Hallo ihr Lieben,
auch ich möchte mich mal wieder zurück melden. Wie ihr schon im Titel lesen konntet, ist meine Mama nun im Koblenzer Hospiz St. Martin, das schon seit genau 4 Wochen.
Der Zustand von Mama hatte sich verschlechtert und auch mit der Pflege im Pflegeheim waren wir gar nicht einverstanden.Das Pflegepersonal war überfordert und Mama begann aus Protest Geschirr zu schmeißen und ließ sich auch gern mal fallen, weil sie wusste das dann Hilfe kam. Man legte uns schon nahe Freiheitsentziehende Möglichkeiten bei Gericht zu beantragen. Zum Glück hat Mama einen so guten Betreuer, der direkt dagegen war. Jedefalls ging das so nicht mehr weiter und wir bekamen immer mehr ein schlechtes Gewissen, weil wir sie nicht zu Hause pflege können und sie nun dort in dem Heim ist.
Bei ihrer Hausärztin holte ich mir dann ein Anordnung für SAPV ( Spezielle ambulante palliative Versorgung) des ambulanten Hospiz Koblenz.
Am 18.12. kam auch schon eine Palliativärztin und schaute sich Mama nochmal genau an. Am nächsten Tag sollte auch schon direkt eine palliative Pflegekraft und Hospizfachkraft nach Mama schauen. Mit ihr unterhielt ich mich sehr lange und intensiv. Sie erkannte sofort das Handlungsbedarf da ist und füllte mit mir den Antrag auf ein Platz im Hospiz aus. Natürlich sagte sie mir das es länger dauern könnte, bis ein Platz frei wird und dann natürlich abgewägt wird an wen der Platz vergeben wird.
Am nächsten Tag (Freitag) kam auch schon der Anruf das ein Platz frei geworden ist und das Mama am nächsten Tag direkt umziehen kann.
Ja, und so sind wir seit dem 20.12.14 im Hospiz und es ist gut so.
Mama wurde ruhiger, die schmiss keine Gegenstände mehr und ließ sich auch nicht mehr fallen, sie fasste direkt Vertrauen zu all den hochspezialisierten Pflegekräften. Sie blühte erst etwas auf. Bis Weihnachten hatten wir viel von ihr. Heiligabend nahm sie noch an unserer kleinen Bescherung auf ihrem Zimmer teil, sie freute sich über alles. Ab da ging es abwärts und seit dem schläft sie auch fast nur noch. Sie hat jetzt auch einen Blasenkatheter und Stuhl geht nun auch immer öfter in die Windel. Sie ist sehr blass.
Der Arzt sagte, alles Anzeichen dafür, das der Tumor wächst. Wir müssen jetzt auch jederzeit mit rechnen das sie auch Krampfanfälle bekommen kann, dafür liegt immer Notfallmedikation auf ihrem Zimmer und s kann auch sein das der Tumor Blutungen auslöst, dieser werden sich wie eine Art Schlaganfall äußern, wobei ihr auch Blut aus der Nase laufen kann.
Sie ist außerdem auch sehr stark verschleimt, da das Reinigungssystem der Atemwege nicht mehr so gut funktioniert.
Morgen werde ich en Arzt nochmal kontaktieren und fragen ob das Kontroll- MRT noch gemacht wird oder nicht.
Es ist ein Abschied auf Raten...jeden Tag ein Stückchen mehr. Und auch wenn sie nur schläft, wenn wir da sind, reden wir viel und streicheln ihre Hand, den Kopf oder über ihre Wange.Es tut soooooo weh, aber wir hoffen es wird sich nicht zu sehr in die Länge ziehen. Sie hat das nicht verdient...
Das war´s von uns. Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend.
LG von einer nachdenklichen Anna, die Tag und Nacht mit den Gedanken bei ihrer Mama ist und sich nicht vorstellen kann, wie es ohne sie ein wird...