommen. Bei der Lage des Tumor kann dir sicher der Neurochirurg weiterhelfen, meiner lag re. temporal und man hat bei der 2. OP den Hippocampus mit entfernt. Das macht man heute wahrscheinlich nicht mehr so. Zwischen 1. und 2. OP hat man schon den Fortschritt in der Medizin bemerkt und jetzt sind wir wieder 24 Jahre weiter. Wenn du unsicher bist hol dir eine zweite Meinung. Wie Harry schon sagt würde auch ich persönlich nicht zu lange warten. Drücke dir die Damen. Die harte Nuss

Clipsi

Hallo Harry,
Vielen Dank für deine Antwort.
Wo lag denn damals dein Tumor? Und wie alt warst du bei der Diagnose? Aber seit der Tumorentfernung gab es bei dir keinen weiteren mehr? Und kann man was gegen deine Anfälle machen?
Ich mache mir im Moment einfach nur Gedanken, weil ich so rein gar keine Informationen weiter habe.
Ich weiß ja nicht mal sicher, ob es tatsächlich ein astro I ist oder nicht doch schon II. In der Klinik in der ich zur MR-Spektroskopie war, hat man nicht so viel Erfahrung mit Hirntumoren (sagte man mir) sodass es auch sein kanm, dass deren Einschätzung mit der der anderen Klinik abweicht - sowohl im
positiven als auch im negativen.
Und generell hab ich Angst, dass man keine Op machen kann oder wenn man eine OP macht, dass dann irgendwelche Komplikationen auftreten. Meine Gedanken fahren einfach nur Achterbahn....und vor allem dieses nichts wissen, lässt mich durch drehen.

Clipsi

Hallo harte Nuss,
das mit den Konzentrationstörungen und der Gedächtnisschwäche ist eigentlich das, was mir am meisten zu schaffen macht, weil es einfach meine tägliche Arbeit zu sehr beeinträchtigt.
Ich würde von mir behaupten, dass ich ein kleiner Gedächtnisweltmeister war, bevor dies alles los ging. Und jetzt so, das ist schlimm für
mich.

alma

Liebe Clipsi,

man sollte noch dazu sagen, dass das Grad I Astrozytom nur sehr selten entartet. Deshalb ist es im Prinzip heilbar. Es ist also nicht richtig, dass es aus entarteten Zellen besteht.
Ein Grad II Tumor hat entartete Zellen und kann deshalb höhergradig werden, das macht ihn gefährlicher. Aber er wächst i.d.R. recht langsam. Und deiner ist Grad I, also musst du dich jetzt damit nicht befassen.
Deine Symptome würde ich auf die psychische Belastung zurückführen. Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit etc. kenne ich auch ohne Tumorveränderungen.
Die Diagnose ist ein Schock, aber versuche einfach ruhig zu bleiben. Wenn nötig, lass dir vom Arzt etwas verschreiben. Zur Überbrückung.

LG, Alma.

Frau Müller

Hallo Clips,

die Ungewissheit ist schwer zu ertragen. Da hilft nur sich abzulenken, damit man nicht in grübeln kommt.
Zu der Lage des Tumors kann ich nicht viel sagen, "prämotorisch" würde ich frei übersetzten als "vor der Bewegung". Das ist ein kleiner Hinweis auf die Funktion des Hirnareals. Das ist für dich jetzt erstmal nebensächlich, behaupte ich jetzt mal.
Bei dem Termin am Montag wird wahrscheinlich besprochen welche Therapie Möglichkeiten bestehen. Wahrscheinlich ob und wann eine Operation gemacht wird, dabei wird dir auch näheres zu der Lage des Tumors erklärt. Wenn nicht dann frag nach, du darfst alles fragen! Nimm jemanden mit zu dem Termin, zwei Zuhörer sind besser als einer.
Ich war bei den Arztgesprächen völlig geplättet und war froh das mein Mutter mit dabei war, um im nachhinein noch mal zu klären was der Arzt jetzt mit mir besprochen hat.
Was auf dich zu kommt, kann ich nur erraten. Darum warte den Montag ab. Habe keine Hemmungen fragen zu stellen, habe keine Angst vor einer Operation und anderen möglichen Therapien (Chemo, Bestrahlung).
Bei mir wurde kurz vor meinem 25 Geburtstag auch ein Astrozytom entdeckt und zwei oder drei Monate später operativ entfernt. Mehr wurde bei mir bisher nicht unternommen, bis auf regelmäßige Kontrollen. Es war ein riesen Schreck. Die Diagnose hat mein Leben ordentlich auf den Kopf gestellt, aber nach drei Jahren kann ich sagen das ich mich damit arrangiert habe. Mein Leben sieht fast so aus wie vor der Diagnose, es ist nur die regelmäßige Einnahme von einem Antiepileptikum und ein Hund dazu gekommen.
Das du erst den Termin am Montag abwarten willst bevor du deine Kollegen informierst ist völlig richtig. Wie detailliert kannst du dann immer noch entscheiden.
Bis Montag versuche den Kopf frei zu bekommen, so gut es geht. Triff dich mit Freunden und/oder Familie und lass dich ablenken. Im Moment kannst du mehr nicht Tun.

Ich wünsche dir das alles alles Gute und das du mit einem blauen Auge davon kommst!
Lieschen

Harry1962

Hallo alma,

Die Therapieplanung beginnt mit der Frage, ob der zunächst gutartige Tumor überhaupt behandelt werden soll. Angesichts der räumlichen Enge in der Schädelhöhle sind Größe und Wachstum des Tumors von großer Bedeutung. Da es keine wirksamen Medikamente gegen Astrozytome gibt (die Chemotherapie ist nicht wirksam) und eine Bestrahlung nur in bestimmten Fällen hilft, bleibt oft nur die Operation. Häufig wird versucht, das Astrozytom operativ zu entfernen. Eine Operation wird meist wiederum nicht sofort nach der ersten Diagnosestellung als notwendig erachtet.

Die Notwendigkeit zur Operation hängt mit der Neigung der Astrozytome zusammen, sich zu bösartigen Formen weiterzuentwickeln.

Die MHH geht davon aus das sich Astroztome mit Grad I sich auch zu bösartigen Astrozytomen entwickeln können. Wichtig ist eine erste Biopsie und bei immer mehr werdenen Beschwerden eine erneute Biopsie notwendig ist.

Ich würde mich operieren lassen und was spricht gegen eine Operation ?

Krippeln im rechten Fuß , Hand Kopfschmerzen und Vergesslichkeit Konzentrationschwirigkeiten wie sollen diese Folgen vom Astrozytom behandelt werden? Dafür gibt es keine Medikamente.


Gruß

Harry1962

Harry1962

und eine ständige Biopsie in abständen ist wie eine OP.

Das Wort Psyche vertrag ich überhaupt nicht. Bei mir ist man 5 Jahre lang von einer Zyste ausgegangen und in der MHH stellte man fest es ist ein Astrozytom II und die Verdrängung des Gehirns würde zu einer Querschnittslähmung führen und auch inoperabel werden.

Liebe Grüße

Harry1982

antje0077

Hallo,
Bei mir würde ein astro2 vor 5 Jahren festgestellt. NUn ist er gewachsen und wird am 13.11. operiert. ich will nicht sagen das ich mich darauf freue, aber für mich ist es die richtige Entscheidung ....es wird nicht besser wenn der Tumor drinnen bleibt!....
Ich fühle mich sehr gut aufgehoben in der Klinik....alles wir gut!
l.g.

Clipsi

Ich danke euch für eure zahlreichen Antworten!
Wahrscheinlich muss ich wirklich erstmal abwarten, was am Montag bei dem Termin rauskommt.
Alles andere kann ich erst dann entscheiden oder abwägen.
Ablenkung ist wohl tatsächlich das beste Mittel.

Antje alles gute für deine OP! *daumen drück*

antje0077

Danke Clipsi....werde mich auch am Wochenende ablenken:-)

Harry1962

Hallo antje0077,

werde an Dich denken am 13.11 es wird Dein Glückstag. Es wird alles gut gehen.

Wünsche Dir ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße

Harry1962

mouse

Mein Sohn hat ein Astro Grad 1 am Hirnstamm ,Op. 2004,Bestrahlung 2006.Chemo2012.Eine op wäre sehr gefährlich bei ihm das machen sie nur wenn nichts mehr geht.Hat jemand eine Ahnung mit seeds?

alma

@ Harry: "entartet nur sehr selten", sagte ich, nicht "entartet nicht". Davon abgesehen handelt es sich im Moment aus meiner Sicht um ein sekundäres Problem. Sie ist ja in Behandlung, nur gerade sehr beunruhigt. Da muss man nicht gleich vor Bösartigkeit warnen. Aber ich sehe, du hast deinen Beitrag schon korrigiert. Alles gut.

Alma.

Harry1962

Hallo alma,

ich spreche nur aus eigener Erfahrung und beunruhigen möchte ich niemanden. Für mich ist es wichtig das ich Betroffene auf kläre und möchte Ihnen helfen. Kribbeln im rechten Fuß , Hand Kopfschmerzen und Vergesslichkeit Konzentrationsschwierigkeiten wie sollen diese Folgen vom Astrozytom I behandelt werden? Dafür gibt es keine Medikamente. Und ich kenne den Spruch es ist alles in diesem Moment psychisch!! Astrozytom I und abwarten. Sorry finde es nicht gut was Du geschrieben hast. Jemand hat Schmerzen und die Schmerzen lassen sich nicht verringern keine Motivation mehr Lähmungen Arm Bein und soll abwarten ist ja nur ein Astrozytom I. Ich sehe es anders, ich möchte das sich Menschen gleich zu einer OP entscheiden und somit spätere folgen ausschließen können! Was spricht Deiner Meinung nach dagegen? Noch einmal bei mir hat man nur eine Zyste festgestellt anschließend 5 Jahre Beobachtung und ich hatte auch eine Lähmung linker Fuß, Grand Mal Anfälle, Auren und fokale Anfälle. Nur durch eine gute Klinik bin ich nach 5 Jahren operiert worden mit den Worten wäre noch mehr Zeit vergangen wäre ich nicht mehr auf dieser Welt. Ich bitte Dich keine Äußerungen mehr zu machen man sollte mit einer OP abwarten! Wie lange sollen Patienten den die Beschwerden hinnehmen? Wir sollten allen Ihren eigene Entscheidung treffen lassen, nur abwarten ist das schlimmste was man kranken Menschen empfehlen kann. Warst Du schonmal auf einer Hirntumor Veranstaltung in einer Klinik?

Ich möchte das Ihr geholfen wird mit Ihren Beschwerden und nur eine OP kann zu einem Erfolg führen!! Psychisch krank ist Sie niemals!

Gruß

Harry1962

antje0077

Ich kann Harry nur zustimmen....ich habe am13.11. meine op! Und wenn ich vor 5 Jahren das gewusst hätte, was ich jetzt weiss
hatte ich mich damals schon operieren lassen.....aber damals hieß es abwarten....heute weiss man das ein astro immer wächst!.....heute habe ich keine Angst vor der wachop. ....mal sehen wie es morgen ist!Fakt....kampfansage an meinen Mitbewohner....ich will ihn
mehr!!!!!alles wird gut!
l.g.a

alma

Hallo Harry,

Kopfschmerzen, Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen sind sehr unspezifische Symptome. Da rechnet man nicht gleich mit einem Hirntumor. Was das Kribbeln rechte Hand und rechter Fuß angeht, schick mir doch bitte den Link, in dem steht, dass die Symptome durch Läsionen im prämotorischen Kortex verursacht werden.

Gruß, Alma.

antje0077

Liebe alma,
genau die ersten drei Symptome habe ich auch. Mein astro2 ist seit 5 Jahren bekannt....allerdings würde ich auch auf die psychoschiene geschoben. ...ich habe allerdings auch nicht geglaubt das es von meinem Mitbewohner ausgeht....jetzt im nachhinein weiss ich mehr....

alma

Hallo Antje,

ich habe diese Symptome auch. Dann wäre doch mal interessant, ob die Tumoren, um die es hier im Thread geht, alle an der gleichen Stelle im Gehirn sitzen. Meiner ist rechts frontal, nicht prämotorisch. Kribbeln an Hand und Fuß kann ich auch bieten. Keiner meiner behandelnden Ärzte würde mit Bestimmtheit behaupten, dass das mit dem Tumor zu tun hat.
Hier ging es im übrigen nicht darum, ob ein Astro I wächst, sondern ob es malignisiert, also ob aus einem gutartigen Tumor ein bösartiger wird.

Wenn es bei einer frischen Hirntumor-Diagnose zu Symptomen wie Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit und Schlafstörungen kommt,
kann man es ja schon dem Schock zuschreiben (man kann, nicht man muss!!!), ohne jemanden damit auf die Psychoschiene zu schieben. Das ist etwas anderes, als es von vor der Diagnostik zu tun. Hier wurde ein MRT gemacht und es gibt demnächst einen Gesprächstermin. Was hilft es im Moment, an hirnorganische Schäden zu denken? Aus meiner Sicht geht es darum, die nächste Zeit gut zu überstehen, bis klar ist, was medizinisch weiter geschehen soll.

Clipsi

Um hier mal eventuelle Missverständnisse auszuräumen: All meine Symptome hatte ich bereits ca. seit April diesen Jahres - also lange bevor ich überhaupt nur an diese Diagnose gedacht habe.
Wie gesagt - am Anfang wurde viel davon auf meinen Vitamin B12 Mangel geschoben - das passte ja auch alles.

antje0077

Du da...schlaf jetzt..Du mussst



Geduld ueben!

Clipsi

Oh Antje...wenn ich eins noch nie hatte, dann Geduld! ;-)
Meinen Mitmenschen gegenüber schon - auch sehr viel - aber bei mir selbst: schwierig. :D
Aber ja, ich werde versuchen deinen Rat zu befolgen.
Gute Nacht

Harry1962

Hallo alma,

Nach Läsionen der somatosensorischen Rindenfelder (Gyrus postcentralis – anteriorer
Parietallapen) finden sich sowohl Störungen der sensiblen als auch der motorischen
Funktionen. Die Läsionen des anterioren parietalen Kortex sind überwiegend mit Störungen
der sensiblen Grundqualitäten: des Lagesinns, der Oberflächensensibilität, der kutanen
Stimuluslokalisation, der Zweipunkt-Diskrimination und weniger der Temperaturempfindung
und der Schmerzempfindung vergesellschaftet (Head and Holmes, 1911, 1912; Déjérine and
Mouzon, 1915). In der akuten Phase der Läsion im Gyrus postcentralis findet sich häufig eine
komplette Deafferentierung. Die chirurgische Exzision des Gyrus postcentralis führt initial zu
kompletten Anästhesie, Areflexie und Hypotonie der kontralateralen Extremitäten (Förster,
1936). An motorischen Defiziten finden sich dementsprechend Ataxie, Dysmetrie,
Bewegungsarmut und verminderter willkürlicher Gebrauch der betroffenen Extremitäten
(Déjérine, 1907; Förster, 1936; Head and Holmes, 1911). Sogar nach monatelanger
Rehabilitation betrachten einige Patienten ihre Hand als nutzlos ("Tastlähmung" – Förster,
1936). Die feinen Fingerbewegungen sind gestört bei Greifen und Tasten von kleinen
Objekten im Gegensatz zu den relativ gut erhaltenen Transportbewegungen des Armes
(Jeannerod and Michel, 1984; Delay, 1935; Philips and Porter, 1977).
Ferdinand Binkofski: Funktionelle Architektur der frontalen und parietalen Rindenareale
Läsionen des posterioren parietalen Kortex, ähnlich wie die des prämotorischen
Kortex, sind mit höheren motorischen Störungen vergesellschaftet. Im Gegensatz zu der
Störung der elementaren somatosensorischen Funktionen und daraus resultirerender
motorischer Defizite nach Läsionen des Gyrus postcentralis, führen Läsionen des superioren
posterioren parietalen Kortex zu Störungen von komplexen somatosensorischen und
sensomotorischen Funktionen, wie der taktilen Erkennung von Objekten, der Erkennung von
Oberflächenstrukturen, und der räumlichen Information ohne Störungen der elementaren Empfindungen.

Was medizinisch am sinnvollsten ist, sollten anschließend mehrere Ärzte von verschiedenen Uni Kliniken entscheiden und nicht nur ein Arzt.!!!!

Und wenn Du meinst Sie sollte den Wachstum abwarten, da ein Astrozytom nur langsam wächst ist in meinen Augen fahrlässig.

Würdest Du solange abwarten ?? Durch Vergrößerung kann es auch zu einem plötzlich Grand Mal Anfall kommen. Auf der Straße im Auto usw. was zum Tod führen kann.

Gruß
Harry


.

alma

Hallo Harry,

du hast mich gar nicht verstanden. Aber egal. Lassen wir es.
Danke für die medizinischen Aufführungen.

Alma.

mrsheartattack

Hallo Harry,

kannst du nochmal kurz etwas zu deiner Aussage "Chemotherapie wirkt bei Astrozytomen nicht" sagen? Soweit ich das mitbekommen habe bekommen doch alle Patienten mit Astrozytom II und III eine Chemo?
Es interessiert mich wirklich weil ich dazu verschiedenes gelesen habe.

Danke dir!

Caroline

Hallo Harry,

ich habe einen Astro III und befinde mich gerade im 6.von 7 Chemozyklen (mit Temodal). Mich würde das auch interessieren, was dich Mrsheartattack gefragt hat. Soll ich die Chemo jetzt abbrechen?

Gruß Caroline

Frau Müller

Hallo,
das alle Astrozytom II Patienten eine Chemo bekommen kann ich so nicht bestätigen.
Ich hatte/habe ein diffuses Astrozytom II (marginaler Resttumor) und bisher nur eine Operation vor drei Jahren gehabt.
Es ist so das bisher kein nachweisbares Wachstum vestgestellt werden konnte und ich anfang des Jahres zwar meinen ersten Anfall hatte, aber weiterhin abgewartet wird (natürlich mit regelmäßigen Kontrollen). Es ist wahrscheinich immer eine Einzelfall entscheidung und man kann wohl nicht verallgemeiner das alle eine Chemo bekommen. Obwohl vom Arzt immer wieder betont wird, das es schwierig zusagen ist, ob eine weitere Behandlung sinvoll ist oder ob man sich Chemo und Co. für einen späteren Zeitpunkt "aufhebt".

Liebe Grüße
Lischen

Harry1962

Hallo Caroline,

nein niemals abbrechen Caroline die Chemo weiterhin durchführen. Nach einer OP ist es sehr wichtig wenn nicht alles entfernt werden konnte oder eine OP nicht möglich ist.


Liebe Grüße

Harry1962

Clipsi

Hallo an Alle,
Ich wollte einmal kurz sagen, was bei meinem Termin am Montag raus gekommen ist.
Der Arzt tendiert eher dazu, mit regelmäßigen MRT Kontrollen das Ganze zu beobachten.
Aber er wollte meinen Fall noch auf der gestrigen Hirn Tumor Konferenz im Krankenhaus besprechen, sodass sich diese Einschätzung also eventuell noch ändern kann.
Im Laufe des heutigen Tages wollte der Arzt mich telefonisch informieren. Ich warte also wieder.

alma

Hallo Clipsi,

es zählt durchaus nicht zum Behandlungsstandard, Grad I und sogar Grad II Tumoren zu operieren. Ich kenne solche Fälle. Es kommt darauf an, wo sie sitzen und wie sie gewachsen sind.
Der Arzt verhält sich genau richtig. Er sichert sich in der Tumorkonferenz ab. Wait and see.

LG, Alma.

hubertus.

Hallo Clipsi,
in der letzten Zeit habe ich mich etwas mit dem körpereigenen Wachstumshormon IGF1 beschäftigt. Es gibt da so etwa ein Dutzend Studien die sich auf den Einfluss von IGF1 auf Gliomzellen beziehen.

Die Ergebnisse weisen auf folgendes hin:

1. IGF1 fördert das Wachstum von Gliomzellen bei Anwesenheit von Nährstoffen.

2. IGF1 fördert die Migration von Gliomzellen.

3. IGF1 fördert die Bildung von Resistenzen der Gliomzellen gegen Strahlung und Chemo.

Siehe hierzu auch:
www.aerzteblatt.de/nachrichten/33943/Prostatakarzinom-Uebergewicht-und-Insulin-erhoehen-Sterberisiko
Zitat:
"Die Produktion von IGF-1 kann durch die Ernährung beeinflusst werden. Proteinreiche Nahrung wie Fleisch, aber auch Milchprodukte erhöhen die IGF-1-Konzentration."

antje0077

Hallo clipsi,
Wie geht es dir ?
Antje

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