Hallo an Alle!
Ich lese hier jetzt schon einige Tage mit, obwohl mir alle meine Ärzte geraten haben, nicht zu googeln, solange ich noch nichts näheres weiß.
Ich bin 25 Jahre alt und seit dem 30.10.2014 sehe ich mich mit der Diagnose verdacht auf ein "niedriggradiges Astrozytom" konfrontiert.
Kurz zu meiner Geschichte: Ich war schon immer von Kopfschmerzen geplagt, vor einiger Zeit nahmen die Kopfschmerzen immer mehr zu.
Ich war der Meinung, alles käme als Nebenwirkung der Pille. Also habe ich mit meiner Gynäkologin besprochen, die Pille zu wechseln.
Sie hielt aber trotzdem eine Überweisung zum Neurologen für sinnvoll.
Das war im April 2014. in dieser Zeit wurde ich plötzlich auch extrem vergesslich. Es waren weniger Termine oder Fakten, die ich vergaß, sondern Abläufe oder auch Handlungen, die ich unternahm (oder eben nicht unternahm)
Daraufhin schickte mich mein Neurologe zum MRT.
Diagnose: Gliose unbekannter Genese.
Es schloss sich ein einwöchiger Krankenhausaufenthalt zum Ausschluss einer Multiplen Sklerose an. Es wurde eine Lumbalpunktion gemacht, aber ohne Befund. Auch alle anderen Untersuchungen waren ohne Befund.
Der behandelnde Arzt im KH teilte mir mit, dass man im Oktober eine MR-Spektroskopie durchführen möchte, um das Ganze zu kontrollieren (und wie er sagte: "um einen primären Hirntumor auszuschließen) für mich klang dieses Wort so bedrohlich, dass ich es von der Entlassung aus dem KH bis zum neuen MRT Termin vollkommen verdrängte. Ich erzählt auch niemandem davon.
Vom ersten MRT bis zum Nächsten: Zunahme der Kopfschmerzen. Ich wachte nachts auf, weil ich so unerträgliche Kopfschmerzen hatte. Jeden Morgen war mir schlecht, bis ca. 10-11Uhr - danach legte sich das.
Ich hätte den ganzen Tag nur noch schlafen können, wollte nichts mehr tun, saß oft stundenlang einfach nur da und starrte Löcher in die Luft. Auf der Arbeit wurden meine Konzentrationsstörungem / Vergesslichkeit zur Last.
Außerdem stellte sich ein Kribbeln im rechten Fuß und ab und an auch in der rechten Hand ein. Da man allerdings im KH einen schweren Vitamin B12 Mangel diagnostizierte, wurden zumindest dieses Symptom darauf geschoben.
Am 28.10. hatte ich nun meinen Termin zur MR-Spektroskopie.
Auswertung der Befunde erfolgte am 30.10. mit der schockierenden Diagnose eines niedriggradigen Astrozytoms im Bereich der Linksseitigen Inselrinde / Dach des prämotorischen Cortex. Aber seit dem 1.MRT ist es nicht gewachsen - das macht mir Mut.
Im KH hat man mich nun an ein anderes KH überwiesen, da dieses ein Hirntumor-Zentrum ist.
Termin dort mit dem Chefarzt ist allerdings erst kommenden Montag.
Ich bin also seit über einer Woche im Ungewissen. Ich weiß nicht, was passieren wird, was das alles für mich bedeutet und was nun die nächsten Schritte sind.
Vor allem bin ich total ratlos, was die Lage des Tumors bedeutet.
Vielleicht gibt es hier ja Betroffene, die mir einfach nur von Ihren Erfahrungen berichten können.
Habt ihr auf der Arbeit die Wahrheit gesagt? Ich habe bisher noch nichts gesagt, mich nur krank gemeldet - will unbedingt den Termin am Montag abwarten, da ich immer noch die leise Hoffnung habe, dass sich am Ende alles als Albtraum rausstellt, der doch endet. Aber sobald ich die weiteren Schritte kenne, möchte ich meine Kollegen / meine Chefin über meine Situation informieren. Vor allem weil all das meine Situation in den letzten Monaten erklärt.
Vielen Dank schon mal für eure Antworten.