Nur noch Augenkontakt

Liebe Forumsmitglieder,
mein Bruder ist nach seiner Meningeom-Entfernung in der Reha, kann sich nicht mehr bewegen, kann nicht mehr essen (Magensonde), kann nicht mehr sprechen.
Das einzige Kommunikationsmittel sind seine Augen.
Zustand: wie eine Komplettlähmung mit Beugespastik, nur seine Augen sind Kommunikationsmittel.
Vielleicht hat der eine oder andere eine Phase jeglichen Nichtäußerns durchgemacht und könnte mir eventuell Tipps geben, was ich bei meinen Fragestellungen beachten oder auf keinen Fall versäumen sollte. Oder was ihr in dieser Zeit vermisst habt (Musik, vorlesen etc.).
Nach Schmerzen frage ich natürlich immer!
Für jeden Tipp/Anregung wäre ich sehr dankbar!
Liebe Grüße
Suse

Hallo Suse
Ich weiss nur eines, dass mich permanente "Beschallung" stört, also würde ich ihn fragen ob er gerne Musik hat oder lieber "Ruhe" hat oder wie lange von was.

Selber lesen hat mein Hirn extrem müde gemacht, da reichte am Anfang 1-2 Seiten und ich konnte friedlich schlafen danach (als Einschlafhilfe).

Kann er sich gar nicht bewegen? z.b. den Kopf heben? Nur wenn er gerne liest würde auf dem IPad eine Berührung mit der Nasenspitze auf dem ausgeliehenen Buch reichen um umzublättern (habe das gerade getestet). Dann brauchst du nur noch eine geschickte Halterung fürs IPad. oder im sitzen reicht eine Fingerberührung...
Wie geht es ihm moralisch? stelle mir das als nicht so einfach vor...
Gruss Iwana

Hallo Iwana,
er kann gar nichts. Außerdem leidet er unter Doppelbildern.
Kopf oder Arme heben, Finger oder dergleichen = absolute Fehlanzeige. Es ist wirklich wie eine Komplettlähmung. Selbst im wachen Zustand schnarcht mein Bruder, weil die Zunge nach hinten fällt und er sie nicht selbst steuern kann. Sein Zustand soll übrigens so bleiben.
Aufgrund der Medikamente und der Anstrengung, die ein Besuch für ihn wohl auch verursacht, ist mein Bruder nach etwa einer Stunde Besuchszeit müde und schläft ein.
Es ist nicht nur nicht einfach, es ist eine Katastrophe.
Liebe Grüße
Suse

Meine liebe Suse und ihr Bruder,

gestern habe ich schon deinen Bericht über den Zustand deines Bruders gelesen und wollte dir darauf antworten, weil es mich wirklich sehr , sehr traurig gemacht hat. Ich finde, das muss hier auch einmal gesagt werden.

Aber , jetzt kommt wieder mein aber.....
Zwar zum wiederholten Mal, aber es bleibt ja wirklich Fakt, ...
die Liebe , die du und deine Familie im gibst.... spürt er ja....
und das ist gut so....

Ich würde versuchen, durch eine einfache Bewegung seine Wünsche zu erraten. z. B. "willst du Musik hören "( Augen bleiben auf für ein Ja, bei Nein werden die Augen geschlossen).

Ich hoffe sehr, dass das noch möglich ist. Fühle DU DICH ganz, ganz lieb umamt, zwar nur gedanklich, aber aus vollem Herzen
deine Gramyo/Claudia mit Burkard im Herzen und Leben ...für immer....