
Zzaldo
Hallo alle zusammen, nachdem ich hier schon einige Beiträge gespannt verfolgt habe und ich auch viele Informationen sammeln konnte, möchte ich nun einmal einen Teil meiner Geschichte erzählen. Es geht hierbei um die Erkrankung meines Vaters. Einige Sachen die ich hier berichten werde, habe ich nicht selbst erlebt, sondern stammen aus den Erzählungen meiner Mutter und meines Vaters. Werde aber im Folgenden da keine Unterschiede mehr machen.
Bereits Anfang April stellten wir bei meinem Vater fest, dass er sich in einigen Verhaltensweisen verändert hatte. Mein Vater wurde zunehmend vergesslich, er fror ständig, war sehr häufig müde(schlief z.B. beim Kaffeetrinken bei Freunden mitten am Tisch ein), saß teilweise über mehrere Stunden völlig teilnahmslos vor dem TV und reagierte eher wenig bis gar nicht auf Ansprache.
Meinem Vater selber schien das ganze gar nicht so extrem aufzufallen oder zu beunruhigen. Trotz alledem konnte meine Mutter ihn überzeugen, zum Hausarzt zu gehen. Neben den ersten Verdachtsdiagnosen wie z.B. Schlaganfall, zu niedriger Blutdruck oder auch Depressionen waren die Ärzte relativ schnell mit ihrem Latein am Ende. Am 24.April sollte nun nach diversen diagnostischen Maßnahmen noch ein abschließendes CCT laufen. Hier kam dann leider relativ schnell die Erklärung der Wesensveränderung. Im CCT zeigte sich eine ca. 5,5 x 3 cm große Raumforderung zwischen den beiden Vorderhörnern der Seitenventrikel. Verdachtsdiagnose laut Radiologe hieß Schmetterlingsgliom.
Nachdem meine Eltern nun mit dieser Verdachtsdiagnose nach Hause geschickt wurden, verbrachten alle das Wochenende damit, dieses zu verdauen und sich selbst im Internet zu informieren. Erst am Montag den 27.04. ging es nach der Vorstellung beim Neurologen direkt ins Nordstadt-Krankenhaus nach Hannover. Nach Vorstellung bei dortigen Neurologen ging es relativ schnell in die Neurochirurgische Abteilung. Beim Arztgespräch während der Aufnahme wurde sehr schnell und sehr deutlich gesagt, dass hier keine Operation möglich wäre. Jedoch auch ohne weitere Erklärungen.
Nach und nach stellte sich nun heraus, dass es geplant war, eine stereotaktische Biopsie durchzuführen. Hierauf mussten wir allerdings noch ein paar Tage warten, da mein Vater Marcumar Patient ist und hier natürlich erstmal eine Umstellung stattfinden musste. Am 30.April fand die Biopsie dann endlich statt. Mittlerweile wurde mein Vater auch endlich mit Cortison Präparaten behandelt, um gegen die Ödem-Bildung vorzugehen. Diese schlug zum Glück auch relativ schnell an, sodass wir eine Besserung des Zustandes feststellen konnten. Da durch das Cortison der Diabetes komplett entgleiste, blieb mein Vater noch bis zum 8.Mai stationär.
Mit dem vorläufigen Ergebnis der Biopsie, eines Glioblastoms, Grad 4, und der Empfehlung einer kombinierten Therapie mit Bestrahlung und Chemo, wurde mein Vater nach Hause entlassen.
Am 12.Mai gab es dann endlich die aufklärenden Gespräche für die Chemotherapie und die Bestrahlung. Da mein Vater Schrittmacher Patient ist, gab es leider in der folgenden Zeit viele Unstimmigkeiten in wie weit eine Bestrahlung stattfinden könnte. Nach langem hin und her und vielen verschiedenen Fachärzten konnte nun endlich am 20.Mai die Chemotherapie mit Temodal begonnen werden. Die Bestrahlung startete am 21. Mai.
Bisher scheint mein Vater Bestrahlung und Chemo relativ gut zu vertragen. Der Geschmackssinn scheint langsam aber sicher seinen Geist aufzugeben.
Nun warten wir alle darauf in wieweit die Bestrahlung und die Chemotherapie anschlägt. Und versuchen dabei jeden Tag ganz besonders zu genießen.