Ich beginne mit einem selbst verfasstem Gedicht, möchte damit aber nicht unbedingt anregen, dass man sich hier die allergrößte Mühe gibt. Der Einstieg in diesen Thread sollte ruhig niedrigschwellig bleiben. Also hier gleich zu Anfang eine Ausnahme.
Hintergrund:
Derzeit zeigt sich in den frühen Morgenstunden unsere hübsche "Nachbarplanetin" Venus am Sternenhimmel. Man erkennt sie, wenn man nach Südosten schaut, relativ tief (ca. 10 °) als hellstes Objekt mit einem leichten Funkeln. Schon mit einem ganz normalen Fernglas kann man gut die Umrisse und die helle Oberfläche erkennen, wie bei einem recht kleinen Mond. Letzte Woche zeigte sich zudem unser Mond in einer orangefarbenen Sichel ganz tief am Horizont, was im Zusammenspiel mit der Venus ein geradezu romantisches Schauspiel bei einsetzender Morgenröte ergab.
Normalerweise schreibe ich keine Gedichte, aber die beiden haben mich irgendwie dazu inspiriert. Vielleicht ist es eine Anregung, auch mal ganz früh aus dem Fenster zu schauen, denn zumindest die Venus kann man bei klarem Himmel derzeit jeden Morgen zwischen 6 und 7 Uhr gut beobachten und der Mond erscheint jetzt gerade auch wieder als zunehmende Sichel.
Die Venus und der Mond
Zum Sonnenaufgang zeigen
die Venus und der Mond
den träumerischen Reigen,
den anzuschau’n sich lohnt.
„Komm küß mich“ lockt die Venus,
gar traurig schaut der Mond:
„Ich weiß es zwar, wir sehn uns,
doch ob die Liebe lohnt?
Was würd ich mit Dir machen,
Dich herzen und liebkosen,
und noch viel schön're Sachen,
auf daß die Himmel tosen.
Ich hätte Dich so gerne,
schau immer zu Dir auf,
doch bist Du weit in Ferne,
ich schaff es nicht hinauf.“
So bleibt es mit den beiden
ein traurig' Stelldichein,
sie müssen täglich leiden,
und holen sich nie ein.
Von alldem weiß der Morgen,
von der Verliebten Nöte
drum treibt es ihm vor Sorgen,
ins Gesicht die Morgenröte.