Guten Morgen Stella !
Ich finde es auch merkwürdig diesen Thread zu löschen, aber gut....glücklicherwies habe ich den Text von mir zwischengespeichert.
Ach jetzt habe ich deine Beiträge vorher nun nochmals durchgelesen und möchte Dir hier noch schreiben. Zuallererst verstehe und respektiere ich deine Eintscheidung dieses Forum hier vorerest zu meiden.
Die von dir angesprochene Differenzierung finde ich wichtig.Wenn dich die angesprochenen Themen belasten kann ich das verstehen, aber es deutet- bitte mich nicht falsch verstehen, wir kenne uns nicht und ich möchte dir nichts unterstellen- es deutet darauf hin, dass das Tabuthema: Umgang mit dieser Erkrankung, Sterben genau das Dein Thema ist.
Ich kenne das von mir selbst, habe auch glücklicherweise ein WHO II und damit haben wir Glück im Unglück, wir habe so denke ich hervorragende Langzeitüberlebenschancen, wenn nicht die Möglichkeit , dass wir durch unsere Lebenseinstellungen bzw. die Medizin durch neue Erkenntnisse und wirksame Medikamente aus der Erkrankung nur ein chronisches Leiden machen .Darüber müssen wir uns einnmal klar werden. Das ist so.
Was uns hier alle eint ist, dass wir alle einen Hirntumor haben, einige einen WHO I, WHO II WHO III und leider auch den WHO IV. Was uns eint sind die Sorgen und die gleichen bzw. ähnlichen Behandlungszugänge. Die Nebenwirkungen auf unser Gehirn nach der Operation. Die Sorgen und Ängste der Angehörigen und die Themen wie wir miteinander und mit der Erkrankung umgehen.
Aber ich möchte dich zuversichtlich stimmen, du hast einen WHO II Tumor mit durchaus lebenswerten Prognosen. Ich kenn jetzt dein Alter nicht, aber vielleicht bist du 1976 geboren.
Ich kenne hier Menschen die 1976 erstmals von ihrem Tumor was mitbekommen haben und heute noch hier schreiben und ein Astrozytom WHO II haben. Da ist schon ein bissl Zeit vergangen.
Ich kenne Leute hier, die hatten ein Astrozytom WHO II und habe ihren Weg mit gesunder Ernährungsumstellung geschafft. Der WHO II Tumor ist unangenehmer wie der I-er aber ebebn hoffnungsvoller wie der III-er und der IV-er. Aber auch beim IIIer und beim IVer gibt es Verläufe die die Betroffenen kämferisch zuversichtlich machen können und es gibt für den II er viele Behandlungsoptionen (wie du bereits erfragt hast, Chemo, Bestrahlung und es wird weiter geforscht).
Das ist der medizinische Aspekt, aber jetzt wieder zurück zum Thema Umgang mit Erkrankung, mit dem Thema sterben. Es gibt Themen , die können wir nicht mit uns alleine ausmachen und bearbeiten. Das geht auch nicht mit dem Partner und auch nicht über ein Forum. Da braucht es vorrangig auch keine Medikamente. Da braucht es Gespräche mit professionellen ausgebildeten Therapeuten oder Psychologen zum Thema Umgang mit der Erkrankung, Angst vor dem Tod, der Trennung.
Diese Profession gibt es ja nicht umsonst und gratis sind sie auch nicht, was oft einen Kontakt erschwert ABER nachdem ich selbst über 40 Stunden Einzeltherapie zum Thema Traumaaufarbeitung hinter mir habe (noch dazu komme ich aus dem psychoszialen Berufsfeld und habe vorher schon jede Menge therapeutische Selbsterfahrung machen müssen ;-), äh dürfen), kann ich heute sagen, dass mir das soooo geholfen hat, wie ich es mir nicht ertäumen konnte.
Meine Beschwerden waren irre, die Erinnerungen an den Grand Mal, die Erstdiagnose, die Angst meine Familie zu verlieren, keine Zeit mit meinen Kind zu verbringen, alle Träume vom Leben nicht mehr lebne zu können, sdie Angst nochmals umzufallen, nochmals operiert werden zu müssen, Einschränkungen zu hben, zu merken wütend zu werde ohen Grund zu haben usw.
So und jetzt könnte der Leser die Leserin meinen , bin ich verrückt, warum soll ich mir das antun hier weiterzu lesen, das würde ich fast verstehen.
ABER das wäre Rückzug. Angst und Rückzug bei diesen Themen sind normal. Das vergeht oftmals auch, je nach Persönlichkeitstyp und Belastung. Auch gut, aber nur solange es nicht permanent erinnert. Das würde ich dann posttraumatische Belastungsstörung odre Angststörung nennen und das ist auf Dauer nicht gesund.
Und es gibt eine Lösung, psychologische Beratung, Begleitung oder Therapie, gemeinames hinschauen und stützen.
Wenn ich lese , dass Du dir Gedanken gemacht hast, Dir das Leben zu nehmen, dann mache ich mir Sorgen und möchte das hier nicht so stehen lassen.
Ich gehe halt mal davon aus, dass wir Pech hatten mit unserer Erkrankung, aber wir sind nicht erkrankt, damit wir uns dann, wenn es eng werden könnte (...und nur der Gedanke daran beachte Möglichkeitsform ) das Leben nehmen.
Das lassen wir bitte mal, sondern wir sollten uns frohen Mutes, erstärkt und gestützt von Mitmenschen und Freunden wehren, aufstehen und dieses Leben Atem für Atem wahrnehmen und gemeinsam leben.
Genauso wie wir genetisch Pech hatten hier mit dieser Erkrankung zu sitzen (lassen wir mögliche andere Ursachen mal aussen vor) genausso hatte wir mindestens genausoviel genetisches GLÜCK auf dieser Welt zu sein.
Genau wie bei unseren Kindern auch. Das ist Leben. und wie gesagt streben müssen und dürfen wir dann eh mal, jeder zu seiner Zeit, das ist auch so, war immer so und ist so. Wir können uns ja überraschen lassen, was kommt. Aber alles zu seiner Zeit.
Liebe Stella, ich ermuntere Dich nicht in den dauerhaften Rückzug zu gehen, sondern aktiv diese Themen mit Unterstützung zu bearbeiten, damit du gute Möglichkeiten findest, mit dieser- verständlichen Angst und den Themen positiv umgehen zu können.
BTW:Ich habe deine Berichte über die Wachoperation gelesen und sie haben mich sehr ermuntert, wniger Angst mehr davor zu haben. Und ich habe Angst davor, aber sie ist meine Option für später....
Carpe Diem Stella , zieh dich vorerest zurück, bearbeite dieses Feld, und berichte wieder, wie es dir ergangen ist. Ich wünsche dir von Herzen dass dir das gelingt.
Fühle Dich herzlich "umarmt".
styrianpanther