Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

Sinister

Hallo, ich bin Anna und noch ganz neu hier. Ich bin 27 Jahre alt und zähle mich zu den Angehörigen, denn meine Mutter (51) hat ihre Diagnose Hirntumor am 23.8.2014 bekommen.
Nun muss ich leider erst etwas ausholen:

Sie lebt bei ihrem neuen Lebensgefährten in den Niederlanden. An diesem Tag ist sie mit schweren und starken Kopfschmerzen zusammengebrochen und ihr Freund brachte sie ins Krankenhaus. Unterwegs verlor sie immer wieder das Bewusstsein. Im Krankenhaus machte man ein CT, dort konnte man schon direkt erkennen das es ein Tumor ist. Man entschied sich für eine OP, da meine Mutter schon komatös war. Glaub von dem CT und dem nachfolgenden MRT kurz vor der OP, die noch am gleichen Abend als Not-OP erfolgte, hat sie nichts von mitbekommen.Ihr Lebensgefährt rief meinen Bruder an und er meinem Vater, da ich mit meinem Vater bei meiner Oma war zum Abschied, da diese an dem Tag Vormittags verstorben ist (harter Tag für uns alle). Mein Bruder, Vater und ich haben uns direkt auf den Weg in die Niederlande gemacht. Als wir ankamen, so ca. um Mitternacht war sie noch im OP. Nach der OP konnten wir direkt zu ihr auf die Intensivstation. In Holland echt nett, wir durften alle rein und mussten uns nicht umziehen.Prognose war, da sie noch im künstlichen Koma lag: Das ihr linker Arm gelähmt sein könnte und das sie links blind sein könnte (Tumor saß im rechten Schläfenlappen, etwa 6x4-5 cm groß. Am nächsten Tag hieß es erst man wolle sie wachwerden lassen, aber man entschied sich dann dagegen und machte nochmal ein CT, war aber alles gut. Dann mussten wir auch schon wieder nach Hause, schweren Herzens. Blieben aber über Facebook mit ihrem Freund in Kontakt. Montags holte man sie dann aus dem Koma raus. Körperlich ist so nichts zurück geblieben, außer das ich auf dem linken Auge Sehfeldeinschränkungen hat und diese über den Tag variieren, mal besser mal schlechter sind. Donnerstags sind, mein Bruder und ich, wieder in die Niederlande gefahren und blieben bis Samstag. Freitags bekamen wir dann das Ergebnis der Pathologie. Der Herr Neurochirurg konnte zwar Deutsch. lange Jahre an der Uniklinik Düsseldorf gearbeitet, unterhielt sich aber nur mit dem Freund auf holländisch. Als es dann zu dem Ergebnis kam druckste er dann doch etwas auf Deutsch rum, das der Tumor jetzt nicht so gut war und meine Mutter eben jetzt Bestrahlung braucht. Dann hab ich ihn konkret gefragt ob das bedeutet das meine Mutter Krebs hat und er dann wieder sehr einfühlsam und sehr kompetent: " Joa....joa, könnte man so sagen..." und redete dann weiter auf holländisch. Gut, bis dahin wussten wir: Tumor nicht so gut und joa, Krebs.
Nach dem Gespräch versuchte der Freund meiner Mama uns alles auf Englisch zu übersetzen. Der Chirurg sagte das meine Mutter ohne Bestrahlung nur noch eine Lebenserwartung von 3-10 Monaten hätte.
Um welche Art Tumor es sich handelt hat man uns noch gar nicht gesagt, aber mir schwante böses, da ich mich schon informiert hatte. Am nächsten Tag wurde sie entlassen. Zu dem Zeitpunkt war sie noch stark verwirrt, enthemmt und begann Freitagabends mit Halluzinationen. Samstag wurde sie dann entlassen. Erst durch den Hausarzt in Holland erfuhren wir, das die Mama tatsächlich ein Glioblastom Grad IV hatte, was zu etwas über 90% entfernt werden konnte. Und sie bekam Haloperidol verschrieben, damit sie nicht so stark unter den Halluzinationen leidet und im gesamten ruhiger wird. Am 10.9. hatte sie dann einen Termin bei der Neuroonkologin. Dank meines Ex-Freundes konnte ich den Termin mit wahrnehmen. Dort unterhielt sich Frau Dr. Otten auch kurz mit mir allein und zeigte mir die MRT Bilder. Da war ich erschreckt. Sie sagte mir das meine Mutter viel zu spät ins Krankenhaus kam, der Tumor schon sehr groß angewachsen war und sie eben durch den steigenden Hirndruck ins Koma fiel. In ihrer gesamten Laufbahn als Neuroonkologin sind ihr erst drei solcher Fälle vor Augen gekommen.Sie sagte mir dann noch, das wir mit Bestrahlung mit einer Lebenserwartung von einem Jahr, vielleicht auch zwei Jahren rechnen sollen. Das wäre der Durchschnitt bei diesen schwerwiegenden Fällen.
Nun komme ich langsam zu meiner Frage. Ich habe mich mit meiner Mama über die Therapie unterhalten und da meinte sie, das sie überlegt evtl. doch ne Chemo zu machen (was in Deutschland ja Standard ist) und wolle das mit ihrem Radiologen besprechen. Hat sie auch gemacht letzte Woche Dienstag, als sie da zum ersten Mal war. Er meinte die Kombi aus Chemo und Bestrahlung wäre zu intensiv und würde nicht von vielen Patienten vertragen werden aber mit alleiniger Bestrahlung könne man bei 80% der Patienten ( weiß jetzt nicht ob er damit alle Krebspatienten meinte oder nur welche mit Glioblastom) sehr gute Ergebnisse erzielen. Das machte meine Mutter happy und somit macht sie nur eine Mini-Bestrahlung von 15 Einheiten.
Alle behandelnden Ärzte meiner Mutter sind sich einig, das die Chemo zu intensiv sei und sie wüssten nicht wie gut sie das verkraften würde.
Es ist ein Gefühl als hätten die Ärzte meine Mutter schon total abgeschrieben und verlängern jetzt nur etwas, zur Freude aller, ihr Leben, damit sie etwas mehr als nur wenige Monate hat.

Bestrahlung allein kann doch nicht gut genug helfen oder? Es scheint wohl nur noch eine palliative Maßnahme !?

Ihr momentaner Zustand: Sie kann alles selber machen, hat aber Probleme mit dem allein sein, sie hat Wesensveränderungen, die aber durch das Haloperidol gedämpft sind. Mit ihr 10 Minuten bei Facebook schreiben gleicht einem 10 km Marathon, so anstrengend ist das teilweise, aber wir lassen uns nichts anmerken, wie weltfremd und teilweise mädchenhaft naiv sie geworden ist und sie interessiert sich für Sachen, die ihr früher egal waren. Sehprobleme auf dem linken Auge sind noch immer vorhanden.

Morgen haben mein Bruder und ich einen Termin beim hiesigen Hospizverein um uns durch die Zeit begleiten zu lassen, da wir nicht wirklich mit den ganzen Umständen leben und umgehen können.

Das war/ist meine Geschichte und meine Frage. Ich hoffe es liest jemand.

Danke schon mal im Voraus.

Liebe Grüße, Anna

Sverige

Liebe Anna,

auch wenn der Grund ein trauriger ist, ist es gut das du dich hier im Forum angemeldet hast.
Der Zustand deiner Mutter erinnert mich sich an meine Mama, die auch mit Beschwerden, Kopfschmerz Verwirrtheit eingeliefert wurde.

Das der Tumor deiner Mutter operiert werden konnte und zu 90 % entfernt werden konnte ist schon mal sehr gut. Eine komplette Entfernung eines Glioblastoms ist ohnehin nicht möglich, es werden sie sichbaren Anteile entfernt.
Ob bei deiner Mutter zusätzlich zur Bestrahlung noch eine Chemo gemacht wird, hängt neben ihrem allgemeinen Gesundheitszustand auch von dem sogenannten MGMT Status ab, er zeigt an , in wie weit die Chema wahrscheinlich anschlagen würde.
Bei meiner Mutter ist dieser Status nicht gut gewesen, und daher wurde keine Chemo gemacht. Allerdings war ihr gesundheitlicher Zustand sehr schlecht, so dass auch von der Bestrahlung abgesehen wurde.

Die Prognose der Ärzte halte ich für sehr gewagt, niemand kann bei dieser Erkrankung sagen, wie der Verlauf sein wird. Dies sage ich auch aus eigener Erfahrung.
Ich habe es so gesehen, dass nicht wichtig ist, wieviel Zeit bleibt, sondern wie wir sie miteinander verbracht haben.
Das ihr euch an den Hospizverein gewendet habt ist sehr gut, in dieser Zeit nehmt jede Hilfe, Information oder Unterstützung an, die ihr bekommen könnt.
Versucht auf jeden Fall noch einmal einen gemeinsamen Termin mit dem Arzt zu bekommen, um euch genau erklären zu lassen, warum deine Mutter so behandelt werden soll.

Ich wünsche euch sehr, dass euch allen gemeinsam noch möglichst viel Zeit bleibt.

Liebe Grüße
Sverige

Schorschel

Hallo Anna,

meine Frau 57 Jahre alt hat nach langer zeit von Panikattacken und Kopfschmerzen am 28.05. dieselbe Diagnose nach MRT bekommen. Dann Zusammenbruch, Einlieferung Notaufnahme, OP am 06.06. jetzt Standard Maßnahme 30 Bestrahlungen a 2 grey hat sie hinter sich begleitet von 125 mg Temodal (Chemo) jetzt folgen 6 Zyklen Chemo, erster vorbei mit 250 mg Temodal. Bislang alles super vertragen. Wenn du fragen hast frag.
LG
Schorschel

donalvaro

Erstmal wollte ich dir sagen, dass du hier gut aufgehoben bist...
Bei meinem Mann ist vor einem Jahr - auch im August - der gleiche Tumor festgestellt worden. Er wurde seitdem schon zweimal operiert. Nach der zweiten OP sind wir zur Uni Bonn gewechselt, da es dort mehr Behandlungsmöglichkeiten, sprich Studien gibt. Nun bekommt er Avastin, welches er sehr gut verträgt.
Alles in allem würde ich dir empfehlen, eine Zweitmeinung einzuholen. Wir haben seinerzeit die MRT-Bilder zu verschiedenen Unikliniken geschickt (Köln, Heidelberg, Bonn) und auch sehr schnell eine Antwort erhalten. Du solltest natürlich vorher dort anrufen.
Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld mit deiner Mutter. Es ist auch sehr gut, dass ihr euch gleich Hilfe holt.
Alles Gute

Nicky

Liebe Anna,

auch wenn der Anlass kein schöner ist,möchte ich dich recht herzlich hier Willkommen heißen.
Es tut mir leid,das ihr auch so eine Odysee durchmachen müsst,die mein Mann und ich schon hinter uns haben und deswegen ist es gut,daß du den Weg hierher gefunden hast.

Bei meinem Mann wurde letztes Jahr im Juni nach starken Kopfschmerzen,Nackenschmerzen und einem epileptischen Anfall ein Tumor diagnostiziert,rechts temporal von einer Größe von 4 cm.Dieser wurde komplett entfernt und er bekam 30 Bestrahlungen a 2 GY.
Nach der 6 wöchigen Pause und dem Kontroll-MRT wurde am 15.10.13 ein Rezidiv festgestellt..Diagnose Glioblastom...er sollte 12 Bestrahlungen bekommen .Ich fragte den Arzt damals,warum er keine Chemo bekommt und auch beim ersten Tumor keine bekam,da wurde uns gesagt "Es ist ein Mischtumor..ergo ein Glioblastom mit gutartigen Anteilen ,da würde eine Chemo nicht greifen,das ist ein reiner Bestrahlungstumor".
Mein Mann trat die Bestrahlung stationär an und erlitt leider nach der Hälfte eine Tumoreinblutung,die ihn zum absoluten Pflegefall macht..links komplett gelähmt,auf dem linken Auge fast blind und HOPS.Da er keine Therapie mehr bekam,ging er am 20.02.14 in die andere Welt,8 Monate nach der Diagnose.
Ich las alle Arztbriefe,die aus einem ewigen hin und her bestanden,was den Tumor betraf,im endgültigen Arztbrief ,der mich 14 Tage nach seinem Gehen erreichte,stand : Es ist letztendlich von einem Glioblastom auszugehen.

Durch den Tumor entsteht eine Wesensveränderung,mit der alle leben und umgehen müssen.Das ihr den Weg zum Hospizverein gewählt habt,ist eine sehr gute Entscheidung,das hatten wir auch und ich war froh über die Hilfe ,die wir bekamen,denn alleine schafft man das nicht.

Die Diagnose Glioblastom bedeutet eine begrenzte Zeit,doch heißt es nicht,daß alle nach so einer kurzen Zeit gehen müssen,wenn du im forum nachliest,wirst du auch einge entdecken,die schon länger damit leben,also gebt die Hoffnung nicht auf.
Klar ist,das die Lebenszeit arg verkürzt ist,wenn keine Therapiemaßnahmen erfolgen,aber dies soll bei deiner Mama ja stattfinden.
Sprecht alles,was ihr wissen wollt bei den Ärzten an,durch den Hospizverein habt ihr auch die Möglichkeit mit einem Palliativmediziner in Kontakt zu kommen..fragt Löcher in den Bauch,ihr werdet dann aufgeklärt,allein schon durch den Hospizverein,der diese Situationen ja kennt.

Hier bei der Hirntumorhilfe gibt es auch ein Info-und Sorgentelefon.Die Nummer ist 03437-702 702,vielleicht rufst du dort mal an,dort gibt es kompetente Leute,die euch auch mit Rat zur Seite stehen können.


Ich wünsche euch alles erdenklich Gute,vor allem deiner Mama und viel Kraft für die kommende Zeit.

LG Nicole,die ganz tief in ihrem Herzen weiß,daß ihr Heinz-Willi nur vorausgegangen ist.

Sinister

Guten Morgen ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antworten und Berichte, es zeigt einem doch immer wieder wie unterschiedlich diese Tumore agieren und im Körper wirken.

Ich bin schon seit längerem angemeldet und habe schon ein paar Mal im Glioblastom Forum gestöbert, jedoch war ich bis gestern noch nicht bereit dazu die ganze Geschichte nochmal niederzuschreiben. Da ich ein extrem sensibler und emotionaler Mensch bin, durchlebe ich das immer wieder von Neuem, wenn ich es aufschreibe oder jemanden erzähle. Aber ich denke mal, damit bin ich nicht alleine.

Die ganze Situation meiner Mutter macht es etwas schwieriger, da sie in den Niederlanden lebt und da auch bleiben wird. Wir könnten ihr die Betreuung die sie braucht, einfach nicht gewährleisten und in die alten eheliche Wohnung könnte sie, wegen der Trennung meiner Eltern, auch nicht wieder zurück. Also müsste sie hier in ein betreutes Wohnen oder in ne normale eigene kleine Wohnung mit ambulante Betreuung. Das will sie aber nicht. Ihr Lebensgefährte könnte auch nicht mit nach Deutschland, da er kein bisschen Deutsch spricht, keine Arbeit hat und eben ein ganzes Leben in den Niederlanden zurück lassen würde.Also haben wir alle gemeinsam entschieden das meine Mutter in den Niederlanden bleibt, sie uns besuchen kann (es erste mal kommt sie am 8.11. für eine Woche nach ihren Bestrahlungen) und wir sie natürlich auch besuchen, so oft wie es zeitlich und finanziell möglich ist. Das macht die Sache natürlich alles nicht einfacher und man hat im Gesamten weniger Zeit die man mit ihr noch erleben kann.

Zweitmeinung einholen: Naja, würde hier in Deutschland ja nichts bringen, da sie in den Niederlanden bleibt und dort wird sie Zwolle in Niederlands größten Krankenhaus behandelt, dessen Neurochirurgie auf Hirntumore spezialisiert ist.

Ärzte löchern: Würde ich mehr als gerne, aber habe nur von der Neuroonkologin eine E-Mail Adresse. Diese hatte mir auch auf meine Mails geantwortet. Die Sprachbarrieren machen es zusätzlich schwer. Mit etwas Schulenglisch kommt man nicht sehr weit und dann auch noch medzinisches Fachthermini. Es gestaltet sich dann oft als Puzzle Spiel bis man mal alles genauestens verstanden hat.

Es ist so vieles was ich nicht weiß oder was mir eben noch unklar ist Das fuchst mich. Auch diese Unterschiede zwischen Deutschland und Holland in der Behandlung. Hier bekommt man 30 Einheiten Bestrahlung und meine Mum nur 15. Sie erklärte mir es so, dass die Bestrahlungsdosis täglich höher ist als bei den 30 Einheiten. Kann das sein?

Und das mit der nicht Gabe von Chemo erklärte mir ihr Freund so, dass die Ärzte ihr eben so gewährleisten können, den Rest ihres Lebens mit soviel Lebensqualität wie möglich zu leben, ohne große quälende Nebenwirkungen.
Ich versucht mit ihr darüber zu reden, habe ihr auch erklärt das die Chemo in der Regel recht gut vertragen wird, aber sie macht jetzt trotzdem nur ihre Bestrahlung.
Man weiß halt auch nie was bei ihr alles wirklich ankommt, durch ihre Veränderungen.
Ich weiß noch nicht mal, ob sie sich dessen überhaupt bewusst ist, dass dieser Krebs nicht heilbar ist.
Sie beginnt erst jetzt und sehr langsam alles zu verstehen was überhaupt passiert ist. Gestern fragte sie mich zum ersten Mal wie das denn überhaupt alles war an diesem Samstag. Vorher wollte sie nichts davon wissen und wechselte sofort das Thema, wenn mal versuchte darüber zu reden.
Dann meinte sie gestern noch "Wenn ich die Narben nicht auf dem Kopf sehen und fühlen würde, würde ich noch weniger glauben können das mir das wirklich passiert ist." Sie denkt auch, sie wäre vollkommen "normal" wie vor der OP. Ich hab dann nimmer bedenken, ob ich mir ihre Veränderungen nicht einbilde.
Aber vorgestern hat mir dann bei Facebook ein gemeinsamer Bekannter geschrieben, als ich ihn fragte ob meine Mutter wieder mit ihm geschrieben hat: "Ja und bald mache ich noch Karriere als Marathonläufer. Deine Mutter ist eine super liebe und sympathische Frau, aber 10 Minuten schreiben, sind so anstrengend wie 10 km Marathon"
Mag sich zwar hart anhören, aber ich bin froh über seine Ehrlichkeit. Es zeigt mir das ich es mir nicht einbilde. Und es ist wirklich anstrengend. Ich ziehe auch den Hut vor ihrem Lebensgefährten, der rund um die Uhr für sie da ist.

Wenn sie uns besuchen kommt, wollen wir ihr die Zeit so schön wie möglich gestalten. Sie möchte unbedingt ein Eishockey-Spiel gucken gehen, Vor der OP hat sie sich kein Stück dafür interessiert und nun müssen wir ihr von unserer Heimatmannschaft immer die Spielergebnisse sagen und die schreibt sich die auf.
Auch wird mein Bruder ganz viele Bilder machen, damit wir in kommenden schweren Zeiten sehen und daran Kraft schöpfen, das auch mit dieser Krankheit noch schöne Momente möglich waren.
Ich hoffe das meine Mutter so lang wie es nur geht ihre Normalität behält. Es wird einem ja angst und bange, wenn man liest was noch alles kommen kann.
Habe mir auch schon den Film "Halt auf freier Strecke" angesehen und habe daran noch etwas zu knabbern. Bin die einzige die ihn gesehen hat. Mein Vater und mein Bruder können das nicht. Sie wollen auch so wenig wie möglich mit Details konfrontiert werden, so dass alles an mir hängen bleibt.

Alles ganz schön hart, aber wem sag ich das. Wir sitzen ja irgendwie alle in dem großen Boot.

Trotz allem wünsche ich einen schönen Tag, auch wenn ich mich noch immer schwer tue einen normalen Tagesablauf zu finden.

Liebe Grüße,
Anna

Löckchen

Hallo Anna,
nur ganz kurz, da ich grad bei der Arbeit bin ; ) Auch da beschäftigt mich das Thema oft, mein Papa ist ebenfalls an einem Glioblastom erkrankt.
Mein Papa hat auch nur 15 Bestrahlungen bekommen, mit höherer Tagesdosis, aber der gleichen Gesamt-Dosis wie andere bei 30 Bestrahlungen.
Liebe Grüße
Löckchen

Sinister

Hallo Löckchen,

danke für deine Antwort und das obwohl du bei der Arbeit bist =)
Es beruhigt mich, das es wohl hier in Deutschland auch so gehandhabt wird mit den 15 Bestrahlungen.
Hat dein Papa auch nur Bestrahlung bekommen, oder auch noch die Chemo ?

Liebe Grüße.
Anna

Löckchen

Liebe Anna,
mein Papa hat keine Chemo bekommen.
Chemo wurde von den Ärzten nicht empfohlen aufgrund seines Alters (74) und weil der Tumor nicht methyliert war. Laut den Ärzten hätte die Chemotherapie mehr geschadet als genutzt.

Alles Gute für Euch!
Löckchen

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.